Nach erneuten Fan-Ausschreitungen – diesmal im Grazer Derby – müssen wir klare Schritte gegen gewalttätige Fußball-Fans setzen.
Ich habe live im Stadion mitverfolgt, wie Teile der GAK (Grazer Athletik Klub)-Fans mit Feuerwerkskörpern und Rauchbomben beinahe einen Spielabbruch provoziert haben. Das ist mehr als Unsportlichkeit, hier geht es um die Sicherheit der knapp über 13.500 Zuschauer in der „UPC-Arena“ in Graz. Ich verlange von der Justizministerin eine Ausweitung des rechtlichen Rahmens, damit im Fall einer bedingten oder teilbedingten Verurteilung solcher Fans ein richterliches Stadionverbot ausgesprochen werden kann.
Parallel dazu muss die sozialpräventive Fan-Arbeit in Österreich forciert werden, um dem gesellschaftlichen Problem von Fußball und Gewalt zu begegnen. In Österreich, wo das Problem vor allem im städtischen Bereich von Wien und Graz akut geworden ist, gibt es bis dato keine adäquate Fanbetreuung wie in Deutschland. Ziel muss es sein, positive Elemente der Fußballkultur zu fördern, Rechtsextremismus und Rassismus zu vermeiden und schwierige Fanklientel durch Einbindung und Verantwortungsübernahme direkt zu betreuen.
Beispielhaft ist in diesem Zusammenhang das Fan-Projekt „Fair Play„, das im Rahmen der Fußball-Europameisterschaft (EURO) 2008 so genannte „Fan-Botschaften“ errichtet, die von im sozialen Bereich professionell geschulten Fans für Fans geführt werden. Wir müssen diese für die EURO 2008 geschulten Profis auch nachhaltig für die sozialpräventive Fan-Arbeit im österreichischen Vereins-Fußball nutzen.