Mit einem für EM-Verhältnisse Feuerwerk an Toren hat die EURO 2008 in der Schweiz begonnen. Beim EM-Partner war gestern nach dem 0:1 im Eröffnungsspiel gegen Tschechien die kollektive Enttäuschung überdeutlich spürbar, Portugal zeigte beim 2:0 gegen die Türkei bereits einen ersten „Aperitif“ der spielerischen Weltklasse, die uns bei diesem Turnier geboten wird. Vor dem heutigen Auftakt des ÖFB-Teams gegen Kroatien im Ernst-Happel-Stadion durfte ich aber noch mit Liechtensteins Sportminister Klaus Tschütscher den „Liechtenstein-Pavillion“ am Wiener Schwarzenbergplatz eröffnen.
Denn auch das Fürstentum begeht die EURO 2008 wegen seiner Sonderlage zwischen den beiden Co-Hosts Österreich und Schweiz unter dem Motto „Mittendrin 08“. Neben zwei Pavillons in Bern und Basel, wo für Liechtenstein die Werbetrommel gerührt wird, gibt es auch eine Fanmeile im Vaduzer „Städtle“. Überhaupt hat sich das Fürstentum Liechtenstein in den letzten Monaten und Jahren der EURO-Vorbereitungsphase aktiv eingebracht. So wurden einerseits viele Eigeninitiativen gestartet, andererseits wurden die Veranstalterländer Österreich und Schweiz von ihrem kleinen Nachbar hervorragend unterstützt. Im Jänner 2008 fungierte Liechtenstein gar als Gastgeber eines EURO-Ländertreffens Österreich – Schweiz.
Schon in der sportlichen Vergangenheit gab es eine Verbindung, als Anfang der 30er Jahre des letzten Jahrhunderts, der FC Vaduz für ein Jahr in der Liga des Vorarlberger Fußballverbandes mitspielte. Erst danach wechselte man – wie alle anderen mittlerweile sechs Liechtensteiner Teams – in den Spielbetrieb des schweizerischen Fußballverbandes.
Der FC Vaduz ist in der abgelaufenen Spielsaison 2007/2008 im Übrigen zum ersten mal in seiner Geschichte in die höchste Schweizer Fußballliga aufgestiegen und spielt somit ab der Saison 2008/2009 in der „Superleague„. Im Vereinsfußball ist Liechtenstein also schon in der höchsten Klasse vertreten, dem Nationalteam waren solche Erfolge bisher nicht vergönnt. Gegen Österreich gab es bisher sechs Spiele und alle wurden verloren. Aber in der am 6. September 2008 beginnenden WM-Qualifikation besteht wieder die Chance eine Sensation zu schaffen: das erste Spiel ist ein Heimspiel in Vaduz gegen Deutschland. über diese und andere Dinge habe ich gestern auch mit Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein sprechen können. Er war wie ich Gast beim Eröffnungsspiel der EURO in Basel. Ein Spiel, das meiner Meinung nach nicht den verdienten Sieger hatte, aber so ist Fußball. Die Schweizer haben noch zwei Spiele vor sich und vielleicht hat unser Team heute Abend jenes Glück, dass den Eidgenossen gestern gefehlt hat.