05. Juni 2007: Quantensprung im Kampf gegen Doping

Mit der Beschlussfassung des Anti-Doping-Gesetzes und der Ratifizierung der internationalen UNESCO (Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur)-Konvention gegen Doping im Sport macht Österreich einen Quantensprung im Anti-Doping-Kampf.

In den vergangenen Wochen habe sich Doping international und national zum sportpolitischen Thema Nummer 1 entwickelt. Das Anti-Doping-Gesetz und die unabhängige Anti-Doping-Agentur sind daher zwei dringend notwendige Initiativen des Staatssekretariats für Sport im Kampf gegen Doping, die auch international Anerkennung finden. Denn neben Gewalt und Rassismus ist Doping der größte Feind des Sports. Dagegen müssen wir verstärkt auch auf europäischer Ebene eintreten. Die Beschlussfassung des Anti-Doping-Gesetzes im Plenum des Nationalrates bringt Österreich innerhalb der EU 27 an die Spitze der Anti-Doping-Gesetzgebung. Zwar kann kein Gesetz der Welt Doping verhindern, aber wir schaffen klare Regelungen, damit jene, die dopen, zur Verantwortung gezogen werden. Das Gesetz hat auch eine internationale Dimension, wird doch die jeweils gültige Version des WADA (World Anti Doping Agency)-Codesder WADA 1 zu 1 in das österreichische Gesetz übertragen.

Zentrale Änderung in dem von allen fünf Parlaments-Parteien getragenen neuen Gesetz ist die Neuorganisation der unabhängigen Dopingkontrolleinrichtung. Damit wandert die Zuständigkeit bei Doping-Vergehen von den Sport-Gremien in eine nationale Anti-Doping-Agentur (NADA), die außerhalb der Sport-Verbände steht. Dopingkontrollen können auch außerhalb der Wettkampf-Perioden rund um die Uhr durchgeführt werden. Neben der Verantwortung des Sportlers selbst, zielt das neue Gesetz vor allem auf das Umfeld ab. Jene Personen, die Doping in Umlauf bringen und organisieren, werden selbstverständlich auch strafrechtlich verfolgt. Dem Sportler droht eine Sperre, die einem Berufsverbot gleich kommt. Ein Verband, der ein NADA-Urteil nicht umsetzt, verliert alle Förderungsmittel. Insgesamt stehen damit bessere Maßnahmen und mehr Mittel im Kampf gegen Doping zur Verfügung. Österreich erhöht die Mittel für den Kampf gegen Doping mittels Information, Prävention und Kontrollen auf mehr als eine Million Euro. Im Vergleich dazu wende das deutlich größere Deutschland für den Anti-Doping-Kampf 1,8 Millionen Euro auf. Der nächste Schritt muss auf EU-Ebene erfolgen. Ich bin diesbezüglich mit der kommenden portugiesischen Ratspräsidentschaft bereits in Kontakt.

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