18. Juni 2008: EURO 08-Blog: Österreich ist Europameister…

…Europameister der Gastfreundschaft! Insgesamt rund 2 Millionen Fans aus dem In- und vor allem aus dem Ausland haben das ganze Land zur Fanzone gemacht und in den Stadien, Fan- und Public-Viewing-Zonen ein einmaliges und vor allem friedliches Fußballfest gefeiert. Kurz nach Anpfiff des Spieles der WM-Finalisten Italien und Frankreich zählte allein die Fanzone Wien mehr als 500.000 Besucherinnen und Besucher. 2,4 Millionen sahen das Duell Deutschland – Österreich an den Fernsehbildschirmen, 200.000 waren es im Stadtgebiet von Wien. Noch nie hatte ein Fußballmatch im TV mehr Zuseherinnen und Zuseher. Andreas Ivanschitz und Co. begeisterten einmal mehr vor allem weibliche Fans zwischen 12-bis 29-jährigen.

"Fußball verbindet" auch die Fans, ein einmaliges und vor allem friedliches Fußballfest (C) GEPA pictures / Hans Simonlehner 

Für einen weiteren Besucherrekord wird das Viertelfinal-Match Türkei-Kroatien am kommenden Freitag sorgen, für das auch das Wiener Hanappi-Stadion für Fußballanhänger wieder aufsperrt. Ohne bereits eine Zwischenbilanz zu ziehen, bevor heute die letzten Gruppenspiele in Innsbruck und Salzburg absolviert werden, kann man schon jetzt sagen, dass sich Klagenfurt, Innsbruck und Salzburg als absolut würdige EM-Spielstätten bewährt haben. UEFA-konforme Stadien mit allen geforderten infrastrukturellen Einrichtungen und toller Atmosphäre, Fanzonen und Public-Viewing-Bereiche mit gut geplantem Fassungsvermögen und vor allem auch hervorragende Sicherheits- und Verkehrslösungen, perfekte touristische Leistungen sowie Gastfreundschaft haben diese Städte und ihre umliegenden Regionen ausgezeichnet.

 72 Prozent der Österreicher sprechen sich für weitere Sport-Großveranstaltungen, à la EURO aus (C) GEPA pictures / Hans Oberländer

An die 40.000 Besucher erwartet die Host City Innsbruck an ihrem letzten Spieltag. Zum Match der Schweden gegen Russland hat sich erneut der schwedische Kronprinz Carl Philip angesagt. Fix ist auch der Besuch des Chelsea-Besitzers Roman Abramowitsch und des schwedischen Ministerpräsidenten Fredrik Reinfeldt. Bei den heutigen Spielen zwischen Griechenland – Spanien in Salzburg und Russland – Schweden in Innsbruck rechnet die Polizei mit der Anreise von rund 60.000 weitgehend friedlichen Fans. Aber nicht nur die ausländischen Gäste sind begeistert, auch die Österreicher sprechen sich in einer aktuellen Umfrage dafür aus, dass sich unser Land noch einmal für ein sportliches Großevent bewirbt. Für 72 Prozent hat sich die EURO schon jetzt in die Herzen gespielt.

17. Juni 2008: EURO 08-Blog: Mädchen auch nach der EURO am Ball!

Der Traum vom „Wunder von Wien“ hat sich leider nicht erfüllt. Nach dem EURO-Ausscheiden des österreichischen Nationalteams ist jedoch bereits vor der WM-Qualifikation. Es gilt den Blick nach Vorne zu richten. Die Ansage von Teamchef Josef Hickersberger, unsere rot-weiß-rote Auswahl auch in die Qualifikation für die WM 2010 führen zu wollen, stimmt mich positiv. Die endgültige Entscheidung über eine Verlängerung dürfte im Rahmen der ÖFB-Präsidiumssitzung am 24. Juni fallen. Wir müssen auf allen Ebenen weiter arbeiten, um den österreichischen Fußball international konkurrenzfähig zu machen, dazu gehört auch der Frauenfußball. Die heutige Präsentation der „Schülerinnen Postliga Fußball“ ist ein wichtiger Schritt auf diesem Weg.

Gemeinsam mit Unterrichtsministerin Dr. Claudia Schmied, technischer Direktor des ÖFB Willi Ruttensteiner und Post-Generaldirektor Anton Wais wurde das Projekt präsentiert (C) HBF / Andreas Wenzel

Gemeinsam mit Unterrichtsministerin Claudia Schmied, Post-Generaldirektor Anton Wais als Hauptsponsor konnte ich heute diesen Meilenstein für den Mädchen- und Frauenfußball präsentieren. Mit dem ÖFB, der für das spielerische Knowhow und die Ausbildung sorgt, und PUMA Austria als Ausstatter der EURO-Teams konnten zwei weitere kongeniale Partner gefunden werden. Gerade die UEFA EURO 2008 ist ein guter Anlass, um die Aufmerksamkeit auch auf den Frauenfußball zu richten und die positiven Emotionen zu nutzen, um konkrete Maßnahmen für Mädchen und somit für den Frauenfußball in Österreich zu setzen. Der Schlüssel dazu sind die Schulen, daher startet mit Beginn Schuljahr 2008/09 die „Schülerinnen Postliga Fußball“.

Zielsetzung ist es den Frauenanteil im österreichischen Fußball weiter zu erhöhen (C) HBF / Andreas Wenzel 

Gemeinsame Zielsetzung ist es, den im internationalen Vergleich zu niedrigen Frauenanteil im österreichischen Fußball weiter zu erhöhen. Von den fast 600.000 im Fußballsport Aktiven in 2.211 österreichischen Vereinen sind nur rund zwei Prozent Frauen. Im Vergleich dazu liegt in der FIFA der Anteil bei zehn Prozent. So liegt Deutschland mit einem Frauenanteil im Bereich des FIFA-Schnittes von zehn Prozent, rechnet man die Mädchen dazu, kommt man auf einen Mädchen- und Frauenanteil von 15,3 Prozent. Das drückt sich auch in den sportlichen Erfolgen aus. Deutschland ist amtierender Fußballweltmeister der Frauen. Die Tendenz in Österreich stimmt allerdings: Kam im Jahr 1989 auf 100 Buben nur ein Fußballspielendes Mädchen, kommt bereits auf 45 Buben ein Fußballspielendes Mädchen. Zu Beginn 2002/2003 gab es in Österreich rund 60 Frauenmannschaften, heuer sind es bereits 180. Mit Start der „Schülerinnen Postliga Fußball“ wollen wir dem Frauenfußball einen weiteren Schub geben. Und dieses Datum können sie sich bereits im Kalender anstreichen: Vom 15. bis 18. Juni 2009 werden die neun Landessieger erstmals um den Titel des Bundesmeisters kämpfen.

16. Juni 2008: EURO 08-Blog: Bruderduell gegen Deutschland

Cordoba 2, David gegen Goliath, End- und Schicksalsspiel oder das „kleine Finale“ – das heutige Aufeinandertreffen mit dem großen Nachbarn Deutschland in Wien hat viele Vergleiche auf den Plan gerufen. Fakt ist: Kein anderes Spiel löst in Österreich so viele und große Emotionen hervor, wie das Aufeinandertreffen mit dem großen Bruder. Da werden neben sportlichen auch schnell politische und wirtschaftliche Spielfelder gesucht und gefunden. Entschieden wird das Match aber, und das ist eine alte Fußballweisheit, auf dem grünen Rasen. Für Österreich heißt es: Alles oder nichts!

Fußball-König Franz Beckenbauer vor dem Deutschland-Spiel: "So müssen wir auch Österreich fürchten". (C) StS Sport 

Auch wenn Deutschland-Kapitän Michael Ballack auf dem Transfermarkt einen höheren Wert erzielt als die gesamte österreichische Fußballnationalmannschaft, sind für 90. Minuten alle gleichberechtigt. Heute zählt das fußballerische Können und Nervenstärke. Vergessen müssen alle Vergleiche mit Argentinien 1978 sein, als es dem Fußballzwerg Österreich gelang, dem Goliath Deutschland das Bein zu stellen. Natürlich hat Deutschland von 34 Begegnungen 20 für sich entscheiden können, gerade einmal acht Siege zählt Österreich. Der unerwartete Erfolg ist es aber, der die Österreicherinnen und Österreicher an die Möglichkeit glauben lässt, dass am Ende zumindest nicht immer die Deutschen gewinnen. Und mit einem Sieg Österreichs wäre für eine euphorische EURO-Stimmung gesorgt, wie sie das Land noch nicht erlebt hat und mit dem „Wunder von Wien“ endgültig der Blick in die Vergangenheit überholt.

Für Österreich heißt es heute: Alles oder nichts! Die Fans fiebern dem sportlichen Gipfeltreffen entgegen (C) GEPA pictures / Reinhard Müller 

Das sportliche Gipfeltreffen wird auch zum Staatsgipfeltreffen. Neben Bundeskanzlerin Angela Merkel kommen gleich sechs Minister unseres Nachbarlandes zum Fußballduell. Vizekanzler und Außenminister Frank-Walter Steinmeier, Innenminister Wolfgang Schäuble, Bundesfinanzminister Peer Steinbrück, Verteidigungsminister Franz Josef Jung, Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee und Umweltminister Sigmar Gabriel haben sich angesagt. Daneben komplettieren der Ministerpräsident von Thüringen, Dieter Althaus, Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit und der Innen- und Sportminister des bevölkerungsreichsten deutschen Bundeslandes, Nordrhein-Westfalen, Ingo Wolf die Liste. Im Ernst Happel-Stadion wird auch Franz Beckenbauer seinem Team die Daumen drücken wird.

Feiernde Fans werden auch heute wieder die Fanzonen im ganzen Land stürmen und für Stimmung abseits des Rasens sorgen (C) GEPA pictures / Wolfgang Jannach 

In Wien herrscht heute absoluter Ausnahmezustand. Bis zu 200.000 Fans werden im gesamten Stadtgebiet, der Fanzone und den Public Viewing-Bereichen erwartet. Daher wird erstmals das Hanappi-Stadion mit Platz für zusätzlich 40.000 Besucher als Reserve-Fanzone geöffnet. Auch die Host Cities Innsbruck, Salzburg und Klagenfurt stimmen sich auf das Spitzenspiel der Gruppe B ein. Beim Spiel des WM-Gastgebers 2006 gegen den EM-Gastgeber 2008 ist jedenfalls landesweit für ein rot-weiss-rotes und schwarz-rot-goldenes Fahnenmeer gesorgt. Unabhängig von der zu respektierenden Rivalität muss klar sein, dass Österreich eine besondere Verantwortung als Austragungsland zukommt. Fairness und Respekt gegenüber den Gästen sind ebenso wichtig, wie sportlicher Erfolg. Oder wie Josef Hickersberger seinen „einen einzigen“ Wunsch an die österreichischen Fans formulierte: „Pfeift bitte bei der deutschen Nationalhymne nicht!“

15. Juni 2008: EURO 08-Blog: Vereine leisten wichtige Basisarbeit im Fußball

Natürlich steht heute schon alles im Zeichen der Vorbereitungen auf das entscheidende EURO-Gruppenspiel Österreich-Deutschland am Montag, trotzdem gibt es während der EURO auch zahlreiche Termine abseits des Fußballfestes. Bei der heutigen Hauptversammlung des Niederösterreichischen Fußballverbandes (NÖFV) ging es zwar auch um König Fußball, aber vor allem um die wichtige Basisarbeit. Die 519 Vereine in NÖ mit ihren mehr als 3.000 Erwachsenen-, Nachwuchs- und Schulmannschaften leisten wichtige gesellschaftliche und sportliche Arbeit.

Das neu gewählte Präsidium des NÖ Fußballverbandes: Hofrat Dr. Ludwig Binder, Josef Reitbauer, Präsident des NÖ-Fußballverbandes Bürgermeister Johann Gartner, Ferdinand Kolarik und Mag. Leo Dirnegger (C) NÖ Fußballverband 

Der NÖ Fußballverband mit seinen derzeit ca. 60.000 aktiven Spielerinnen und Spielern darf sich in der kommenden Saison über gleich drei niederösterreichische Teams in der Ersten Liga freuen – wie bisher der Trenkwalder Sportklub Schwadorf (SKS), neu hingegen sind der Sportklub Niederösterreich (SKN) St. Pölten sowie der FC Magna Wiener Neustadt. Seit 2002 ist der Ziersdorfer Bürgermeister Johann Gartner Präsident des NÖFV. Er ist nicht nur Schriftführer des ÖFB, sondern auch Vorsitzender der Kommission für Frauenfußball und seit Jahren ein Vorkämpfer für den Frauenfußball. Die hohe Zahl von 1.533 Nachwuchs- und 519 Schulmannschaften, die in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen ist, zeigt deutlich einen der Schwerpunkte des NÖFV.

Die Vereine mit ihren Erwachsenen-, Nachwuchs- und Schulmannschaften leisten wichtige gesellschaftliche und sportliche Arbeit (C) NÖ Fußballverband 

Ich wünsche mir künftig eine strikte Trennung zwischen dem Profi- und dem Amateurfußball. Fußballvereine sind heute wie mittelständische Unternehmen zu führen – also auch als Gesellschaft mit beschränkter Haftung und nicht als gemeinnütziger Verein. Da muss sich etwas an der Struktur ändern. Die Bundesliga hat ja bereits mit einer Verschärfung der Lizenzierungsverfahren reagiert, um Transparenz in der wirtschaftlichen Gebarung der Vereine zu schaffen und das Vertrauen gerade auch für Sponsoren zu stärken. Insgesamt ist die finanzielle Gebarung der Klubs mit Unterstützung des Lizenzierungsverfahrens jährlich besser geworden, auch wenn es immer wieder „Ausreißer“ gegeben hat. Als zweiten Schritt muss eine Ausgliederung der Profilizenzabteilungen und deren Überführung in eine Kapitalgesellschaft nach deutschem Vorbild auch ein für Österreich gangbarer Weg sein. Durch diese Neuorganisation der wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen im Fußball würde nicht zuletzt sichergestellt, dass Bundesmittel nicht für irgendwelche Spekulationen und Fehlinvestitionen verwendet werden. Ingesamt kann man sich der internationalen Entwicklung nicht verschließen. Kapitalgesellschaften bieten eben mehr Transparenz und auch Verbesserungen im rechtlichen Bereich. Die enge Verbindung mit dem Firmenbuch würde für gerichtliche Kontrolle sorgen. In Deutschland ist es seit Jahren üblich, dass Profi-Abteilungen aus dem Verein ausgegliedert werden und damit ein eigenes rechtliches Schicksal haben. Wenn die Profi-Abteilung etwa insolvent ist, ist der Rest des Vereins nicht davon betroffen.

14. Juni 2008: EURO 08-Blog: Eine Million Menschen in den Fanzonen

Die erste EURO-Woche ist bisher ein voller Erfolg. Nach dem Last-Minute-Tor von Ivica Vastic ist nun definitiv ganz Österreich am Ball. In den nächsten Tagen wird die EURO rund um die Uhr Thema in der Bevölkerung sein. Nach sieben Tagen Fußball-EM ist Zeit für eine erste Zwischenbilanz. Sowohl für Österreich als auch für die Schweiz kann ruhigen Gewissens festgehalten werden: „Unsere“ EM ist auch abseits des Rasens zu einem Fußball-Fest geworden. Die Party-Bilder aus den „Public Viewing-Zonen“ gehen um die Welt. Die Atmosphäre in den Fanzonen ist beeindruckend. Fans aus verschiedenen Nationen verbringen gemeinsam eine gute und vor allem friedliche Zeit.

In den Fanzonen in der Wiener Innenstadt tummelten sich bis jetzt knapp 300.000 Menschen (C) GEPA pictures / Hans Oberländer 

Die Millionengrenze in den Fanzonen ist bereits nach fünf Tagen geknackt worden, als die UEFA bei zehn Spielen exakt 1.087.592 Besucher in den offiziellen Fanmeilen der acht EURO-Städte in Österreich und der Schweiz zählte. Nach aktuellem Stand des Innenministeriums verfolgten Österreichweit in den ersten sieben Tagen ca. 750.000 Fans das Fußballfest. Allein auf der Fanzone in der Wiener Innenstadt tummelten sich bis einschließlich des gestrigen Freitags rund 300.000 Gäste aus dem In- und Ausland. Höhepunkt in Wien war das Österreich-Spiel gegen Polen, als 75.000 Fans die Fußball-Partymeile stürmten, die kurzzeitig sogar gesperrt werden musste. Insgesamt besuchten bisher knapp 300.000 Menschen die „schönste Fanzone Europas“, wie ausländische Zeitungen bereits titelten. An Nichtspieltagen waren es zwischen 18.000 und 30.000 Fußballbegeisterte, an den beiden Spieltagen mehr als dreimal so viel.

75.000 Fans feierten in der Fanzone in Wiens Innenstadt als Österreich gegen Polen spielte (C) GEPA pictures / Reinhard Müller 

Auch in Klagenfurt und Salzburg kann man mit dem Besucheransturm zufrieden, auch wenn das regnerische Wetter und kühle Temperaturen die Euphorie etwas gebremst haben. In der Mozartstadt konnte der 100.000de Besucher gezählt werden, der Aufmarsch von tausenden Schweden war das Salzburger EURO-Highlight. Klagenfurt zählt insgesamt 104.000 Menschen im Stadion und den Fanzonen. Für gute Laune ist heute auch in Innsbruck (Spanien – Schweden) und Salzburg (Russland – Griechenland) gesorgt. In Innsbruck wird im Stadtzentrum in den Public Viewing-Zonen am Marktplatz, vor dem Landhaus und am Bergisel mit bis zu 70.000 Feiernden gerechnet. Knapp 15.000 Fans werden in der Fanzone der Salzburger Host City erwartet. EURO-Angebote gibt es aber im ganzen Land. Auch die Fanmeilen in Nicht-Austragungsstädten wie Graz, Linz und St Pölten sowie in den Gemeinden sind ein Publikums-Renner mit echter Stadionatmosphäre. Dafür sorgt unter anderem die Fantour von Coca Cola, Krone und „2008 – Österreich am Ball“.

Beim Besuch im Burgtheater mit Ursula Stenzel Bezirksvorsteherin des 1. Wiener Gemeindebezirks (C) GEPA pictures / Hans Oberländer 

Insgesamt muss man den Sponsoren für die gute Arbeit danken. Sie sind es, die mit ihrer Kreativität das Stadtbild von Wien, Salzburg, Klagenfurt und Innsbruck verändert haben. Vor allem in Wien bietet sich den Fußball-Touristen eine einmalige Kulisse zwischen Heldenplatz und Wiener Rathaus. Bei meinem Besuch im Burgtheater, auf dem ein riesiger Fußball thront, konnte ich mir einmal ein Bild von oben machen. Von den exklusiven Skyboxen bis zum einfachen Würschtlstand wird dem Fan alles geboten, was das kulinarische, musikalische und sportliche Herz begehrt. Zehn Großbildschirme übertragen alle EURO-Partien live und 86 Gastro-Stände versorgen die internationale Fangemeinde. Mächtig präsentiert sich die einzige Show-Bühne der Party-Meile vor dem Rathaus. Wer es etwas ruhiger will, dem wird in Meinls Kaffeewelt im größten Kaffeehaus der Welt ein entspanntes Kontrastprogramm zur Fan-Meile geboten.

Tausende österreichische Fans hielten ihrer National-Elf die Daumen (C) GEPA pictures / Reinhard Müller 

Diese Fußball-EM entpuppt sich als wahrer Straßenfeger. So gut wie jeder weiß, wie die Spiele ausgegangen sind. In jeder Straße sieht man Fernseher, in denen die Fußball-Übertragung läuft. Allen Unkenrufen zum Trotz hat sich das Fanzonen-Konzept bewährt, dass das Wetter in der ersten Woche nicht immer mitgespielt hat, wirkte sich sicher auf das Geschäft der Wirte aus. Und natürlich gibt es einen kleinen Unterschied zum deutschen „Sommermärchen“ 2006, wo eine WM mit 32 Mannschaften in einem 80-Millionen-Einwohner-Staat einer EM mit 16 Teams in zwei kleinen Ländern gegenübersteht. Aber wenn ein Spiel, wie am vergangenen Donnerstag Österreich – Polen, ein ganzes Land in Atem hält, dann werden die Fanmeilen ja ohnehin gestürmt – sogar bei kühlen Temperaturen oder ein paar Regentropfen. Und für Montag kann beim kleinen „Endspiel“ Österreich – Deutschland ohnehin mit einem neuen Fanrekord gerechnet werden.

www.fanzone-wien.at/

www.fanline08.at/de/