Im Jahr der Fußball-Europameisterschaft wollen wir die mediale Aufmerksamkeit und die positiven Emotionen nutzen, um mehr Mädchen und Frauen für Fußball zu begeistern. Der Schlüssel dazu ist die Schule, daher startet das Sportstaatssekretariat eine Initiative für eine Schülerinnen-Fußballliga. Mit der Einführung einer eigenen Schülerinnen-Fußballliga wollen wir dem Frauenfußball einen Schub geben.
Von den fast 600.000 Aktiven in rund 2.200 österreichischen Fußball-Vereinen sind nur rund 1,15 Prozent Frauen, das ist viel zu wenig. So liegt Deutschland bei einem Frauenanteil im Bereich des FIFA-Schnittes von zehn Prozent, EURO-Partner Schweiz bei 7,2 Prozent. Es gibt bereits großes Interesse an den Schulen für das Projekt einer Liga für Mädchen analog zu den Burschen. Dazu habe ich bereits intensive Gespräche mit den Bundesministerinnen Claudia Schmied und Doris Bures sowie dem Österreichischen Fußballverband (ÖFB) geführt. Starttermin soll das kommende Schuljahr 2008/09 sein. Das Unterrichtsministerium (BMUKK) hat bereits ein erstes Konzept vorgelegt. Eine Bedarfserhebung des ÖFB bestärkt mich in meinem Vorhaben.
Die Sportkultur ist nach wie vor männlich dominiert. Auf Funktionärs- und Führungsebene des Sports ist der Frauenanteil sehr gering, bei Trainerinnen bewegt er sich im einstelligen Prozentbereich. Der Ball für mehr Frauenbeteiligung in den Sportgremien liegt bei allen Verantwortlichen des organisierten Vereinssports, den Verbänden und der neuen BSO-Führung. Das Sportstaatssekretariat setzt mit der „Förderung des Mädchen- und Frauensports“ entscheidende Akzente. Dieser Schwerpunkt wurde auch im Regierungsprogramm 2007-2010 verankert. Durch die Änderung des Bundessportförderungsgesetzes 2005 flossen mehr als 1,3 Millionen Euro für Mädchen- und Frauen-Projekte. Die Womensport Goes School (WoGos)-Initiative ist mit 500.000 Euro ein besonderer Förder-Schwerpunkt. Mit den WoGoS-Projekten wird gezielt die Talentsuche, Aus- und Weiterbildung von Frauen in „männerdominierten Sportarten“ wie Radsport, Tischtennis oder Eishockey gefördert. Ziel ist es, mehr Mädchen als Aktive an diese Sportarten heranzuführen.