Was haben das Ernst-Happel-Stadion und die Schladminger Planai gemeinsam? Beide fassen 50.000 Zuschauer. Ebenso viele jubelnde Fans säumten den Slalomhang beim „Nightrace“ und sorgten für ein unvergleichliches Sportfest.
Und noch eines ist klar: Die weltweit größten Ski-Events werden bei uns gefeiert. Was in „Kitz“ die Abfahrt ist, ist in Schladming der Slalom. Beide haben das gegenseitige Bedingen von Sport und Eventkultur vor Augen geführt. Sport als das verbindende Element von Wirtschaft und Politik einerseits, andererseits zehntausende Besucher, die unsere Sportler zu Höchstleistungen peitschen. Das Publikum erzeugt die Welle, auf der der Sportler ins Ziel getragen wird.
Sport muss Spaß machen; wenn die Emotionen hochgehen, zehntausende Begeisterte entlang der Strecke jubeln, Fahnen schwenken, Trommeln und bengalische Feuer die Stimmung anheizen – dann ist egal ob sie nur zum Feiern oder als eingefleischte Sportfans angereist sind. Die Grenzen verschwimmen, Sportler und Fan werden zu einem Ganzen, zu einem gemeinsamen Erfolg –„WIR haben gewonnen“– Nirgendwo anders wird die Identifikation deutlicher, unmittelbarer als in diesem einen Moment der Glückseeligkeit, der oft nur durch tausendstel Sekunden die Trennung von Leid und Freud besiegelt.
Schladming hat wieder eine unbezahlbare Visitenkarte abgegeben, wie die Weltmeisterschaften (WM) 2013 aussehen könnten. Nur ein Wort zu den Unkenrufen, die meinen, dass Schladming 2013 und Salzburg 2014 einander ausschließen würde: WM in Bormio 2005 und Olympische Spiel in Turin 2006. Sport ist nicht Skifahren allein – aber es ist ein Beweis für die Emotionen, die man sich erwarten kann, wenn Sportveranstaltungen in Österreich ausgetragen werden. Bei der Vergabe von Weltmeisterschaften, Olympischen Spielen oder anderen Großveranstaltungen sollten die Verantwortlichen sich dessen bewusst werden, welche Bilder sie in die Welt senden wollen.
Gewonnen hat den Nachtslalom übrigens Benni Raich (bereits zum vierten Mal!!!), Mario Matt wurde Dritter und Schladming hat sich die WM verdient.