Die Fußball-Bundesliga ist gleich mit zwei positiven Überraschungen in die neue Saison gestartet. Beim 3:1-Erfolg von Sturm Graz gegen Meister Rapid Wien konnte die höchste Zuschauerzahl seit Rückkehr der Bundesliga zum ORF (Österreichischer Rundfunk) verzeichnet werden. Es war eine tolle Atmosphäre in der mit 15.322 Besuchern ausverkauften Grazer UPC-Arena, 452.000 Fußball-Fans verfolgten die Partie im ORF-Fernsehen. Die Fußball-Begeisterung durch die EURO wirkt also nach. Für eine weitere sportliche Überraschung sorgte die heutige Bekanntgabe des neuen Ried-Trainers – Paul Gludovatz.
Mit Paul Gludovatz als neuem Cheftrainer übernimmt der langjährige ÖFB-Nachwuchs-Teamchef und Vater des U20-WM-Erfolgs erstmals einen Trainerposten im Bundesliga-Profi-Bereich. Georg Zellhofer war als Ried-Trainer noch vor Saisonstart abgetreten, zum Saisonauftakt-Sieg am Mittwoch gegen Altach (3:0) hatte Interimscoach Gerhard Schweitzer das Heft in der Hand. Der langjährige Co-Trainer von Paul Gludovatz im ÖFB-Nachwuchsbereich wird nun gemeinsam mit dem 62-Jähirgen Burgenländer das Ried-Trainerduo bilden. Gludovatz hat seit 1982 für den ÖFB als Nachwuchscoach gearbeitet und wurde vor einem Jahr in Kanada mit der österreichischen Fußball-U20-Auswahl sensationell WM-Vierter. Dieser 4. Platz war einer der größten internationalen Erfolge einer österreichischen Nationalmannschaft. Österreich gehört zu den vier besten Nachwuchs-Teams der Welt. Seine Leistungen für die Entwicklung der Fußball-Talente von Morgen sind unbestritten, sein Impuls für die Erzeugung der ersten Euphorie für die EURO 2008 waren unbezahlbar. Für seine Leistungen wurde Paul Gludovatz bei der „Cristall-Gala 2007″ der Bundes-Sportorganisation (BSO) und des Bundeskanzleramts als Trainer des Jahres geehrt.
Seit heuer war Gludovatz Leiter der ÖFB-Trainerausbildung und auch für Österreichs U18-Team zuständig. Sein Job-Antritt beim SV Ried ist ein schönes Signal für den österreichischen Liga-Fußball, da Gludovatz und Schweitzer sicher viele junge Spieler an die Bundesligareife heranführen werden, was letztlich wieder dem ÖFB-Nationalteam zugute kommt. Der historische Erfolg des U20-Nationalteams bei der Weltmeisterschaft (WM) in Kanada war ein starkes Signal des österreichischen Nachwuchs-Fußballs auf der internationalen Bühne und ein Versprechen für die Zukunft. Der ÖFB-Nachwuchs hat eine fußballerische Visitenkarte abgegeben, die international für Aufsehen gesorgt hat. Österreich gehörte auf ein Mal zu den vier besten Teams der Welt! Bei der Fußball-EURO 2008 zeigten Sebastian Prödl oder Jimmie Hoffer bereits erstmals ihre Qualitäten. Wir müssen die so erfolgreiche Jugendarbeit weiter forcieren. Und auch das Signal an die Bundesliga ist klar: noch mehr einheimische Nachwuchsspieler als bisher einzusetzen. Daher setze ich mich für ein Challenge-Nachfolgeprojekt mit starker Bindung an den „Österreicher-Topf“ ein.