Die größte Gefahr für den europäischen Fußball ist der Fußball selbst. Das sich weiter nach oben schraubende Gehaltskarussell bringt immer mehr Vereine in finanzielle Schwierigkeiten. Eine europaweite Höchstgrenze der kumulierten Spielergehälter ist ein diskussionswürdiger Weg zur Sicherung des europäischen Fußballs.
Vor allem im europäischen Spitzenfußball nehmen die Sportlergagen mittlerweile astronomisch hohe Summen an. So soll der beim englischen Spitzenklub Chelsea kickende Michael Ballack 167.000 Euro in der Woche verdienen. Bei Fußballern werden aber nicht nur die hohen Bezüge, sondern auch die Millionentransfers kritisiert. Natürlich kann man Sportler nur schwer mit normalen Einkommensbeziehern vergleichen, weil sie oft nur eine begrenzte Zeit lang so viel verdienen können, trotzdem wären so genannte „Salary Caps“, also europaweite Gehaltsobergrenzen im Fußball, ein Beitrag, die Gehaltskosten zu kontrollieren und zumindest eine gewisse wirtschaftliche Ausgeglichenheit und Wettbewerbsfähigkeit zwischen den einzelnen Klubs zu schaffen.
Ohne eine solche Regelung kommen etwa in der Champions-League die kleinen Vereine immer mehr unter die Räder, weil die reichen Klubs aus ganz wenigen Ländern den Kuchen unter sich aufteilen. In den USA und Kanada wird das Modell der „Salary caps“ beispielsweise in der Eishockey-Profiliga NHL oder der Basketball-Profiliga NBA seit über zwei Jahrzehnten angewendet. Jeder Profiklub darf für seine Spieler nur eine gewisse Summe ausgeben. Wie diese nach oben begrenzte Summe unter den Spielern aufgeteilt wird, ist Vereinssache. Den für Sport zuständigen EU-Kommissar Jan Figel habe ich bei meinem Besuch in Brüssel im Oktober des vergangenen Jahres vorgeschlagen, dass die EU-Kommission und die Mitgliedsländer gemeinsam mit der UEFA „Good Governance„-Regeln für den europäischen Fußball erarbeiten.