07. August 2007: Human Performance Research Graz

Gemeinsam mit der großen österreichweiten Bewegungsinitiative „Fit für Österreich“ im Herbst starten wir auch für den Schulbereich ein Initiative für mehr Bewegung und Sport. Bei einer Veranstaltung auf der Pädagogischen Akademie in Graz konnte ich im Mai bereits meine Überlegungen zur Verbesserung von Bewegung und Sport im Schulbereich vorstellen (Infos auf http://www.sporterzieher.at).

Beim „kick off für mehr Gesundheit, Sport und Bewegung“ betonte ich vor rund 200 Sporterzieherinnen und Sporterziehern dabei den Stellenwert der Pädagogischen Hochschulen als „Zentrum für Bewegung und Sport“ unter besonderer Berücksichtigung der Vorschul- und Grundschulkinder. Denn der Kampf gegen Übergewicht beginnt dort, wo man die meisten Kinder und Jugendlichen erreicht – im Kindergarten und Schulbereich.

Daraufhin bekam ich eine Einladung des „Human Performance Research Graz“ – dem Zentrum für Bewegungswissenschaften und Sportmedizinische Forschung. Zentrumsleiter Univ.-Prof. Dr. Wolfram Müller verfolgt ähnliche Pläne und hat bei der Österreichischen Forschungsgemeinschaft angeregt durch ein Projekt aktiv zu werden, da Übergewicht (Adipositas, Obesitas) zur Epidemie der industrialisierten Länder wird. Laut Univ.-Prof. Müller gibt es dort bereits eine Arbeitsgruppe zu diesem Thema. In diesem Zusammenhang ist die Einbeziehung von Trainern in den Schulsport ein sinnvoller Weg. Gerade das streben wir seitens des Staatssekretariats für Sport ja mit dem Ausbau der „Kooperation Schule und Sportverein“ an.

Die wissenschaftlichen Ziele des Human Performance Research (HPR) Graz liegen neben der Physik und Biophysik menschlicher Bewegung sowie der Trainingstherapie bei chronischen Erkrankungen und Prävention eben auf der Leistungsdiagnostik und Trainingssteuerung. Dieser Forschungsschwerpunkt zielt auf die Entwicklung und den Einsatz geeigneter Trainingsmaßnahmen zur Behandlung und Prävention zivilisatorisch bedingter chronischer Erkrankungen ab. Ein weiterer Schwerpunkt gilt dem Körpergewicht und der Körperzusammensetzung im Sport und in der Bevölkerung. Dieser Forschungsbereich beschäftigt sich mit der Beeinflussung des Körpergewichts durch sportliches Training, Bewegung und Ernährung in verschiedenen Sportarten sowie der Entwicklung der Problematik von Essstörungen in der Bevölkerung und im Leistungssport.

Wie für den Sport gilt auch für die Forschung die Interdisziplinarität: Vor allem die epidemische Entwicklung von Übergewicht mit all seinen Begleit- und Folgeerkrankungen führt weltweit zu einer Fokussierung von Forschungsmitteln. Gerade beim Thema Übergewicht wird die Notwendigkeit eines interdisziplinären Ansatzes im Sinn einer heute üblichen „umfassenden Betreuung“ besonders deutlich.

Die Kooperation der Karl Franzens Universität Graz mit der Medizinischen Karl Franzens Universität Graz zum Betrieb des inter-universitären Zentrums für Bewegungswissenschaften und Sportmedizinische Forschung – Human Performance Research Graz – stellt einen wesentlichen Schritt dar, um diesen aus internationaler Sicht sehr wichtigen Forschungsbereich in Graz zu etablieren.

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