Eine stärkere gesellschaftliche wie vor allem auch mediale Anerkennung erwartet sich der Behindertensport gerade im Jahr der Paralympischen Sommerspiele in Peking 2008. Das war der gemeinsame Wunsch beim „SPORT:DIALOG – Behindertensport“ im Haus des Sports.
Es muss mehr Berichterstattung im ORF über den Behindertensport geben, waren sich Sportstaatssekretär Dr. Reinhold Lopatka, die Präsidenten Robert Bauer (Österreichischer Behindertensportverband), Peter Wittmann (Österreichisches Paralympisches Committee), Hermann Kröll (Special Olympics Österreich) und Herbert Kanai(Gehörlosensportverband) beim „SPORT:DIALOG“ im Haus des Sports einig. Was das öffentlich-rechtliche Fernsehen in Deutschland mit mehr als zwei Stunden täglicher Berichterstattung von den Paralympics in Peking schafft, muss auch das Ziel des ORF gerade angesichts der mit dem Sport begründeten Gebührenerhöhung sein.
Insgesamt war das Interesse beim „SPORT:DIALOG – Behindertensport“ sehr groß. Vertreter der verschiedenen Behindertensportorganisationen waren genauso gekommen wie Vertreter des Parlaments und der Länder. Mit der Änderung des Bundes-Sportförderungsgesetzes wurde 2003 ein großer Schritt zur Gleichstellung im Sport vollzogen. Der Behindertensport in Österreich steht heute finanziell so gut da wie noch zuvor in der Geschichte. Das Staatssekretariat für Sport fördert den Behindertensport heuer mit knapp 1,4 Millionen Euro. Abgesehen vom Österreichischen Fußallbund, gibt es keinen Fachverband, der so viel Unterstützung bekommt. Seit dem Jahr 2000, als der Behindertensport von Bundesseite insgesamt rund 386.000 Euro erhalten hat, konnten die Mittel vervierfacht werden. Daneben haben die Behindertensportlerinnen und -sportler seit 2007 auch die Möglichkeit Anträge bei Top Sport Austria (TSA) zu stellen. Wir haben heuer bereits Förderungen in der Höhe von 130.000 Euro bewilligt.
Die Förderung des Behindertensports seitens des Bundes bleibt auch in Zukunft ein Schwerpunkt der Förderpolitik, wir müssen allerdings eine Harmonisierung der vor allem in den Bundesländern uneinheitlichen Mittelvergabe erreichen. Dies ist der klare Wunsch der Landesssportreferentenkonferenz im September 2007 gewesen. Wir brauchen eine Gesamtdarstellung des Behindertensports in Österreich, die als Basis für klarere Regeln zur Vereinheitlichung und Organisation der Behindertensportaktivitäten dienen soll. Was den mit 2,2 Millionen Euro dotierten Fonds zur Förderung des Behindertensports (FFBS) betrifft, der seit 2003 zusätzlich zu den Bundessportfördermitteln dem Behindertensport zugute kommt, habe ich bereits mit den Österreichischen Lotterien gesprochen, um eine Nachfolgeaktion für den Behindertensport vorzubereiten. Der eingeschlagene Weg zeigt sich auch in den zahlreichen Erfolgen österreichischer Athletinnen und Athleten bei Paralympischen Sommer- und Winterspielen, wie zuletzt etwa bei der Leichtathletik-WM in Taiwan mit 12 Medaillen, sowie in der gesellschaftlichen Anerkennung der Special Olympics.