10. April 2008: Sport wird europäisch!

Gestern war es soweit: der österreichische Nationalrat hat den Vertrag von Lissabon (TOL) ratifiziert. Ich sage ganz klar JA zu Europa und zur Europäischen Union, aber auch JA zu einem offenen Dialog über Kritik an Gesetzesinitiativen der Union. Ich stehe für ein selbstbewusstes Österreich in einem starken Europa. Der Vertrag von Lissabon wird die Europäische Union fit machen für die kommenden Jahrzehnte. Seit dem Vertrag von Nizza, dem letzten Reformvertrag der Union, ist die EU immerhin um 12 Länder und mehr als 100 Millionen Einwohnern gewachsen. Der Vertrag von Lissabon war also dringend notwendig um die Union arbeitsfähig zu halten. Entscheidungsfindungen sind nun einfacher möglich und die Institutionen der EU – wie Rat, Parlament und Kommission – wurden auf die neue Mitgliedergröße angepasst.

Vizepräsident der EVP-ED im Europaparlament MEP Othmar Karas und der für Sport zuständige EU-Kommissar Jan Figel (C) StS Sport 

Für den Sport ist der Vertrag von Lissabon ein Meilenstein. Erstmals wird Sport ein europäisches Thema. In Artikel 149 des Vertrages heißt es: „Die Union trägt zur Förderung der europäischen Dimension des Sports bei und berücksichtigt dabei dessen besondere Merkmale, dessen auf freiwilligem Engagement basierende Strukturen sowie dessen soziale und pädagogische Funktion.“ Und das ist, wie ich finde, auch gut an der Zeit. Denn Sport spielt in der europäischen Gesellschaft eine große Rolle. Das was sich die Europäische Union mit den Lissabon-Zielen im Wirtschaftlichen vorgenommen hat, nämlich Weltspitze zu werden, haben wir im Sport längst erreicht. Es gibt keine erfolgreichere „Sportnation“ als die EU. Die Athleten der 27 heutigen EU-Staaten erreichten bei den Olympischen Sommerspielen in Athen 2004 insgesamt 92 Goldmedaillen.

Die USA kamen, im Vergleich dazu, „nur“ auf 35 „Goldene“. China und Russland haben wir mit 32 und 27 ersten Plätzen ebenso weit hinter uns gelassen. Noch deutlicher der Vergleich bei den Winterspielen 2006 in Turin: 43 „Goldene“ für die EU, 9 für die USA, 2 für China und eine für Russland. Und auch für unsere europäische Wirtschaft ist der Sport ein absolutes Zugpferd. Sport im weiteren Sinn schafft im EU-Raum einen Wertschöpfungseffekt von 407 Milliarden Euro pro Jahr. Das ist ein Anteil von 3,65 Prozent des BIP. 15 Millionen Menschen verdanken dem Sport ihren Job. Sport schafft also Arbeitsplätze. In Österreich ist jeder 10te Arbeitsplatz durch Sport gesichert. Das sind mehr als 350.000 Beschäftigte. Gestern war also ein guter Tag für die Europäische Union, und damit ein guter Tag für Österreich!

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