17. März 2008: "One world – one dream" heisst auch, Wahrung der Menschenrechte achten

Bei der heutigen Sportministerkonferenz in Bled/Slowenien, bei der zu einem Tagesordnungspunkt die 27 nationalen Präsidenten der olympischen Komitees (NOK) der EU-Mitgliedsstaaten eingeladen sind, werde ich auch die Frage der Einhaltung der Menschenrechte in Tibet ansprechen. Denn das von China für die Olympischen Sommerspiele in Peking gewählte Motto „One world – one dream“ wird nur dann Wirklichkeit, wenn auch in Tibet die Menschenrechte geachtet werden.

Sportstaatssekretär Reinhold Lopatka traf im Vorfeld der heutigen Sportministerkonferenz mit dem slowenischen Ministerpräsidenten Janez Jansa, der derzeit den EU-Präsidentschaftvorsitz führt, beim Weltcup-Finale in Planica (C) GEPA pictures / Doris Schlagbauer 

Der Sport im Allgemeinen, die Olympische Bewegung im Besonderen gelten als Motor für Menschenrechte. „Sport ist ein Menschenrecht.“ Im Sinne des Olympischen Gedankens, „welcher gegenseitiges Verständnis mit dem Geiste von Freundschaft, Solidarität und Fair Play erfordert“ (Zitat aus der Olympischen Charta), ist auch vom Veranstaltungsland China zu handeln. Jede Organisation sollte den eigenen Prinzipien gerecht werden, daher sollte auch der Präsident des IOC, Jacques Rogge, zu Menschrechtsfragen Stellung beziehen.

Wenn wir uns ernst nehmen, müssen wir danach trachten, dass die Prinzipen der Olympischen Bewegung auch gelebt werden. Einen Boykott der Olympischen Sommerspiele halte ich für den falschen Weg. Der Boykott 1980 in Moskau und 1984 Los Angeles waren nicht gut für den Sport. Der Sport und die Olympische Bewegung müssen weiter darauf achten, dass sie nicht für politische Zwecke missbraucht werden. Ich hoffe, dass vom Treffen der Sportminister mit den NOK-Präsidenten im Rahmen des Sportministerrates der EU ein klares Signal für Frieden und Menschenrechte ausgeht.

16. März 2008: Judo goes Olympia

Mit Blick auf die EM im April in Lissabon und vor allem auf Peking 2008 kann man sagen, dass Judo auf dem besten Weg ist wieder zu einer der erfolgreichsten olympischen Sommersportarten zu werden. Ich wünsche jetzt schon allen Athletinnen und Athleten, die sich bereits für die olympischen Sommerspiele qualifiziert haben und jenen die auf dem besten Weg dahin sind, erfolgreiche Spiele. Bei der Judo-Staatsmeisterschaften zeigten die Weltranglisten-Ersten Sabrina Filzmoser und Claudia Heill ihr Ausnahmekönnen. Olympia-Fixstarter Ludwig Paischer war wegen einer leichten Schulterverletzung nicht am Start.

Reinhold Lopatka mit Weltranglisten-Ersten Sabrina Filzmoser (C) StS Sport 

Rund 200 Judoka aus rund 50 Vereinen und aus allen Bundesländern kämpften in der Sporthalle Oberwart in spannenden Kämpfen um den Titel. Finali in 14 Gewichtslassen sorgten nicht nur für Spannung in der bestens gefüllten Sporthalle sondern auch für einige Überraschungen. So gingen sieben der vierzehn Medaillen nach Oberösterreich. Eine Klasse für sich war einmal mehr die Weltranglisten-Erste in ihrer Gewichtsklasse Sabrina Filzmoser (WM-Bronze- und fünffache EM-Bronzemedaillengewinnerin). Auch Claudia Heill, Silbermedaillengewinnerin von Athen 2004, holte sich den Staatsmeistertitel. Fixstarter in Peking Ludwig „Lupo“ Paischer war aufgrund einer leichten Schulterverletzung in Oberwart ebenso wenig am Start wie Andreas Mitterfellner, der sich auf die EM in Lissabon vorbereitet und Christoph Stangl, der sich verletzt meldete. Aber auch eine der vielversprechendsten österreichischen Nachwuchshoffnungen, die erst 15-jährige Katharina Taferner, konnte sich gegen ihre prominente Gegnerin aus Salzburg in der Gewichtsklasse bis 48 Kg durchsetzen. Das unterstreicht die gute Nachwuchsarbeit und es ist daher mit Recht zu erwarten, dass Judo auch in Zukunft bei internationalen Turnieren stark vertreten und für weitere Spitzenplatzierungen bei Großveranstaltungen sorgen wird.

15. März 2008: "EUROpass"-Präsentation: Post ist wichtiger Partner für den Sport

Die Österreichische Post AG ist nunmehr seit über fünf Jahren Partner vom „Tag des Sports“, der von meinem Haus organisiert wird und zu dem alljährlich über 300.000 Besucher auf den Wiener Heldenplatz kommen. Die Post hat nicht nur stets ein Sonderpostamt am Heldenplatz, sondern bringt aus diesem Anlass auch jedes Jahr eine eigene Sportler-Marke heraus wie zum Beispiel von Niki Hosp, Hermann Maier oder Werner Schlager. Für die EURO 2008 hat man sich etwas Besonderes einfallen lassen: eine Briefmarke aus dem Material des offizielen EURO-Spielballes „Europass“.

Sportstaatssekretär Lopatka und Post-Vorstandsdirektor Herbert Götz präsentieren die Sondermarke "Europass". (C) StS Sport 

In einer Auflage von nur 490.000 Stück ist die Sondermarke „adidas – EUROPASS“, so die offizielle Bezeichnung, ab sofort in allen österreichischen Postämtern zu haben. Noch nie zuvor hat sich eine Postverwaltung an so ein Projekt gewagt. Zwei Jahre dauerte die Planung für die runde, selbstklebend Marke. Dafür sieht das Produkt nicht nur exakt so aus wie der „Europass“, sondern fühlt sich auch so an. Die „Gänsehaut“ der Oberflächenstruktur des Fußballs wurde 1:1 auf die Briefmarke übertragen.

Ex-Teamtorhüter Franz Wohlfart, Herbert Götz (Post), Reinhold Lopatka, Gregor Almassy (adidas) und Moderator Edi Finger Junior im Haus des Sports. (C) StS Sport 

Das ist eine schöne Werbung für die Fußball-EURO. Aber die beste Werbung sind natürlich gute Spiele der österreichischen Nationalmannschaft. Das heurige Jahr hat ganz gut begonnen. Obwohl am Ende eine klare Niederlage zu verbuchen war, war gegen Deutschland Anfang Februar eine klare Leistungssteigerung zu erkennen. Österreich absolviert noch drei Testspiele vor der EURO. In etwas mehr als einer Woche kommen die Niederländer, im Mai noch Nigeria und Malta. Ich bin überzeugt, daß Österreich bei der EURO eine Überraschung gelingen wird. Die Frage, die Edi Finger Junior allen PK-Teilnehmern stellte: Wer wird Europameister? Ich glaube, da wird man sich erst die „Turnierform“ der Favoriten ansehen müssen. Meine Antwort: Ich Tippe auf das Finale Deutschland – Italien! Am 29. Juni sind wir schlauer.

14. März 2008: EURO-Fieber in der Mongolei!

Sogar in der über 6.300 Kilometer entfernten Mongolei (Wien – Unlan Bator) wird für die Fußball-EURO 2008 Werbung gemacht werden. Sportminister Choigavaa NARANBAATAR wird in seiner Heimat Begeisterung für das österreichische Jahrhundertsportevent entfachen. Auch wenn dort nicht König Fußball, sondern Ringen Volkssport Nr. 1 und erste olympische Disziplin – mit Medaillengewinnern – ist. Bei der Fifa rangiert die mongolische Republik im aktuellen Ranking auf Rang 181, hinter Andorra und vor Dominica.

Sportminister Choigavaa NARANBAATAR, ÖOC-Generalsekretär Heinz Jungwirth, Sportstaatssekretär Reinhold Lopatka und der mongolsiche Botschafter in Österreich Luvsandagva ENKHTAIVAN (C) HBF / Andy Wenzel 

Thema beim Besuch der mongolischen Delegation waren natürlich die zwei sportlichen Großveranstaltungen in diesem Jahr – die EURO und Olympia. Der Sportminister war in Österreich vor allem an Wintersporteinrichtungen interessiert, da eine Wintersportindustrie in der Mongolei im Entstehen ist. Am Programm standen ein Ausflug auf den Semmering, Gespräche mit ÖSV- und ÖOC-Vertretern sowie mit Wirtschaftsleuten.

Die Leidenschaft für Fußball ist in der Mongolei, wie in der ganzen Welt, allgegenwärtig und das Interesse an den geplanten Public Viewings der Spiele der EURO 2008 in Österreich und der Schweiz groß. Schon bei der WM 2006 wurden mit großem Erfolg landauf und landab Public Viewings organisiert, und auch diesen Juni wird das so sein. Dann gilt auch in der mongolischen Republik das Motto „Expect emotions„!

13. März 2008: "SPORT:DIALOG": Mit vereinten Kräften im Kampf gegen Doping

Den Kampf gegen Doping gewinnen wir nur gemeinsam oder gar nicht. Sportler, Betreuer, Sportverbände, Ärzte, Sponsoren, Veranstalter, Medien und die Politik sind gefordert, gemeinsam im Interesse der Zukunft des Sports diesen Kampf mit aller Entschiedenheit zu führen. Beim gestrigen „SPORT:DIALOG“ diskutierten der deutsche Dopingexperte Prof. Dr. Werner Franke, mit den Olympiasiegern Trixi Schuba und Toni Innauer zum Thema „Der verratene Sport – Herausforderungen im Kampf gegen Doping“.

 

Vortrag beim SPORT:DIALOG "Der verratene Sport - Herausforderungen im Kampf gegen Doping" (C) GEPA pictures / Mario Kneisl

Vortrag beim SPORT:DIALOG "Der verratene Sport - Herausforderungen im Kampf gegen Doping" (C) HBF / Livio Srodic 

Der „SPORT:DIALOG“ ist ein Beitrag des Sportstaatssekretariats zu diesem sportpolitischen Thema, indem wir sachlich diskutieren und uns offen mit der Doping-Problematik auseinandersetzen. Dopingfälle sind sicher kein spezifisch österreichisches Sportproblem, sondern ein weltweites in zahlreichen Sportarten. Hier hinkt man als Jäger immer hinterher. Der spektakuläre Fund von insgesamt knapp 1,3 Tonnen verbotener Substanzen, davon 744 Kilogramm verschiedener Anabolika, in Deutschland, zeigt wie wichtig es ist, den Doping-Kampf konsequent zu führen. Mit der strafrechtlichen Verschärfung des Arzneimittelgesetzes in Österreich setzen wir einen weiteren wichtigen Schritt. Werner Franke ist ein mutiger und unerschrockener Kämpfer auf diesem Weg. Der 68-jährige frühere Leichtathlet und Trainer zählt zu den renommiertesten deutschen Zell- und Molekularbiologen (Krebsforschungszentrum der Universität Heidelberg) und hat sich wie kein anderer deutscher Wissenschaftler dem Kampf gegen Doping verschrieben. Toni Innauer und Trixi Schuba, beide Olympiasieger, Sportfunktionäre, die in verantwortungsvollen Positionen tätig sind, kennen die Welt der Sportler, Betreuer und Funktionäre und sie haben die Entwicklung der Doping-Problematik über viele Jahre mitverfolgt.

Am Podium mit Toni Innauer, Trixi Schuba und Prof. Dr. Werner Franke (C) HBF / Livio Srodic

Vortrag von Dopingexperte Prof. Dr. Werner Franke (C) HBF / Livio Srodic 

Die österreichische Bundesregierung hat mit dem neuen Anti-Dopinggesetz 2007 und der NADA Austria klar signalisiert, wir wollen unsere Position als konsequenten Verfechter eines Anti-Doping-Kurses glaubwürdig rechtlich absichern. Mit verschärften strafrechtlichen Bestimmungen, die noch vor dem Sommer im Parlament beschlossen werden sollen, sind wir auf einem guten Weg. So kann die neue Nationale Anti-Doping Agentur im operativen Bereich unabhängig von den Sportverbänden ihre Arbeit mit weit reichenden finanziellen und rechtlichen Rahmenbedingungen noch vor Beginn der Olympischen Sommerspiele in Peking beginnen. Die Bundesregierung hat die Mittel für Information und Kontrollen auf 1,2 Millionen Euro verdoppelt. Die Politik kann aber nur den rechtlichen Rahmen schaffen, schlussendlich liegt es aber am Sport selbst, den Verbänden, sich an die Spielregeln zu halten. Anders als Doping-Experte Werner Franke in seinem neuen Buch „Der verratene Sport“ komme ich nicht zum Schluss: „Der Sport ist tot. Doping hat ihn kaputt gemacht.“ Der Sport hat Zukunft. Doping, Gewalt und Rassismus, die drei großen Gefahren im Sport, sind allerdings kompromisslos zu bekämpfen. Wir sind auf dem Weg, aber noch lange nicht am Ziel!