08. April 2008: Gegen Abbruch des olympischen Fackellaufs

Der olympische Fackellauf soll seine Fortsetzung finden. Natürlich sind die bisherigen Proteste im Sinne des Sports nicht erfreulich, aber sie dienen schon jetzt der Sache der Menschenrechte und der Autonomie Tibets. Diese Chance eines friedlichen demokratischen Protests sollte, wie er jetzt vom IOC überlegt wird, nicht entzogen werden.

Pedro Miguel Pauleta übergibt die Fackel an Christone Caron im Zuge des Fackellaufs in Paris (C) GEPA pictures / Panoramic 

Das Thema China, Tibet und Menschenrechte ist durch diese öffentliche Plattform des traditionellen Fackellaufs in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt, wie es vorher nicht der Fall gewesen ist. Ich spreche mich daher weiterhin für ein Demonstrationsrecht aus. Man kann nicht einerseits daran festhalten, die Olympischen Sommerspiele in Peking auszutragen, andererseits den Fackellauf nicht. Seit 1936 ist der Fackellauf fixer Bestandteil der Olympischen Spiele und bietet die Möglichkeit eines demokratischen Protests, wie er in Peking bis heute nicht möglich ist.

07. April 2008: Sport, Politik & Öffentlichkeitsarbeit

Beim Universitätslehrgang Politische Kommunikation der Donauuniversität Krems diskutierte ich mit 25 Studentinnen und Studenten aus den Bereichen Politik, Medien und Wirtschaft zum Themenschwerpunkt „Sport, Politik und Öffentlichkeitsarbeit“. Beim aktuellen Modul dieser hochkarätigen Ausbildung referierten zudem die ehemalige Vizekanzlerin und FPÖ-Parteiobfrau Dr. Susanne Riess-Passer und Univ.-Prof. Dr. Peter Filzmaier.

Sportler mussten und müssen wie Kunstschaffende immer darum kämpfen, sich einen Freiraum von der Politik zu schaffen, um ihr Wirken frei entfalten zu können. Das zeigen gerade die Olympischen Spiele, die in der Geschichte der letzten 100 Jahre eine Konstante als Faktor in der Internationalen Politik darstellen. Von den antiken griechischen Spielen in Olympia bis heute wurde der Sport immer als gute Möglichkeit für die Politik gesehen, sich positiv zu positionieren. Berlin 1936 war ein Musterbeispiel des Missbrauchs von Sport für politische Öffentlichkeitsarbeit.

Vortrag Sportstaatssekretär Lopatka bei der Universitätslehrgang Politische Kommunikation der Donauuniversität Krems (C) Donauuniversität Krems 

Zentraler Punkt aller meiner Kommunikationsmaßnahmen: Politik hat die Aufgabe für Rahmenbedingungen zu sorgen, in denen sich der Sport erfolgreich entwickeln kann. In Österreich wird Sport im Regierungsprogramm ausdrücklich als Gesundheits-, Beschäftigungs- und Sozialmotor anerkannt. Die sieben sportpolitischen Zielsetzungen des Sportstaatssekretariats orientieren sich an diesen Zielvorgaben:

– Mehr Menschen in Bewegung bringen

– Täglich Bewegung und Sport in Kindergärten und Schulen

– Spitzensportler/innen fordern und fördern

– Null-Toleranz bei Doping und Gewalt

– Entwicklungsländer in die Sportwelt einbinden

– Großveranstaltungen wie die EURO 2008 nach Österreich bekommen

– Sport in der EU-Politik fest verankern

Als „Anwalt des Sports“ muss ich mit allen Regierungsmitgliedern etwas für den Sport weiterbringen und den Sport vor den Geißeln wie Gewalt, Rassismus und Doping zu schützen. Diesem persönlichen Selbstverständnis der Aufgaben der Sportpolitik will ich auch in meiner Kommunikationsarbeit zum Durchbruch verhelfen. Moderne Kommunikationsmittel wie das tägliche Weblog gehören ebenso zum Repertoire wie die klassische Aussendung. Am nachhaltigsten wirken aber die tausenden Gespräche mit Sportlern, Sportfunktionären und jenen, die noch für den Sport gewonnen werden müssen.

04. April 2008: Mit "herz:rasen" in die Verlängerung

Zur gestrigen Eröffnung der Fußballausstellung „herz:rasen“ durch Bundespräsident Heinz Fischer und Vizekanzler Wilhelm Molterer sind hunderte prominente Gästen aus Politik, Sport, Kultur und Gesellschaft ins Wiener Künstlerhaus gekommen – darunter ehemalige Fußball-Größen wie Otto Baric, Toni Polster oder Michael Konsel. Alle waren begeistert von der kreativen Auseinandersetzung mit Sport & Kultur, die dort auf 2000 qm Ausstellungsfläche den Puls von Sport- wie Kunstinteressierte in Wallung bringt. Mit „herz:rasen“ hat Österreich für die EURO 2008 eine einzigartige Fußballausstellung, daher muss es gelingen, mit einer dauerhaften Lösung in die Verlängerung zu kommen.

Bundespräsident Dr. Heinz Fischer bei der Eröffnung (C) HBF / Gunter Pusch 

Ich appelliere daher an Bundeskanzler Alfred Gusenbauer und Bildungsministerin Claudia Schmied, einen Schritt für die bisher stiefmütterlich behandelte Ausstellungs- und Museumslandschaft im Bereich Fußball und Sport im Allgemeinen zu setzen. In Deutschland gibt es ein professionell geführtes Sport und Olympia-Museum in Köln sowie ein Fußballmuseum in Dortmund. Auch EURO-Partner Schweiz hat ein nationales Sportmuseum in Basel, in dem ein Querschnitt aus Sport und Spiel aus drei Jahrtausenden gezeigt wird. Mit „herz:rasen“ haben wir eine Fußballausstellung im Künstlerhaus, die sich mit den sportlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Aspekten der vergangenen 30 Jahre des Europäischen Fußballs spannend auseinandersetzt und keinen internationalen Vergleich zu scheuen braucht. Das gilt es zu erhalten. Ein „Österreichisches Museum für Fußball & Sport“ („Hall of Fame„) könnte auch als außerschulischer Lernort für Schülerinnen und Schüler dienen, um die Begeisterung für den Sport zu heben. Die EURO 2008 könnte somit auch im Kunst- und Kulturbereich nachhaltig wirken.

03. April 2008: 25 Jahre Vienna City Marathon

Am 18. April 1993 war es so weit: mein erster Marathon. Natürlich ein Vienna City Marathon. Seitdem ist das Bezwingen der 42,2 km Distanz für mich zur Passion geworden. Der Vienna City Marathon 2008 wird mein 58. Marathon. Heute war ich beim Galaabend anlässlich 25 Jahre Vienna City Marathon. Ein großes Fest im Zeichen des Sports. Gemeinsam mit der Olympia-Siegerin von Athen 2004 über die 5000m- Distanz, der Äthopierin Meserat Defar, durfte ich die Geburtstagstorte anschneiden.

Im Gespräch mit der beeindruckenden Athletin ließ sie durchblicken, dass sie vielleicht hier in Wien einmal ihren ersten Marathon laufen möchte. So beeindruckt war sie von dieser Stadt. Ich wünsche ihr auf jeden Fall viel Erfolg für die Spiele in Peking, bei denen sie zweifelsohne wieder zu den Favoriten zählt. Der 25. Vienna City Marathon wird unter dem Motto „Running Against Poverty“ stehen und den OPEC Fonds for International Development (OFID) als Sponsor haben. Schon jetzt ist der Ansturm auf den Marathon groß und es haben sich um 30 % mehr Läufer fix angemeldet als im Vorjahr. Die Rekord- Teilnehmerzahl von 26.249 wird also mit großer Wahrscheinlichkeit überschritten werden. Ich freue mich schon auf den Marathon am 27. April 2008.

02. April 2008: Fußballausstellung "herz:rasen" nachhaltig nutzen

Kunst und Kultur ist der Schwerpunkt im Begleitprogrammen der Bundesregierung zur EURO 2008, die Fußballausstellung „herz:rasen“ quasi das Herzstück. Mein Ansinnen ist es daher, diese umfassende, interaktive und moderne Ausstellung über die EURO hinaus nachhaltig zu nutzen und eine dauerhafte Lösung in Wien zustande zu bringen. Es freut mich, dass Bundeskanzler Alfred Gusenbauer diese Initiative unterstützt.

Bei der Pressekonferenz anlässlich der Ausstellung "herz:rasen" (C) GEPA pictures / Günter Artinger

Bei der Präsentation der Fußballausstellung "herz:rasen" mit den Initiatoren und Gestaltern ÖFB-Ehrenpräsident Beppo Mauhart und Gabriele Zuna-Kratky, Direktorin des Technischen Museums Wien, im Künstlerhaus Wien (C) GEPA pictures / Günter Artinger 

„Fußball ist keine Frage von Leben oder Tod, Fußball ist viel wichtiger als das!“, diese Umschreibung vom Fußball bringe den Inhalt von „herz:rasen“ auf den Punkt. Ich bin überzeugt, dass die künstlerische Auseinandersetzung mit der Faszination und Euphorie der Fans, mit der Medialisierung und Ökonomisierung der letzten 30 Jahre europäischer Fußballgeschichte mitten ins Herz sowohl der Fußball- als auch der Kulturfans trifft. König Fußball regiert im EURO-Jahr auch die Kultur. Vom Neujahrskonzert bis zu den Wiener Festwochen, vom Opernball bis zu den Bregenzer Festspielen, vom Ausstellungsprogramm bis zu Großkonzerten von Klassik- und Pop-Stars – überall rollt das runde Leder. „herz:rasen – Die Fußballausstellung“, die in Zusammenarbeit von „2008 – Österreich am Ball“ und dem Technischen Museum Wien von 4. April bis 6. Juli 2008 gezeigt wird, ist mit Kosten in der Höhe von rund 1,5 Millionen Euro sowohl das teuerste Projekt als auch mit erwarteten mehr als 100.000 Besuchern das öffentlichkeitswirksamste. Morgen wird „herz:rasen“ offiziell durch Bundespräsident Dr. Heinz Fischer und Vizekanzler Mag. Wilhelm Molterer eröffnet.