12. September 2007: Grundsportarten in den Schulen forcieren

Der Gesundheitszustand unserer Sechs- bis 14-Jährigen ist alarmierend. Fast jedes fünfte Kind in Österreich ist zu ***, die Hälfte davon fettleibig, daher müssen wir den Kampf gegen Übergewicht bereits im Kindergarten- und Schulbereich aufnehmen. Das war einer der Schwerpunkte bei der Landessportreferentenkonferenz in Kärnten. Auch die Neuorganisation der Anti-Doping-Maßnahmen, der Nachwuchs- und Trainerausbildung wird in enger Zusammenarbeit mit den Ländern entwickelt.

Die Sportlandesräte und Sportreferenten der Bundesländer sind mit mir einer Meinung, dass es nicht nur um den Kampf gegen Fettleibigkeit, sondern vor allem um die Förderung der Grundsportarten wie Leichtathletik, Turnen oder Schwimmen geht. Wir müssen das Körpergefühl unserer Kinder wieder verstärkt ansprechen. Das Staatssekretariat für Sport hat daher die Mittel für den Ausbau der „Kooperation Schule – Sportverein“ für 2008 verdoppelt. Hier wollen wir in Zukunft gezielt tätig werden, um das Kooperationsnetz der Sportvereine der drei Dachverbände ASKÖ, ASVÖ und Sportunion zur Förderung von Bewegung in den Schulen im Zusammenwirken mit den Fachverbänden zu verdichten. Darüber stellte ich den anwesenden Sportverantwortlichen aus Bund und Ländern mein Modell des „Bundesnetzwerkes für Nachwuchs – Leistungssport“ vorstellen, das die Oberstufen Realgymnasien (ORG) verstärkt als Basis nutzt. Denn die ORGs für Leistungssportler sind die Zellen für den österreichischen Spitzensport. Ein eigener Bundes-Koordinator soll die derzeit an 13 Standorten geführten ORGs im Zusammenwirken mit den jeweiligen Bundesländern in ein Netzwerk mit den Spitzensport-Einrichtungen des Bundes – ÖOC, Sporthilfe, Top Sport Austria, BSO – zusammenzufassen, um die Talentförderung zu optimieren.

Vier im Jeep bei der Landessportreferententagung: LR Dr. Wolfgang Schantl, Amt der Kärntner Landesregierung 

Zur Neuorganisation des österreichischen Anti-Doping-Systems ist festzuhalten, dass die gemäß dem neuen Anti-Doping-Gesetz zu gründende NADA Austria in enger Zusammenarbeit mit den Ländern entwickelt werden soll. Die NADA Austria GesmbH soll die bisherigen Mitgliedsbeiträge des Bundes und der Länder zur Verfügung haben, wobei der Anteil der Länder gemäß ihrer Größe gleich bleibt. Der Bund verstärkt die Anti-Doping-Maßnahmen mit zusätzlichen 600.000 Euro. Diese bessere finanzielle Ausstattung ermöglicht mehr Kontrollen sowie mehr Information, Aufklärung und Präventionsarbeit. Zur Optimierung und Attraktivierung des Trainerwesens ist in den kommenden Monaten auch das „Berufsbild Trainer“ zu diskutieren. Dem Trainer soll neben den sportwissenschaftlichen Bereich ein wichtiger Stellenwert auch im pädagogischen Bereich ermöglicht werden. Wünschenswert sind einheitliche Ausbildungsstandards und Rahmenbedingungen inklusive sozialer Absicherung, um eine Karriereplanung und Zukunftschancen zu eröffnen. Diese notwendige Qualitätsverbesserung ist in Verhandlungen zwischen Bund, Bundes-Sportakademien, dem Trainer-Rat der Bundes-Sportorganisation (BSO) und den Ländern zu entwickeln. Ziel ist die bestmögliche Qualifizierung der Trainer.

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