Österreich erlebt einen Kletterboom. Die Jugend stürmt österreichweit die bereits über 200 Kletterwände und die österreichischen Kletterer sind absolute Weltklasse. Ich unterstütze daher die Bestrebungen dieser für Aktive wie Fans gleichermaßen attraktiven Sportart, olympisch zu werden.
Ich möchte in diesem Zusammenhang an die Wiedereinführung der Olympische Spiele erinnern. Bereits damals beschloss das IOC am 23. Juni 1894, einen Preis für Alpinismus zu vergeben, um damit die größte Leistung der vergangnen vier Jahre auszuzeichnen. Und Österreich wäre bei den Sommerspielen mit einer weiteren jungen Sportart, bei der sie weltweit erfolgreich ist, vertreten. Beim heutigen Presse-Empfang des Weltcupgesamtsiegers im Bouldern, Kilian Fischhuber, standen die Erfolge des seit 2006 in der Bundes-Sportorganisation organisierten Verbandes im Mittelpunkt.
Allein 2007 konnten zwei Weltmeistertitel (Angela Eiter –Vorstieg, Anna Stöhr – Bouldern), ein Europameistertitel (David Lama – Bouldern) sowie der Weltcup-Gesamtsieg durch Kilian Fischhuber (Bouldern) nach Österreich geholt werden. Auch der Nachwuchs hat bei der Jugend WM in Ibarra (Ecuador) mit sieben Medaillen geglänzt. Der Österreichische Wettkletterverband verzeichnet getragen von internationalen Erfolgen eine rasant ansteigende Mitgliederanzahl von mittlerweile knapp 20.000 Aktiven, von denen ein Drittel unter 18 Jahren alt ist. Gerade in Zeiten, wo es für Vereine immer schwieriger wird, Kinder und Jugendliche für Sport zu begeistern, ist das bemerkenswert. Laut „Jugend und Sport“-Umfrage sind nur mehr 18 Prozent der Kinder und Jugendlichen in einem Verein sportlich aktiv.
Seitens des Sportstaatssekretariats wird der Wettkletterverband zusätzlich zur Grundförderung von 63.000 Euro ab 2008 mit 92.000 Euro beim Aufbau der Infrastruktur für den neuen Verband, Nachwuchsförderung und der Austragung internationaler Bewerbe unterstützt. Neben den zahlreichen internationalen Erfolgen ist der Wettkletterverband gerade im Schulsport mit zahlreichen Initiativen aktiv geworden. Seit sechs Jahren wird der Tiroler Schulbouldercup mit heuer 428 Startern durchgeführt. Die Bundesländer haben diese Bewerbsform übernommen und seit zwei Jahren gibt es auch den Bundesschulbouldercup. Das „Tiroler Modell“ mit der Aus- und Fortbildung von Lehrern/innen in der pädagogischen Hochschule ist ein voller Erfolg. Eine ähnliche Ausbildung gibt es bereits in Vorarlberg und Wien.