31. Juli 2008: Bernhard Kohl heute ein Großer des österreichischen Sports

Noch vor wenigen Tagen trat Bernhard Kohl bei der 95. Tour de France kräftig in die Pedale und sorgte mit seinem dritten Gesamtrang für die Sensation der Tour – heute kehrte er in seine Heimat Niederösterreich zurück. Gemeinsam mit 30 Rauchfangkehrer-Kollegen und seinem Lehrherr Josef Stöger, selbst begeisterter Radfahrer in den 70er Jahren, dankten wir dem neuen Sport-Idol vor seinem Start beim „Nightrace“ in Waidhofen an der Ybbs für seine Leistungen für den österreichischen Sport und überreichten Bernhard Kohl einen Zinnehrenteller des Sportstaatssekretariats.

Auch Lehrherr Josef Stöger gratuliert seinem ehemaligen Lehrling (C) HBF / Livio Srodic 

Bernhard Kohl hat dafür gesorgt, dass wieder mehr über den Radsport und weniger über Doping-Skandale gesprochen wird. Der österreichische Sport braucht Idole wie ihn, damit sich in seinem Fahrwasser wieder junge Nachwuchs-Sportlerinnen beziehungsweise -Sportler für den Sport begeistern und an die Spitze herangeführt werden können. Und der Tour-„Bergkönig“ Kohl ist der Beweis dafür, dass großartige Leistungen auch ohne Doping erbracht werden können. Mit seinen „sauberen Siegen“ leistet Kohl auch einen gewichtigen Beitrag zum Anti-Doping-Projekt „Der Gläserne Athlet“ des Sportstaatssekretariats gemeinsam mit dem Österreichischen Radsportverband (ÖRV).

Überreichung des Ehrentellers aus Zinn an "Tour-Bergkönig" Bernhard Kohl (C) HBF / Livio Srodic 

Im April 2007 wurde der „Gläserne Athlet“ als eine Initiative des Sportstaatssekretariats mit dem vom Ex-Weltmeister Franz Stocher gegründeten Radteam „NÖ RadUnion“ und dem IMSB-Austria gestartet. Seit 2008 beteiligt sich der ÖRV an der Ausweitung des Vereins-Projekts auf den Profiradsport mit fünf namhaften österreichischen Spitzenfahrern – Thomas Rohregger, Christoph Sokoll, Josef Kugler, Matthias Krizek, Franz Grassmann – und möchte 2009 mit einem umfassenden, österreichweiten Projekt starten. Der neue Sport-Superstar Bernhard Kohl ist ein Vorbild für viel junge Athletinnen und Athleten und Ansporn für unseren gemeinsamen Kampf um einen Doping-freien Sport.

30. Juli 2008: Mirna Jukics Höhenflug mit Europarekord vor Olympia

Einen Meilenstein für den österreichischen Schwimmsport konnte Mirna Jukic im Zuge der 63. Österreichischen Staatsmeisterschaften 2008 in Schwechat legen. Sie knackte den knapp acht Jahre alten Europarekord über 200 m Brust. Mit einer Zeit von 2:23,90 unterbot sie diesen um 13/100 Sekunden. Mit diesem Höhenflug zählt Mirna Jukic damit zu den österreichischen Medaillen-Favoritinnen für Olympia.

 Bei der Siegerehrung von Mirna Jukic die bei den 63. Österreichischen Staatsmeisterschaften den Europarekord knackte (C) GEPA pictures / Günter Artinger

Mirna Jukic hat als insgesamt dritte OSV-Athletin im modernen Schwimmsport einen Europarekord fixiert, allerdings als Erste auf der Langbahn. Davor war das Maxim Podoprigora, ebenfalls über 200 m Brust, und Markus Rogan, auch aktueller Weltrekordhalter über die lange Rückendistanz, mehrfach über 200 m Rücken jeweils auf der Kurzbahn gelungen. Die Europameisterin hat sich mit ihrem Europarekord im ewigen Langbahn-Ranking über 200 m Brust in die Top Ten geschoben. War sie vor dem EM-Finale im März in Eindhoven mit ihrem Langbahn-Rekord von 2:25,18 Minuten noch 19. gewesen, rangiert die Wienerin nun auf Position sieben. In der Weltrangliste des Jahres 2008 ist sie überhaupt die Drittschnellste. Im ohnehin sehr starken österreichischen Olympia-Team ist jetzt sicher der Hunger auf Mehr entbrannt.

29. Juli 2008: FH Sport ist Qualitätssprung für Trainerausbildung!

In Österreich besteht akuter Aufholbedarf was hochqualifizierte Trainer betrifft, denn die Zeit der Ehrenamtlichkeit im Spitzensport ist längst vorbei. Unser Ziel muss es sein, dass in absehbarer Zukunft bei Spitzentrainer-Entscheidungen wie beim ÖFB-Teamchef österreichische Lösungen auf der Tagesordnung stehen und kein Ausnahmefall sind. Die Qualität der Trainer/innen ist ausschlaggebend für die Leistung, die Sportler erbringen. Daher ist der neue Hochschullehrgang „Sport und Training“ als Qualitätssprung für die Trainerausbildung sehr zu begrüßen, weil er ein weiterer Baustein für unser Gesamtkonzept zur Professionalisierung des Trainerwesens bedeutet.

Präsentation des FH-Bachelorstudiengangs "Training und Sport" an der FH Wiener Neustadt mit Initiator und Erfolgstrainer Prof. Gunnar Prokop (C) HBF / Andy Wenzel 

Ein erster Schritt ist mit der Erhöhung der Trainerförderung des Bundes von 1,3 Millionen (2000) auf über sechs Millionen Euro (2008) bereits durchgeführt. Jetzt gilt es die unterschiedlichen Trainerausbildungen durch das „Bundesnetzwerk Nachwuchs-Leistungssport“ zu verbinden. Als dritten Schritt strebe ich eine Anerkennung des Trainers als Beruf an. Seitens des Sportstaatssekretariats werden für die Realisierung des „Bundesnetzwerk Nachwuchs-Leistungssport“ pro Jahr 500.000 Euro zur Verfügung gestellt. Ein Bundeskoordinator vernetzt und steuert den Erfahrungsaustausch und die Synergienutzung in einem Gesamtkonzept für die Spitzensport-Einrichtungen des Bundes – Fachverbände, ÖOC, Sporthilfe, TOP SPORT AUSTRIA, BSO, Sportwissenschaftliche Koordinatoren. Ziel ist die Einrichtung von Nachwuchs-Leistungssportzentren in den Ländern mit einer bundesweiten Vernetzung. Der sechssemestrige FH-Bachelorlehrgang könnte künftig verstärkt in dieses Netzwerk eingebunden werden.

Sportstaatssekretär Reinhold Lopatka präsentiert 3 Punkte-Plan zur Verbesserung des Trainerwesens (C) HBF / Andy Wenzel 

Gunnar Prokop hat in Kooperation mit der FH Wiener Neustadt die Trainerausbildung auf FH-Niveau in Form eines Bachelorstudiums entwickelt. Das Bachelorstudium „Training und Sport“ ist eine Hochschulausbildung für angehende Trainer/innen im Leistungs- und Hochleistungssport, dauert sechs Semester und schließt mit dem akademischen Grad „Bachelor of Science in Natural Sciences“ ab. Zielgruppe sind Studienwerber/innen mit eigener leistungssportlicher Erfahrung. Ab 2009 wird es einen Trainerlehrgang speziell für Spitzensportlerinnen, damit sie berufsbegleitet ihren Trainer als duale Ausbildung absolvieren können. Wissenschaftsminister Dr. Johannes Hahn ist dafür sehr zu danken, weil er die Finanzierung des FH-Lehrgangs rasch genehmigt hat, 10 Prozent der jährlichen Studienplatzkosten übernimmt das Land Niederösterreich. Erst durch die Zusammenarbeit von Organisiertem Sport, Bildungs- und Wissenschaftsministerium sowie dem Sportstaatssekretariat und der Länder können wir auf akademischer Ebene international wettbewerbsfähige Spitzentrainer/innen ausbilden.

28. Juli 2008: Österreichs neuer Sport-Superstar Bernhard Kohl

Österreich hat mit Bernhard Kohl einen neuen Sport-Superstar. Sein dritter Platz in der Gesamtwertung der Tour de France ist ein Meilenstein, der weit über den österreichischen Radsport hinausgeht. Nach diesem historischen Erfolg im wichtigsten Radrennen der Welt reiht sich Bernhard Kohl künftig mit Markus Rogan, Hermann Maier, Thomas Muster, Werner Schlager oder Felix Gottwald in die Rige österreichischer Sportgrößen ein und genoss sichtlich und zu Recht die Siegerehrung auf der Champs Elysees in Paris.

Historischer Erfolg: Bernhard Kohl wurde Berkönig und erreichte darüber hinaus noch den dritten Platz in der Gesamtwertung der Tour de France (C) GEPA pictures / Panoramic 

In 21 Etappen hat er, mit Kampfgeist, Training und Teamarbeit, den Sprung auf das Podest geschafft und die Sportgeschichtsbücher umgeschrieben. Bernhard Kohl ist der erste Österreicher in der 105-Jährigen Geschichte der Frankreich-Rundfahrt, der das prestigeträchtige rot-gepunktete Trikot des besten Bergfahrers gewinnen konnte. Der dritte Platz des „Bergkönigs“ in der Gesamtwertung ist darüber hinaus die beste Platzierung eines ÖRV-Fahrers bei der Tour de France seit Adolf Christian im Jahr 1957. Das ist ein historischer Erfolg für Bernhard Kohl und den österreichischen Radsport, der dadurch einen wichtigen Impuls gerade im Jugend- und Nachwuchsbereich bekommt. Der österreichische Sport insgesamt hat einen neuen, sympathischen Super-Star gewonnen, dem in Zukunft noch viele Erfolge zuzutrauen sind.

25. Juli 2008: Karel Brückner folgt Josef Hickersberger als neuer Teamchef

Ich begrüße die Bestellung von Karel Brückner zum neuen ÖFB-Teamchef. Der 68jährige hat in den letzten sechseinhalb Jahren als tschechischer Teamchef bewiesen, dass er ein hervorragender Trainer ist. Karel Brückner kann dem österreichischen Fußball mit Sicherheit auf die Sprünge helfen. Und es wird unserem Fußball gut tun, wieder einmal einen Trainer aus dem Ausland zu haben. Man muss sich nur ansehen, was der Trainer-Routinier aus der tschechischen Mannschaft gemacht hat. Sie waren bei großen Turnieren immer dabei und haben gute Figur gemacht. Positiv ist auch die einhellige Unterstützung der Bundesliga und der Landespräsidenten für diese Entscheidung.

Österreichischs Fußball-Nationalmannschaft (C) GEPA pictures / Markus Oberländer 

Karel Brückner hat die tschechische Auswahl zur EM 2004 nach Portugal, zur WM 2006 nach Deutschland und bekanntlich auch zur EM 2008 nach Österreich und in die Schweiz geführt und damit alle Qualifikationen, zu denen er als tschechischer Teamchef angetreten ist, überstanden. Die tschechische Nationalmannschaft war unter Brückner zeitweise sogar Zweiter in der FIFA-Weltrangliste. Jetzt steht er mit der österreichischen Nationalmannschaft vor großen Herausforderungen. Immerhin muss die Truppe in gut einem Monat gestellt sein, startet doch nach dem Freundschaftsspiel gegen Weltmeister Italien (20. August) schon am 6. September 2008 die WM-Qualifikation – mit dem wichtigen Heimspiel gegen Frankreich. Im Oktober geht es dann gegen die serbische Elf in Wien.

Karel Brückner und Josef Hickersberger (C) GEPA pictures / Philipp Schalber 

Karel Brückner gilt wie Josef Hickersberger als Vaterfigur, was ihm den Spitznamen „weißer Vater“ einbrachte. Gerade für die jungen Spieler wird er wichtige Impulse geben können. Er ist einer der erfahrensten und erfolgreichsten Trainer einer Nationalmannschaft in Europa und hat darüber hinaus große Erfolge in der Nachwuchsarbeit. Der 68jährige formte von 1997 bis 2001 jenes tschechische U21-Team, das im Sommer 2002 den Nachwuchs-Europameistertitel holte. Das ist die Garantie, dass der Weg, den Teamchef Hickersberger in letzten Jahren mit dem Umbau und der Verjüngung gegangen ist, fortgesetzt werden kann. Mit Karel Brückner hat der ÖFB eine ausgezeichnete Wahl getroffen. Der gebürtige Tscheche ist der fünfte ausländische ÖFB-Teamchef, nach Bella Guttmann (Ungarn), Leopold Stastny (Slowakei), Branko Elsner (Slowenien) und Otto Baric (Kroatien).