08. Mai 2008: Wissen.Schafft.Sport.

Den Sportwissenschaftern kommt gerade im Gesundheitsbereich eine besondere Rolle zu. Im Regierungsprogramm wird Sport zur Förderung der Gesundheit konkret angesprochen. Gerade die Sportwissenschafter, mit ihrer breiten Ausbildung, brauchen daher größere Anerkennung im Gesundheitssystem. Von Sportwissenschafter/innen erwarte ich mir, dass sie gemeinsam mit den Sportverbänden und in den Vereinen Initiativen für den Gesundheitssport setzen und die österreichweite Bewegungsinitiative „Fit für Österreich“ kompetent und engagiert unterstützen.

Bei der Podiumsdiskussion: Fritz Stehlik (LSO Steiermark), Maria Stoiber (Sportwissenschaft Theresienhof Frohnleiten), Arne Öhlknecht (VSÖ), Gernot Detusch (Therme Bad Waltersdorf), Karl Sudi (Institut Sportwissenschaften Graz) und Jürgen Pucher (VSÖ) (C) Bewegte Steiermark / Mag. Arne Öhlknecht 

Sport hat so viel Facetten und ist meines Erachtens gerade auch für die Gesundheit so wichtig, dass es ein gemeinsames Anliegen aller sein muss, den Sport in Österreich zu fördern und viele Menschen, vom Kindergarten an, zum Sport, zur Freude an der Bewegung zu führen. Sportwissenschafter/innen leisten einen wichtigen Beitrag zur Begeisterung von Sport und Bewegung in Österreich. Sie verfügen über eine hohe Sachkompetenz, vor allem auch was die gesundheitsförderlichen Aspekte des Sports betreffen. Wenn wir von Sport sprechen, dürfen wir nicht immer nur den Spitzensport vor Augen haben, sondern vor allem auch den Breitensport. Ich wünsche mir junge Sportwissenschafterinnen und Sportwissenschafter, die sich den Kopf darüber zerbrechen, wie sie ihre wissenschaftliche Kompetenz in den Dienst des Sports und der Menschen stellen. Dazu braucht es auch eine hohe Sozialkompetenz und entsprechende didaktische Fähigkeiten, da wir es im Sport immer mit Menschen zu tun haben, die es gilt zu motivieren und anzuleiten.

Die Sportwissenschafter/innen brauchen mehr Anerkennung und eine starke Lobby (C) Bewegte Steiermark / Mag. Arne Öhlknecht 

Bei einer Podiumsdiskussion des Verbands der Sportwissenschafter Österreichs in Graz zum Thema „Sportwissenschaft, eine unterschätze Profession“ durfte ich mit hochkarätigen Vertretern der Stadt Graz, des Instituts für Sportwissenschaften in Graz sowie renommierte Sportwissenschafter/innen über die Kompetenzen von Sportwissenschaftern diskutieren. Wir waren uns einig, dass es für Sportwissenschafter/innen in Zukunft wichtig sein wird, sich bereits während der Ausbildung zu überlegen, in welcher Richtung dieses Berufsfeldes sie sich später spezialisieren wollen. Diesbezüglich ist die Einführung verpflichtender Praktika, welche im Rahmen von Kooperationen mit diversen, im Sport tätigen Institutionen eingegangen werden ein begrüßenswerter Schritt. Da der Sport und vor allem die Sportwissenschaft eine Querschnittsmaterie ist und somit oft auch Bereiche anderer Wissenschaften und Studien streift, braucht die Profession der Sportwissenschafter zukünftig eine starke Lobby hinter sich, die sich für die Interessen einsetzt. Ich betrachte es als meine Aufgabe und Pflicht, dies so gut als möglich zu unterstützen und biete mich gerne als Bote zwischen dem Sport bzw. der Sportwissenschaft und anderen Ministerien an. Wir werden sicher einen langen Atem brauchen, aber wir brauchen im (Gesundheits-)Sport noch mehr hochqualifizierte Fachfrauen und Fachmänner. Eine nachhaltige Gesundheitspolitik muss auf Prävention setzen – hier sind gerade die Sportwissenschafter und ihre Begeisterung für Sport und Bewegung gefragt. Denn nichts wirkt so ansteckend, wie begeisterte und engagierte Menschen.

http://www.diesportwissenschafter.at/

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