Sport hat in den letzten Jahrzehnten in Europa eine gesellschaftliche Bedeutung erlangt, die er nie zuvor hatte. Bei der ersten grenzüberschreitenden Wirtschaftsbund Konferenz in Zusammenarbeit mit der SME UNION am Wochenende in Bad Waltersdorf referierte ich über die wirtschaftliche Bedeutung des Sports – gerade angesichts der EURO 2008.
„Growing together“ lautete das Thema für die zahlreichen Unternehmerinnen und Unternehmer aus Ungarn, Slowenien und Österreich. Neben Vertretern der Klein und Mittelbetrieben waren auch die Präsidenten von Wirtschaftsbund und SME UNION sowie der Abgeordneten im Europaparlament aus Ungarn, Slowenien und Österreich gekommen. Gerade angesichts der Fußball-EURO 2008 in Österreich und der Schweiz wird die wirtschaftliche Bedeutung des Sports vor Augen geführt. Infrastrukturinvestitionen in Höhe von etwa 133 Millionen Euro, Wertschöpfungseffekte von 321 Millionen Euro, zusätzliche Nächtigungen von 1 Million Euro und ein Beschäftigungseffekt von bis zu 6.000 Arbeitsplätzen laut SportsEconAustria-Studie über die Makroökonomischen Effekte der EURO 2008 in Österreich zeigen das wirtschaftliche Potential auf. Ein zentrales Anliegen der Politik muss es dabei sein, dass es sich hier nicht um verpuffende Einmaleffekte handelt, sondern dass das drittgrößte Sportereignis nach den Olympischen Spielen und der Fußball-WM nachhaltige Effekte auf den Wirtschaftsstandort hat. Diesem Ziel haben wir uns mit dem Nachhaltigkeitskonzept für die EURO 2008 verpflichtet.
Aber auch ohne EURO trägt der Sport heute In Österreich als Motor maßgeblich zu Wirtschaftswachstum und damit Arbeitsplätzen bei: jeder zehnte Arbeitsplatz, das sind mehr als 355.000 Beschäftigte, ist durch den Sport gesichert. Der Wettbewerb ist sowohl im Sport als auch in der Wirtschaft ein bedeutender Motor. Das Ziel im wirtschaftlichen Konkurrenzkampf wie im sportlichen Wettkampf ist die Steigerung und optimale Nutzung der eigenen Leistungsfähigkeit um erfolgreich zu sein. Weder im Sport noch in der Wirtschaft darf Wettbewerb das einzige Prinzip sein. Gerade im Sport gilt „Fair Play“ als Korrektiv des Wettbewerbs, der ansonsten auch um den Preis des Dopings gewonnen werden muss. Die Grenzen des Wettbewerbs sind dort zu finden, wo Sport und Wirtschaft ihren lebensdienlichen Charakter verfehlen und nicht mehr Ertüchtigung, Freude, Gesundheit beziehungsweise die Versorgung des Menschen mit Gütern fördern, sondern dem Menschen und seinen sozialen Beziehungen schaden. Sport und Wirtschaft funktionieren also nach ähnlichen Mechanismen. Diese werden vom Wettbewerb getrieben und da wir dort liegt die Verantwortung der Politik in der Sicherstellung eines fairen Wettbewerbs durch klar festgelegte Regeln und die Förderung des gesellschaftlichen wie auch des gegenseitigen Nutzens. Je besser das gelingt, umso besser funktionieren Sport und Wirtschaft.