13. Juni 2008: EURO 08-Blog: "Das Wunder von Wien"

Ende gut – alles gut. Durch das Tor von Ivica Vastic bleibt Österreich im Spiel um den Aufstieg unter den besten acht Teams bei der EURO. „Basti“ Prödl, der jüngste, und „Ivo“ Vastic, der älteste Spieler, sind mir als Sturmfan auch persönlich sehr gut bekannt. Mit Ümit Korkmaz waren die beiden für mich die besten Spieler Österreichs. Schade, dass Prödl gegen Deutschland gesperrt ist.

Im Gespräch mit Goldtorschütze Ivica Vastic und Gyoergy Garics im Teamquartier in Stegersbach (C) GEPA pictures / M. Oberländer 

Dass Teamchef Josef Hickersberger wieder Roland Linz, der schon gegen Kroatien nichts gezeigt hat, aufgestellt hat, ist für mich ebenso unverständlich wie der späte Austausch des sympathischen, aber zur Zeit leider schwachen Kapitäns Andreas Ivanschitz. Vor dem Match habe ich auf 1:0 für Österreich durch ein Vastic-Tor getippt. Leider kam ein Tor von Polen dazu.

Leider ist Sebasrian Prödl nach zwei gelben Karten für das Deutschland-Spiel am Montag gesperrt (C) kapazunder.com 

Nun brauchen wir am Montag die große Überraschung gegen Deutschland. Nach dem unerwarteten Sieg der Kroaten gegen Deutschland sind in Gruppe B die Karten neu gemischt und Österreich kann aus eigener Kraft den Aufstieg ins Viertelfinale schaffen. Die Überraschung ist möglich, wenn eine couragierte Aufstellung, der volle Einsatz und das nötige Glück zusammenkommen. „Das Wunder von Wien“ kann Cordoba ablösen.

12. Juni 2008: EURO 08-Blog: Schicksalsspiel gegen Polen

Für Österreich geht es heute um alles! Nur ein Sieg gegen Polen lässt die Chance auf den Aufstieg ins Viertelfinale aus eigener Kraft offen, alle anderen Varianten sind nur mehr rechnerisch möglich. Ich drücke dem Team von Josef Hickersberger die Daumen und hoffe sehr, dass das Mögliche gelingt. Schade ist das frühzeitige Ausscheiden der Schweizer. Es ist schade für die EURO 2008, weil unser EM-Partnerland mit viel Engagement und Aufwand am Erfolg des Turniers gearbeitet hat. Und es ist schade für die EURO-Stimmung in der Schweiz.

Mit Felix Gottwald beim 2:0-Sieg Schwedens gegen Griechenland (C) StS Sport 

Denn es ist keine neue Weisheit, dass die Begeisterung der Bevölkerung in einem Veranstalterland erfahrungsgemäß untrennbar mit dem Erfolg des Heimteams zusammen hängt. Umso schöner war es zu beobachten, wie euphorisch tausende Fans der türkischen Mannschaft den Erfolg in der Fanzone Wien und später im Bezirk Ottakring bis tief in die Morgenstunden gefeiert haben. Und es ist schön, wie friedlich das Fußballfest bisher verlaufen ist. Die Fanzonen in den Host Cities haben sich als Orte der Fußballbegeisterung und ausgelassenen Stimmung bewährt. In Klagenfurt erwarten die Sicherheitskräfte heute rund 43.000 Fans aus Deutschland und Kroatien, in Wien etwa 30.000 Polen. Die Spiele zwischen Österreich – Polen und Deutschland – Kroatien werden daher auch für die Polizei anspruchsvoll. Damit das Fußballfest weiterhin im Vordergrund steht, werden die bewährten Teams der in- und ausländischen Polizistinnen und Polizisten auch heute den bestmöglichen Beitrag als Sicherheitsdienstleister erbringen. Am heutigen Matchtag in Wien hat die Wiener Polizei wieder zusätzlich zum Normaldienst bis zu 1.800 Beamte im Einsatz. Die 40 Wiener Fanbetreuer werden durch 11 polnische so genannte „Spotters“ und 10 polnische uniformierte, szenekundige Polizisten ergänzt.

11. Juni 2008: EURO 08-Blog: Strahlende Kindergesichter bei jedem EURO-Spiel

Vor jedem EURO-Match in Österreich gibt es kaum jemanden, der so strahlt wie die Flaggenkinder. Jene 111 fußballbegeisterten Mädchen und Burschen zwischen 12 und 18 Jahren, die mit den Stars der europäischen Fußballmannschaften auf das Spielfeld laufen, erleben hautnah die Spannung und Begeisterung vor dem Anpfiff. Als jugendlicher Fußballfan hätte ich mir auch gewünscht, bei einem Großereignis wie der Fußball-Europameisterschaft in diesen emotionalen Minuten vor dem Spiel mit den Stars am Spielfeld zu stehen, ein einmaliges Erlebnis.

Philipp Bodzenta besuchte mit seinen Coca Cola-Flaggenträgern Sportstaatssekretär Reinhold Lopatka vor ihrem großen EURO-Auftritt (C) Ronald Gollatz 

Kurz vor Beginn der EURO waren einige Coca-Cola Flaggenträger bei mir zu Besuch. Über 2000 Kinder haben sich beworben – Clemens, Melanie und Pia gehören zu den wenigen Glücklichen. Das wird sicher ein unvergesslicher Tag für alle, präsentieren sie doch während der Nationalhymnen die Fahnen der jeweiligen Kontrahenten. Und kommen damit „so nebenbei“ auch noch live ins Fernsehen. Immerhin 150 Millionen Menschen verfolgen im Schnitt jedes EURO-Spiel. Doch damit nicht genug. Nach dem Einführungs-Zeremoniell können die acht Flaggenkinder samt Begleitpersonen das Spiel auch noch von Spitzenplätzen aus verfolgen und werden dafür von Tausenden Fußball-Fans beneidet. Kein Wunder, dass sie alle strahlen. Ich wünsche allen offiziellen Coca Cola-Flaggenkindern weiterhin viel Spaß. Die Eindrücke, die sie von der EURO sammeln können, werde ihnen ein Leben lang in Erinnerung bleiben.

Sportstaatssekretär schenkte den EM-Helden je ein "EURO-Fieber"-Buch. Pia (r.) "Seit ich klein war, terrorisiere ich meine Familie mit Fußball und mit der Teilnahme an der EURO geht ein großer Traum in Erfüllung." (C) StS Sport 

Bei allen Spielen der UEFA EURO 2008™ in Österreich und der Schweiz werden vor jedem Spiel 16 Flaggen Team-Mitglieder – acht pro Fahne – den Stars sehr, sehr nahe kommen. Schon einige Stunden vor dem Spiel wird der Ablauf genau geprobt, denn Fehler dürfen im ausverkauften Stadion und vor Millionen TV-Zusehern nicht passieren. Die letzten Minuten vor dem Spiel laufen nach einem sekundengenauen Protokoll ab, die Spannung steigt mit jeder Minute. Nur ganz wenige Menschen dürfen das Spielfeld betreten – darunter die Flaggenträger von Coca-Cola. Nach der Präsentation der Flaggen vor ausverkauftem Haus verfolgen die Jugendlichen das Spiel von tollen Plätzen auf der Tribüne und werden zur Pause natürlich mit Snacks versorgt.

10. Juni 2008: EURO 08-Blog: Die wahren EURO-Sieger sind die Fans

Das Public Viewing und die Fanzonen im ganzen Land haben sich bereits zu Beginn der EURO als Erfolg erwiesen. Auch wenn da und dort das Wetter noch nicht mitspielte, haben 270.000 Menschen das Österreich-Match in Public Viewing-Zonen mitverfolgt. Beim gestrigen Match Frankreich – Rumänien erlebte ich meine Public Viewing-Premiere im steirischen Friedberg. Dort machte die Coca-Cola-Fantour Halt und sorgte für riesige Stimmung.

Mit Vizebürgermeister Karl Mathä und dem Obmann des FC Pinggau-Friedberg, Herrn Johann Gruber, beim Public-Viewing in Friedberg (C) StS Sport 

An 41 Orten gibt es in der Steiermark Public-Viewings. Diese lassen die EURO 2008 zu einem Fest werden, das auch außerhalb der Fußballstadien für Stimmung und ein einmaliges Erlebnis sorgt. Die mobile Coca Cola-Fantour machen an den EURO-Spieltagen in mehr als 100 österreichischen Gemeinden Station und bringt prickelnde Stadionatmosphäre und Partystimmung ins ganze Land. Was mich besonders freut, die Faszination des runden Leders greift beim Public Viewing auf Jung und Alt und sogar auf jene über, die in Sachen Fußball nicht so sattelfest sind, die sich aber auf ein gemeinsames Fußball-Erlebnis freuen. Für die erste große Überraschung bei der Fußball-Europameisterschaft sorgte die heimische Damenwelt. Knapp die Hälfte der Fans in den Public Viewing-Bereichen in Österreich und der Schweiz waren bisher weiblich. Das ist deutlich mehr als bei der WM in Deutschland. Am besten, man schaut selbst vorbei, um die Europhorie live zu erleben.

09. Juni 2008: EURO 08-Blog: Friedlicher, aber siegloser Auftakt gegen Kroatien

Start gelungen, das Ergebnis leider nicht – so könnte man den Auftakt der EURO 2008 in Österreich kurz zusammenfassen. Die österreichische Mannschaft hat gestern alpenländische Solidarität geübt. Ähnlich wie die Schweizer am Vortag in Basel, ging auch unser Team in Wien als bessere Mannschaft, aber eben auch als Verlierer vom Platz. Vor allem in der 2. Halbzeit – und hier verstärkt in der Phase nach den Einwechslungen von Vastic und Korkmaz – dominierte die österreichische Equipe klar. Die Mannschaft erarbeitete sich Chance um Chance und war einige Male knapp vor dem Torerfolg.

Der kroatische Regierungschef Ivo Sanader und Kulturminister Bozo Biskupic sahen ein (un)glückliches 1:0 ihrer Mannschaft (C) StS Sport 

Gemeinsam mit dem kroatischen Regierungschef Ivo Sanader und Kulturminister Bozo Biskupic verfolgte ich mit knapp 52.000 begeisterten Fußballfans im Ernst-Happel-Stadion eine spannende Partie und vor allem ein friedliches Fußballfest. Die kroatischen Freunde sind bereits am Tag zuvor angereist und haben Wien in ein rot-weiß-rot kariertes Farbenmeer verwandelt. Es herrschte tolle Stimmung am ersten Spieltag, feiern war angesagt, egal ob im Stadion oder in den Fanzonen und Public Viewing-Bereichen. Rund 150.000 Fans sorgten für das größte Fußballfest, das die Stadt je gesehen hat. Der erste „wirkliche“ EURO-Tag in Wien verlief weitgehend problemlos. Nur In Klagenfurt sorgten gewaltbereite Fans für Unruhe. Am ersten Spieltag der Fußball-Europameisterschaft in Österreich gab es nach Polizeischätzungen 270.000 feiernde Fans im ganzen Land und nach aktuellem Stand insgesamt 206 Festnahmen.

Viele prominente Gäste verfolgten das Auftaktmatch der Österreicher - unter ihnen auch Bühnenstar Maximilian Schell (C) GEPA pictures / Günter Artinger 

Sportlich darf allerdings auch nichts beschönigt werden: Josef Hickersbergers Truppe hat ihr Ziel, das erste Gruppenspiel nicht zu verlieren, zu 100 Prozent verfehlt. Im internationalen Fußball zählen Ergebnisse – und Ergebnis hat unsere Mannschaft gestern keines gebracht – wie zuvor im Februar gegen Deutschland, wie im März gegen Holland gut gespielt und trotzdem verloren. Was bleibt ist die Hoffnung: Im Happel-Oval war gestern eine ganz fantastische Stimmung und auch noch heute Früh waren auf den Straßen viele in rot-weiß-rot gekleidete Landsleute zu sehen. Die Euphorie ist spürbar, wenn wir am Donnerstag Polen besiegen, wird sie überschwappen – und das Team zum alles entscheidenden Showdown gegen die Deutschen getragen!