Ich begrüße die Bestellung von Karel Brückner zum neuen ÖFB-Teamchef. Der 68jährige hat in den letzten sechseinhalb Jahren als tschechischer Teamchef bewiesen, dass er ein hervorragender Trainer ist. Karel Brückner kann dem österreichischen Fußball mit Sicherheit auf die Sprünge helfen. Und es wird unserem Fußball gut tun, wieder einmal einen Trainer aus dem Ausland zu haben. Man muss sich nur ansehen, was der Trainer-Routinier aus der tschechischen Mannschaft gemacht hat. Sie waren bei großen Turnieren immer dabei und haben gute Figur gemacht. Positiv ist auch die einhellige Unterstützung der Bundesliga und der Landespräsidenten für diese Entscheidung.
Karel Brückner hat die tschechische Auswahl zur EM 2004 nach Portugal, zur WM 2006 nach Deutschland und bekanntlich auch zur EM 2008 nach Österreich und in die Schweiz geführt und damit alle Qualifikationen, zu denen er als tschechischer Teamchef angetreten ist, überstanden. Die tschechische Nationalmannschaft war unter Brückner zeitweise sogar Zweiter in der FIFA-Weltrangliste. Jetzt steht er mit der österreichischen Nationalmannschaft vor großen Herausforderungen. Immerhin muss die Truppe in gut einem Monat gestellt sein, startet doch nach dem Freundschaftsspiel gegen Weltmeister Italien (20. August) schon am 6. September 2008 die WM-Qualifikation – mit dem wichtigen Heimspiel gegen Frankreich. Im Oktober geht es dann gegen die serbische Elf in Wien.
Karel Brückner gilt wie Josef Hickersberger als Vaterfigur, was ihm den Spitznamen „weißer Vater“ einbrachte. Gerade für die jungen Spieler wird er wichtige Impulse geben können. Er ist einer der erfahrensten und erfolgreichsten Trainer einer Nationalmannschaft in Europa und hat darüber hinaus große Erfolge in der Nachwuchsarbeit. Der 68jährige formte von 1997 bis 2001 jenes tschechische U21-Team, das im Sommer 2002 den Nachwuchs-Europameistertitel holte. Das ist die Garantie, dass der Weg, den Teamchef Hickersberger in letzten Jahren mit dem Umbau und der Verjüngung gegangen ist, fortgesetzt werden kann. Mit Karel Brückner hat der ÖFB eine ausgezeichnete Wahl getroffen. Der gebürtige Tscheche ist der fünfte ausländische ÖFB-Teamchef, nach Bella Guttmann (Ungarn), Leopold Stastny (Slowakei), Branko Elsner (Slowenien) und Otto Baric (Kroatien).