09. Juni 2008: EURO 08-Blog: Friedlicher, aber siegloser Auftakt gegen Kroatien

Start gelungen, das Ergebnis leider nicht – so könnte man den Auftakt der EURO 2008 in Österreich kurz zusammenfassen. Die österreichische Mannschaft hat gestern alpenländische Solidarität geübt. Ähnlich wie die Schweizer am Vortag in Basel, ging auch unser Team in Wien als bessere Mannschaft, aber eben auch als Verlierer vom Platz. Vor allem in der 2. Halbzeit – und hier verstärkt in der Phase nach den Einwechslungen von Vastic und Korkmaz – dominierte die österreichische Equipe klar. Die Mannschaft erarbeitete sich Chance um Chance und war einige Male knapp vor dem Torerfolg.

Der kroatische Regierungschef Ivo Sanader und Kulturminister Bozo Biskupic sahen ein (un)glückliches 1:0 ihrer Mannschaft (C) StS Sport 

Gemeinsam mit dem kroatischen Regierungschef Ivo Sanader und Kulturminister Bozo Biskupic verfolgte ich mit knapp 52.000 begeisterten Fußballfans im Ernst-Happel-Stadion eine spannende Partie und vor allem ein friedliches Fußballfest. Die kroatischen Freunde sind bereits am Tag zuvor angereist und haben Wien in ein rot-weiß-rot kariertes Farbenmeer verwandelt. Es herrschte tolle Stimmung am ersten Spieltag, feiern war angesagt, egal ob im Stadion oder in den Fanzonen und Public Viewing-Bereichen. Rund 150.000 Fans sorgten für das größte Fußballfest, das die Stadt je gesehen hat. Der erste „wirkliche“ EURO-Tag in Wien verlief weitgehend problemlos. Nur In Klagenfurt sorgten gewaltbereite Fans für Unruhe. Am ersten Spieltag der Fußball-Europameisterschaft in Österreich gab es nach Polizeischätzungen 270.000 feiernde Fans im ganzen Land und nach aktuellem Stand insgesamt 206 Festnahmen.

Viele prominente Gäste verfolgten das Auftaktmatch der Österreicher - unter ihnen auch Bühnenstar Maximilian Schell (C) GEPA pictures / Günter Artinger 

Sportlich darf allerdings auch nichts beschönigt werden: Josef Hickersbergers Truppe hat ihr Ziel, das erste Gruppenspiel nicht zu verlieren, zu 100 Prozent verfehlt. Im internationalen Fußball zählen Ergebnisse – und Ergebnis hat unsere Mannschaft gestern keines gebracht – wie zuvor im Februar gegen Deutschland, wie im März gegen Holland gut gespielt und trotzdem verloren. Was bleibt ist die Hoffnung: Im Happel-Oval war gestern eine ganz fantastische Stimmung und auch noch heute Früh waren auf den Straßen viele in rot-weiß-rot gekleidete Landsleute zu sehen. Die Euphorie ist spürbar, wenn wir am Donnerstag Polen besiegen, wird sie überschwappen – und das Team zum alles entscheidenden Showdown gegen die Deutschen getragen!

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