Der verlorene Sohn ist Heim gekehrt – Der 1. Matthias Steiner Fanclub hat dem stärksten Mann der Welt in seiner Weinviertler Heimatgemeinde Obersulz einen riesigen Empfang bereitet. Trotz strömenden Regens waren rund 1.000 Fans, Freunde und Nachbarn gekommen, um ihren Olympiasieger zu feiern. Bei der Ehrung konnte ich verkünden, dass ich Matthias Steiner für das Goldene Ehrenzeichen der Republik Österreich vorgeschlagen habe.
Matthias Steiner verdient sich nach Gold in Peking das Goldene Ehrenzeichen der Republik Österreich, weil er ein Aushängeschild für den österreichischen Sport ist und seiner Heimat nach wie vor verbunden ist. Der Olympiasieg und die bewegende Siegesfeier bei den Olympischen Sommerspielen in Peking haben auch den österreichischen Gewichtheber-Sport in den Blickpunkt der weltweiten Öffentlichkeit gerückt. Medien aus allen Ländern dieser Erde berichteten über das von einem schweren Schicksalsschlag gekennzeichnete Leben des gebürtigen Niederösterreichers. Steiners Gold ließ auch die rot-weiß-roten Herzen in seiner Heimat höher schlagen.
Vor vier Jahren in Athen hat der dreifache österreichische Staatsmeister, der Medaillen bei der Junioren-Welt- und Europameisterschaft gewonnen hat, noch Österreich bei Olympischen Spielen vertreten. Während also die erfolgreichste olympische Sommersportart in Österreich mit 11 Medaillen seit 1896, davon vier in Gold, in Peking nicht vertreten war, hat Matthias Steiner mit seinem Olympia-Gold für Deutschland einmal mehr aufgezeigt, dass auch ein kleines Land wie Österreich großartige Sportler hervorbringt. Es ist zu wünschen, dass mit dem Erfolg von Matthias Steiner auch der österreichische Gewichthebersport wieder an die alten Erfolge anschließen kann.
Zurück nach Obersulz: René Boyer, der Obmann des „1. Matthias Steiner Fanclubs“, hat dem Olympiasieger wirklich einen würdigen Empfang bereitet. Alle waren gekommen: Seine Eltern Michaela und Friedrich, seine ehemalige Lehrerin und Kindergärtnerin, Schulkollegen, sämtliche örtlichen Vereine und so gut wie die ganze Dorfbevölkerung. Alle wollten ihren „Hias“ bewundern, ihm die Hand schütteln, mit ihm ein paar Worte wechseln. Auf einer riesigen Videoleinwand wurden noch einmal der Olympiasieg und die bewegende Siegesfeier gezeigt. Bürgermeister Franz Furherr überraschte Matthias Steiner mit der Ehrenbürgerschaft der Marktgemeinde und einem Scheck in der Höhe von 6.000 Euro, die Steiner für einen guten Zweck spenden möchte. Und wie im Weinviertel bei großen Festivitäten üblich, erhielten Matthias Steiner sowie sein Gold-Team bestehend aus den deutschen Bundestrainern Frank Mantek und Michael Vater eine Sonderabfüllung des Olympia-Rotweins mit ihren Konterfeis.