Dass regelmäßige Bewegung enorme Einsparungseffekte im Gesundheitssystem bringt, ist von nationalen und internationalen Studien längst belegt: Ein in Bewegung und Sport investierter Euro, spart drei an Gesundheitskosten. Unbekannter ist hingegen der Einfluss von Gesundheitssport auf die Pflegebedürftigkeit der Menschen.
Gerade in der Pflegediskussion blieben die Leistungen, die der Sport erbringen kann, bisher unberücksichtigt. Denn die Ursache für Pflegebedürftigkeit ist nicht in erster Linie Krankheit, sondern die durch den biologischen Alterungsprozess ausgelöste körperliche Schwäche. Durch gezieltes Training kann der biologische Alterungsprozess verlangsamt, Muskelmasse und damit Kraft aufgebaut und die Sauerstoffaufnahmefähigkeit und dadurch die Ausdauer erhöht werden. Zwar wirken Bewegung und Sport nicht lebensverlängernd, was aber entscheidend verlängert wird, ist der Gewinn an Zeit ohne Hilfsbedürftigkeit um bis zu 15 Jahre.
Die Botschaft ist also klar: Es ist nie zu spät, mit Gesundheitssport zu beginnen! Die persönliche Gesundheitsförderung durch Bewegung und Sport beginnt je nach Alter und Konstitution bei mindestens drei Mal wöchentlich einer halben Stunde am Tag regelmäßigem Ausdauer- und Krafttraining. Über die gesundheitsorientierten „Fit für Österreich“-Bewegungsprogramme wollen wir in Zeiten zunehmender Bewegungsarmut und der Umkehrung der Alterspyramide gemeinsam mit Sportverbänden und -Vereinen jene 60 Prozent der Bevölkerung in Bewegung bringen, die keinen Sport betreiben. Laut Studie der Bundessportorganisation (BSO) kann man 836 Millionen Euro an Gesundheitskosten einsparen, wenn man nur die Hälfte jener Österreicherinnen und Österreicher, die wenig bis gar nicht Sport betreiben, an die Schwelle zum Gesundheitssport heranführt. Daher muss es uns gelingen, den Gesundheitssport als anerkannte Säule der Prävention im Gesundheitssystem zu verankern.