Der Frauenanteil im Österreichischen Fußball ist mit 1,8 Prozent viel zu gering, international liegt der Schnitt im zweistelligen Bereich. Hier zeigt sich deutlich der Handlungsbedarf, den der Österreichische Fußball zu leisten hat.
Mit meinem Besuch beim morgigen ÖFB-Frauen-Cup-Finale des SV Neulengbach gegen LUV Graz im Wiener Franz-Horr-Stadion will ich die Bedeutung des Frauenfußball unterstreichen. Seit 1992 steht auch der Frauencup unter der Obhut des ÖFB. Natürlich ist eine gleiche Teilhabe von Mädchen und Frauen am Sport im Fußball unrealistisch, aber sie ist erklärtes Ziel unserer Sportförderung. Ich werde daher verstärkt für Frauen auch innerhalb der Verbände das Wort ergreifen. Daher setze er sich für stärkere Integration von Frauen in einer dynamischen Sportstruktur in allen Bereichen ein – in der Sportausübung, im Spitzensport, in der Sportorganisation. Hier setzen wir in den kommenden Jahren innerhalb der Verbände an, weil wir bei der Sportförderung das Geld an die Verbände weitergeben. Im Vorfeld der Förderung muss zukünftig bekannt geben werden, was zusätzlich für den Frauensport getan wird.
Aus frauenpolitischer aber auch aus sportlicher Sicht sei daher das Pilotprojekt „Mädchenfußball“, mit dem der ÖFB mehr Mädchen zum Sport bringen will, ein erster Schritt. Das ist wichtig für die Talentsuche, Aus- und Weiterbildung von Frauen in männer-dominierten Sportarten. Von den 15 Millionen Euro, die dem Österreichischen Fußballbund (ÖFB) an Besonderen Bundes-Sportförderungsmitteln zur Verfügung gestellt werden, stehen dem Frauenfußball derzeit rund 600.000 Euro zur Verfügung. Das innovative ÖFB-Pilotprojekt „Mädchenfußball“ wird vom Bundeskanzleramt zusätzlich mit 30.000 Euro gefördert. Insgesamt gibt es jedoch noch viel zu tun. Der Frauenanteil im Österreichischen Fußball international gesehen zu niedrig. Von den rund 600.000 aktiven Fußballerinnen und Fußballer in den über 2.200 Vereinen in Österreich seien nur 1,8 Prozent Frauen und 2,2 Prozent Mädchen. Bei unserem EURO 2008-Partner Schweiz oder in Deutschland bewegt sich der Frauenanteil im FIFA-Schnitt von zehn Prozent. Am höchsten liegt er bei den Führenden der FIFA-Weltrangliste, den USA, mit 40 Prozent.