57 Prozent der Kinder und Jugendlichen wollen mehr Sportunterricht an den Schulen. 39 Prozent der Lehrabsolventen betreiben keinen Sport, bei AHS-Schülern sind dies nur 7 Prozent. Bei Mädchen sind es alarmierende 25 Prozent. Außerdem sind nur mehr 18 Prozent der Kinder und Jugendlichen in einem Verein sportlich aktiv. Das ist ein klarer Auftrag an die Politik, in diesem Bereich verstärkt aktiv zu werden!
Was ist daher zu tun? Wir müssen vor allem bei den Kindergärten und Schulen sowie den Lehrlingen und Mädchen beginnen, wenn es um die Förderung von Bewegung und Sport geht. Das sind die großen Herausforderungen für den Sport und hier müssen wir bei der Förderung von Sport-Projekten künftig verstärkt ansetzen. Die Initiativen des Sportstaatssekretariats:
1. Schulsport ausbauen: Im Rahmen der ganztägigen Betreuung an den Schulen ist gemäß Regierungsprogramm außerhalb der regulären Unterrichtszeit Zeit und Platz für Sport und Bewegung zu schaffen.“ Neben „Fit für Österreich“ wird die „Kooperation Schule – Sportverein“ die zweite große Bewegungsinitiative seitens des Staatssekretariats für Sport. 2008 werden auf Initiative des Sportstaatssekretariats dafür zusätzlich 1,8 Millionen Euro zur Verfügung gestellt – die Geldmittel werden also verdoppelt! Ähnliche Förderungen erwarten wir uns vom Unterrichtsministerium. Claudia Schmied sollte jetzt nach der Einigung auf Neue Mittelschule, dem von den Schülern geforderten Mehr an Bewegung und Sport in den Schulen entsprechen und die Schulen auch für die Bewegungsangebote der Vereine zu öffnen.
2. Sportunterricht an den Berufsschulen: Angesichts des Befundes über die Probleme der Sportausübung der Lehrlinge und Lehrabsolventen muss die Frage nach dem Zusammenhang mit dem gänzlichen Fehlen eines Sportunterrichts in den Berufsschulen gestellt werden. Es ist unbefriedigend, wenn es heute in den Berufschulen überhaupt keinen verpflichtenden Bewegungs- und Sportunterricht gibt. Darüber hinaus müssten die Angebote des Betriebssports im Interesse der Lehrlinge und jungen Arbeitnehmer ausgebaut werden.
3. Vereine sind gefordert: Die Individualisierung der Sportausübung ohne Anbindung an Vereine, Schulen oder kommerzielle Anbieter ist ein klares Signal an die Vereine, verstärkt Angebote gerade für die Jugend zu entwickeln. Die Dachverbände ASKÖ, ASVÖ und Sportunion mit „Fit für Österreich“ erkannt, dass sie über diese Plattform mehr Menschen erreichen und verstärkt auch Kinder und Jugendliche für Bewegung und Sport begeistern können. Da nur mehr 18 Prozent der Jugendlichen in einem Verein sportlich aktiv sind, ist diese Initiative von besonderer Notwendigkeit.
Die Ergebnisse der Umfrage „Jugend und Sport“
1. Hohes Aktivitätsniveau bei Kindern und Jugendlichen: Insgesamt ist das Interesse der Kinder und Jugendlichen für Bewegung und Sport erfreulich hoch. Mehr als 80 Prozent betreiben 1 Mal pro Woche Sport, um fit und gesund zu bleiben; 58 Prozent betreiben zumindest 2 Mal pro Woche Sport.
2. Starke Differenzierung zwischen Schülern und Lehrlingen: Während 24 Prozent der Lehrlinge (39 Prozent der Lehrabsolventen!) selten oder nie Sport betreiben, sind dies bei AHS-Schülern lediglich 7 Prozent.
3. Kinder und Jugendliche wollen mehr Sportunterricht: 57 Prozent aller Befragten sind der Meinung, es gebe zu wenig Sportunterricht in den Schulen, nur 33 Prozent halten das jetzige Ausmaß für ausreichend. Die Kinder und Jugendlichen wollen Sport und Bewegung auch im Bereich der Ausbildung verankert wissen.
4. Vereine müssen verstärkt aktiv werden: Nur mehr 18 Prozent der in der Kinder Jugendlichen betätigen sich in einem Sportverein, 46 Prozent betreiben individuell Sport.
Ergebnisse der Fessel-GfK-Umfrage „Jugend und Sport“ im Detail 48 KB