12. März 2008: Anti-Doping-Charta für die EURO 2008 unterzeichnet

Die heutige Unterzeichnung des Antidoping-Programms für die EURO 2008 durch die 16 Teilnehmer-Nationen ist ein wichtiger Schritt. Die UEFA übernimmt damit eine Vorreiterrolle innerhalb der internationalen Fußball-Familie. Im Rahmen des Workshops für die teilnehmenden Verbände der UEFA EURO 2008(TM) in Wien wurden heute gemeinsam mit UEFA-Präsident Michel Platini auch die ersten 18 Säulen des „Walk of Fame“ beim Wiener Ernst-Happel-Stadion enthüllt.

Erstmals werden bei einer Fußball-EM Urin- und Bluttests genommen. Insgesamt werden rund 300 Kontrollen durchgeführt, mit einem Schwerpunkt auf unangekündigte Trainingskontrollen bereits in der Vorbereitungsphase aller Teams. Im Gespräch mit Laurentino Dias, Portugals Sportminister und Gründungsrats-Mitglied der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA), bestätigte mir dieser, dass die Proben vom WADA-akkreditierten Labor in Seibersdorf bei Wien untersucht werden. Bereits vor Beginn der EURO werden die ersten Ergebnisse der unangekündigten Trainingskontrollen vorliegen. Wir werden in Österreich und der Schweiz saubere Spiele erleben.

Im Gespräch mit dem Portugiesischen Sportminister Laurentino Dias bei der Präsentation vom Anti-Doping Programm (C) GEPA pictures / Josef Bollwein 

Herzlich gratulieren möchte ich auch ÖFB-Präsident Friedrich Stickler zur Idee des „Walk of Fame„, zu dessen Präsentation heute die Fußball-Präsidenten und Teamchefs der 16 Teilnehmerländer ins Ernst-Happel-Stadion gekommen sind. Der „Walk of Fame“ ist ein bleibendes Zeichen und eine schöne Erinnerung für die Fußball-Fans an das Jahrhundertsportereignis in unserem Land. Die Enthüllung weiterer Säulen wird rund um Länderspiel Österreich-Niederlande am 26. März stattfinden. Insgesamt 70 Tafeln werden rund um das Stadion aufgehängt, um bisherige Höhepunkte in der Geschichte des Stadions festzuhalten.

Und Das Wiener Ernst-Happel Stadion ist eine Sportstätte mit großer Tradition. 1931 eröffnet, fanden dort große Momente Fußballs statt. 1960, beim Länderspiel Österreich gegen Spanien (3:0) schaffte man den Zuschauerrekord mit 90.726 zahlenden Besuchern. 1964 fand das Europacupfinale der Landesmeister Inter Mailand – Real Madrid (3:1) statt sowie das Endspiel der Europacupsieger 1970 mit Manchester City gegen Gornik Zabrze (2:1).

11. März 2008: Bundes-Sportförderungsgesetz 2005 verdient die "Goldmedaille"

Im heutigen Plenum des Nationalrats wurde der Sportbericht 2005 bis 2006 behandelt. Die „Goldmedaille“ hat sich dabei das Bundes-Sportförderungsgesetz 2005 verdient. Mit dem Sportförderungsgesetz hat man eine rechtliche und finanzielle Grundlage geschaffen, um die uns andere Länder in der EU beneiden. Die Mittel des Bundes wurden verdoppelt, unter anderem stehen dem Behindertensport weit mehr als eine Million Euro zur Verfügung.Einziger Wermutstropfen dabei ist, dass dies manche Bundesländer so verstanden hätten, ihre Mittel für die Sportförderung zurückzunehmen. Das kann nicht Sinn und Zweck der Sache sein.

In den zwei Jahren, den der Sportberichts 2005 bis 2006 behandelt, hat der damalige Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel durch das Sportförderungsgesetz einen Quantensprung erreicht. Es wurden Sicherheit und in vielen Bereichen erstmals eine klare gesetzliche Regelung geschaffen. Das „Damoklesschwert“ darüber: ein Gutteil der Mittel hängt direkt damit zusammen, wie das Glücksspiel geregelt ist. Wenn es auf der europäischen Ebene zu einer Änderung kommt, müssen wir uns rasch etwas einfallen lassen. Ein wichtiger Schritt war auch die Breiten- und Gesundheitsinitiative „Fit für Österreich“, denn nach wie vor machen 60 Prozent der Österreicher keinen Sport. Vor allem bei Kindern hat das dramatische Auswirkungen, wie Berichte über deren zunehmende Fettleibigkeit belegen. So sei die Kalorienaufnahme in den letzten zehn Jahren zwar gleich geblieben, die Fettleibigkeit hat aufgrund der steigenden Bewegungsarmut aber zugenommen. Im heurigen Budget stehen für das nächste Schuljahr 1,8 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung, um Vereine verstärkt in die Schulen zu bringen.

Was die Olympia-Vorbereitungen betrifft, so stellt der Bund aktuell sechs Millionen Euro zur Verfügung. Ich hoffe, dass es 50 bis 60 österreichische Topsportler schaffen werden, nach Peking zu fahren. Aus aktuellem Anlass möchte ich noch das Thema Doping erwähnen, das heute im Nationalrat natürlich auch Thema war. Dopingfälle sind kein spezifisch österreichisches Sportproblem, sondern ein weltweites, das viele Sportarten umfasst. Hier hinkt man als „Jäger“ immer hinterher. Es ist schwierig, all dies einzulösen, was im Gesetz schon festgelegt wurde und im Bereich der Information entsprechende Maßnahmen zu setzen, damit es nicht zu Dopingfällen kommt. Noch immer sind Untersuchungen in Folge von Turin 2006 anhängig. Anonyme Anzeigen sind aber sicher nicht der Weg, wie man mit Doping umgeht. Beim morgigen „SPORT:DIALOG“ – „Der verratene Sport – Herausforderung im Kampf gegen Doping“ gemeinsam mit Prof. Dr. Werner Wilhelm Franke wollen wir offen über das Thema diskutieren. Und noch vor dem Sommer baue ich auf die Beschlüsse des Nationalrats, damit die Nationale Anti-Doping Agentur (NADA) als unabhängige Einrichtung die finanziellen und rechtlichen Rahmenbedingungen für ihren Start vorfindet, um den Kampf gegen Doping ernsthaft führen zu können.

10. März 2008: "Integrationspreis Sport 2008"

„Ich fühle mich als Österreicherin und bin Stolz darauf wenn ich am Siegerpodest hinter mir die rot-weiß-rote Fahne sehe“, meint die gebürtige Kroatin Mirna Jukic, die für unser Land bereits vier Schwimmeuropameistertitel holte, anlässlich der Ausschreibung des „Integrationspreis Sport 2008“. Für mich als Initiator des Preises ist Jukic eines von vielen Beispielen dafür, dass Sport bei der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund in die österreichische Gesellschaft hilft.

Foto mit: Geschäftsführer des Österreichischen Integrationsfonds Dr. Alexander Janda, Sportstaatssekretär Dr. Reinhold Lopatka, Obmann des Vereines "Integration durch Sport" GenDir Mag. Harald Himmer, Schwimmeuropameistern Mirna Jukic und Caritasdirektor der Erzdiözese Wien Dr. Michael Landau (C) HBF / Livio Srodic 

Doch „Integration durch Sport“ findet nicht nur im Spitzensport, sondern vor allem im täglichen Breitensport auf unzähligen Sportplätzen dieses Landes statt. Die Sportvereine sind ein „Schlüssel zur Integration“, weil die gemeinsame Aktivität beim Sport, beim Training wie auch in Wettkämpfen, die Integration in mehrfacher Hinsicht stärkt. Da es unglaublich viele Projekte gibt, die sich mit „Sport und Integration“ beschäftigen, habe ich die Initiative für den „Integrationspreis Sport“ gestartet. Wir wollen jene Projekte auszeichnen, die seit Jahren mit sportlicher Aktivität für eine gelungene Integration von Menschen mit Migrationshintergrund in unsere Gesellschaft sorgen. Der „Integrationspreis Sport“ soll aber auch Anreiz für neue Ideen und Projekte in diesem Bereich sein.

Getragen wird der Integrationspreis vom „Verein zur Förderung der Integration durch Sport“, für dessen Vorsitz ich den Generaldirektor von Alcatel-Lucent Österreich, Mag. Harald Himmer, gewinnen konnte. Unterstützt wird der „Integrationspreis“ vom Österreichischen Integrationsfonds durch Geschäftsführer Dr. Alexander Janda, der auch die Bewerbung bei den Gemeinden und Schulen übernimmt. Ein weiterer Partner des Preises ist die Caritas, vertreten durch Michael Landau, Caritasdirektor der Erzdiözese Wien. Anhand von fünf Kriterien gehen im Mai 2008 vier Preise zu je 3.000 Euro an Projekte von Schulen und Sportvereinen sowie Privatinitiativen im Bereich Sport und Integration. Vergeben werden die Auszeichnungen von einer Jury, der u.a. Michael Landau, Olympiasiegerin Trixi Schuba und der Präsident der Bundes-Sportorganisation BSO, Peter Wittmann, angehören.

Die Bewerbungsunterlagen zum „Integrationspreis Sport“ stehen auf www.sport.austria.gv.at und www.integrationsfonds.at zum Download bereit. Einsendeschluss ist der 1. Mai, die Preisverleihung wird Mitte Mai stattfinden.

08. März 2008: Frauenfußballliga startet in Frühjahrssaison

Am Samstag ist die ÖFB-Frauenliga in ihre Frühjahrssaison gestartet. Im Rahmen der 1. Runde des Oberen Play-Off standen sich am legendären Grazer LUV-Platz die Mannschaften von McDonald’s LUV Graz und des FC Wacker Innsbruck gegenüber. Vor dem Spiel habe ich noch Gelegenheit genützt, Christina PEINTINGER von LUV Graz als „Fußballerin des Jahres 2007“ zu ehren. Das Spiel selbst war auf sehr hohem Niveau. Ein schnelles, kampfbetontes Spiel zwischen zwei österreichischen Spitzenmannschaften.

ÖFB Frauenliga Spiel LUV Graz vs Wacker Innsbruck Damen I (C) GEPA pictures / Martina Wohlesser 

Die Innsbruckerinnen erwischten den besseren Start, waren von Beginn an agressiver und kamen so knapp vor der Pause zur verdienten 1:0 Führung: Melanie FISCHER traf in Minute 42. In Hälfte zwei dann die Antwort der Grazerinnen: Die Truppe von Trainer Arnold FREIBERGER wirkte wie ausgewechselt und spielte die Tirolerinnen zeitweise an die Wand. In Minute 57. wurde der Einsatz belohnt, indem Eva BUCHEGGER zum 1:1 ausglich. Aus einer weiteren Offensive der Grazerinnen resultierte dann in der 80. Minute der Siegtreffer durch Sarah PUNTIGAM zum aus meiner Sicht insgesamt verdienten 2:1 Heimsieg. Den rund 200 Besucherinnen und Besuchern wurde an diesem Samstag ein attraktives Fußballspiel geboten – dementsprechend zufrieden haben die meisten von ihnen den LUV-Platz verlassen.

Im österreichischen Frauenfußball insgesamt war in den letzten Jahren sicher ein gewisser Aufschwung zu verzeichnen. Besonders der Wiener Fußballverband (WFV) war sehr darum bemüht, junge Damen zur Ausübung des Fußballsports zu bewegen. Das Bundeskanzleramt/Sport hat ein entsprechendes Projekt des WFV auch über eine Laufzeit von drei Jahren mit insgesamt € 90.000,– mitgefördert. Dennoch: Der Frauenanteil im Fußball ist in Österreich noch immer zu gering. Gerade einmal 1,9% der Aktiven sind Frauen. Das muss sich ändern. Langfristig muss der Anteil auf den internationalen Durchschnitt von 10% gehoben werden. Wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen, ist das mit Sicherheit möglich!

07. März 2008: Mehr Frauen zum Fußball – mehr Frauen zum Sport!

Im Jahr der Fußball-Europameisterschaft wollen wir die mediale Aufmerksamkeit und die positiven Emotionen nutzen, um mehr Mädchen und Frauen für Fußball zu begeistern. Der Schlüssel dazu ist die Schule, daher startet das Sportstaatssekretariat eine Initiative für eine Schülerinnen-Fußballliga. Mit der Einführung einer eigenen Schülerinnen-Fußballliga wollen wir dem Frauenfußball einen Schub geben.

Präsentation der Initiative zur Schülerinnen-Fußballliga anlässlich Internationalen Tages der Frauen gemeinsamen mit ÖFB-Frauenteamchef Ernst Weber, Nationalspielerin Isabella Berger und der "WoGoS"-Projektleiterin und "Girls’ Day"-Beauftragten Elisabeth Speiser (C) HBF / Hans Hofer 

Von den fast 600.000 Aktiven in rund 2.200 österreichischen Fußball-Vereinen sind nur rund 1,15 Prozent Frauen, das ist viel zu wenig. So liegt Deutschland bei einem Frauenanteil im Bereich des FIFA-Schnittes von zehn Prozent, EURO-Partner Schweiz bei 7,2 Prozent. Es gibt bereits großes Interesse an den Schulen für das Projekt einer Liga für Mädchen analog zu den Burschen. Dazu habe ich bereits intensive Gespräche mit den Bundesministerinnen Claudia Schmied und Doris Bures sowie dem Österreichischen Fußballverband (ÖFB) geführt. Starttermin soll das kommende Schuljahr 2008/09 sein. Das Unterrichtsministerium (BMUKK) hat bereits ein erstes Konzept vorgelegt. Eine Bedarfserhebung des ÖFB bestärkt mich in meinem Vorhaben.

Die Sportkultur ist nach wie vor männlich dominiert. Auf Funktionärs- und Führungsebene des Sports ist der Frauenanteil sehr gering, bei Trainerinnen bewegt er sich im einstelligen Prozentbereich. Der Ball für mehr Frauenbeteiligung in den Sportgremien liegt bei allen Verantwortlichen des organisierten Vereinssports, den Verbänden und der neuen BSO-Führung. Das Sportstaatssekretariat setzt mit der „Förderung des Mädchen- und Frauensports“ entscheidende Akzente. Dieser Schwerpunkt wurde auch im Regierungsprogramm 2007-2010 verankert. Durch die Änderung des Bundessportförderungsgesetzes 2005 flossen mehr als 1,3 Millionen Euro für Mädchen- und Frauen-Projekte. Die Womensport Goes School (WoGos)-Initiative ist mit 500.000 Euro ein besonderer Förder-Schwerpunkt. Mit den WoGoS-Projekten wird gezielt die Talentsuche, Aus- und Weiterbildung von Frauen in „männerdominierten Sportarten“ wie Radsport, Tischtennis oder Eishockey gefördert. Ziel ist es, mehr Mädchen als Aktive an diese Sportarten heranzuführen.

http://www.wogos.org/de/