22. Oktober 2008: Der Ski-Kaiser neue Kleider

Das österreichische Alpin-Team hat mit einer schwungvollen Einkleidung fünf Tage vor Beginn der alpinen Ski-Renn-Saison bereits inoffiziell in Wien den WM-Winter eröffnet. Anlass für die Modeschau war die Präsentation des ÖSV-Outfits. Unter dem geschulten Auge von Thomas Schäfer-Elmayer haben sich die Michael Walchhofer, Thomas Morgenstern, Nicole Hosp und Co. dann auch noch als Tänzer versucht.

Mit ÖSV-Pressesprecher Joe Schmid und ÖSV-Generalsekretär Klaus Leistner bei der Präsentation der Mode des Austria Ski Teams für die Saison 2008/09 (C) GEPA pictures / Mario Kneisl 

Die echte Einkleidung, also das Ausfassen der gesamten Bekleidung, fand dann am Dienstag in Innsbruck statt. Mehr als 400 Athleten, Trainer, Funktionäre, Ärzte oder Manager aus allen ÖSV-Lagern von Ski alpin über Skispringen, Langlauf und Biathlon bis hin zu Snowboard und Freestyle werden haben ihr neues G’wandl für Training, Wettkampf und Freizeit ausgehändigt bekommen. Nicht dabei war Alpin-Pechvogel Marlies Schild, die Ausrüstung der Salzburgerin nahm stellvertretend Carina Stecher-Raich, die Schwester von Schilds Freund Benjamin Raich, in Empfang.

Fünf Tage vor Beginn der alpinen Ski-Renn-Saison wurde der WM-Winter mit der Präsentation der diesjährigen ÖSV-Outfits in Wien bereits inoffiziell eröffnet (C) GEPA pictures / Günter R. Artinger  

Ab Freitag beginnt auf dem Rettenbachferner in Sölden der Weltcupauftakt für die Skisaison mit der Starnummernauslosung für den Damen-Riesentorlauf und der Weltcup-Party. Am Samstag kämpfen die Damen, am Sonntag die Herren um erste Weltcuppunkte im Riesentorlauf. Die Strecke im Ötztal ist rennfertig präpariert und auch gegen einen Warmwettereinbruch, wegen Warmwetter und Regen mussten vor zwei Jahren die Rennen in Sölden abgesagt werden, gerüstet. Auch bei den Sicherheitsstandards wollen Österreichs alpine Ski-Weltcup-Veranstaltungsorte weiterhin als Maßstab fungieren. Seit dem Matthias-Lanzinger-Drama und den Transportpannen in Norwegen achtet der internationale Skiverband FIS verstärkt darauf, dass die jeweiligen Organisationskomitees die gestellten Anforderungen genau erfüllen. Die Sicherheitsvorkehrungen in Sölden sind perfekt, ein Rettungshelikopter so wie zahlreiche Rettungsautos stehen im Zielareal direkt neben der Rennstrecke.

21. Oktober 2008: Dopinghandel wie Drogenhandel verfolgen

Die aktuellen Doping-Entwicklungen auch in Österreich machen ein entschiedeneres Vorgehen seitens der Justiz, der NADA Austria (Nationale Anti-Doping Agentur) und der Sportverbände notwendig. Will der Sport eine Zukunft haben, müssen wir den Handel mit verbotenen Dopingsubstanzen genauso verfolgen wie den illegalen Drogenhandel. Hier ist vor allem die Justiz gefordert, bei Dopingfällen rasch zu Ergebnissen zu kommen. Darüber hinaus ist die internationale Zusammenarbeit ein Schlüssel zum Erfolg im Anti-Doping-Kampf.

Anti-Doping-Kampf: Dopinghandel wie Drogenhandel verfolgen! (C) GEPA pictures / Panoramic 

Vor allem das Umfeld des gedopten Sportlers ist zu verfolgen und die „Hintermänner“ auszuforschen. Seitens der Exekutive braucht es professionelle Dopingjäger. Doping ist kein Kavaliersdelikt, hier darf nicht verharmlost werden. Denn nicht nur die Zukunft des Sports, sondern die Gesundheit unserer sportlich aktiven Kinder und Jugendlichen steht auf dem Spiel. Sportler, Betreuer, Sportverbände, Ärzte, Sponsoren, Veranstalter, Medien und die Politik sind gefordert, diesen Kampf im Interesse der Zukunft des Sports gemeinsam mit aller Entschiedenheit zu führen.

So sieht das Anti-Doping-Aktionsprogramm aus:

  • Der Handel mit verbotenen Dopingsubstanzen in der gesamten EU muss wie im „Weißbuch Sport“ der EU-Kommission genauso verfolgt werden wie der illegale Handel mit Drogen.
  • Bundesländer müssen Geld für Anti-Doping-Maßnahmen erhöhen, zumal der Bund 80 Prozent der auf 1,2 Millionen Euro verdoppelten finanziellen Anti-Doping-Mittel zahlt.
  • Harmonisierung internationaler Anti-Doping-Maßnahmen und -Gesetze und mehr Zusammenarbeit der Justiz-, Zoll- und Polizeibehörden beim Kampf gegen unlauteren Handel mit Dopingsubstanzen.
  • Sportverbände müssen mit eigenen Anti-Doping-Projekten aktiv werden. Seit 2007 haben sie die Möglichkeit, eigene Mittel für Dopingprävention zu lukrieren. Nur 3 der 59 Fachverbände haben Projekte eingereicht.
  • Ein Anti-Doping-Pass soll ein neues Bewusstsein bei Schülern und Jugendlichen schaffen.

Lopatka: "Den Kampf gegen Doping gewinnen wir nur gemeinsam oder gar nicht." (C) HBF / Studeny  

Die Bundesregierung hat mit den Verschärfungen im neuen Anti-Doping-Gesetz und der Schaffung der unabhängigen NADA Austria den Boden für einen effizienten Anti-Doping-Kampf gelegt. Dieser drückt sich durch mehr Geld, mehr Aufklärung, mehr Kontrollen und bessere strafrechtlichen Möglichkeiten und eine erstmalige Trennung bei der Zuständigkeit bei Doping-Vergehen von den Sportverbänden hin zur nationalen Anti-Doping-Agentur aus. Zusätzliche finanzielle Mittel, internationale Zusammenarbeit, professionelle „Dopingjäger“ im Bundeskriminalamt, verstärkte Initiativen der Fachverbände und Präventionsmaßnahmen an Schulen sind ein weiterer wichtiger Schritt.

20. Oktober 2008: Fußball: EURO 2008 war ein großer Erfolg

Die EURO 2008 war in jeder Hinsicht ein Erfolg: Österreich hat sich der Welt als hervorragender Gastgeber präsentiert. Bei der Präsentation des Endberichts der EURO-Koordination der Bundesregierung konnten wir noch einmal die Daten, Fakten und positiven Aspekte vor Augen führen: Insgesamt haben 620.000 Fans die Spiele in Österreich besucht, in den Host Cities und den Public-Viewing-Zonen waren es sogar drei Millionen. Man kann davon ausgehen, dass jedes Spiel weltweit von etwa 150 Millionen Menschen gesehen wurde. Diese Zahlen zeugen von der Werbewirksamkeit und den Auswirkungen auf den Bekanntheitsgrad Österreichs.

Mit Bundeskanzler Alfred Gusenbauer, Heinz Palme, Koordinator der Bundesregierung UEFA EURO 2008, Andreas Schaer, Gesamtprojektkoordinator der Schweizer öffentlichen Hand, Alfred Ludwig, Generalsekretär des ÖFB und Christian Schmölzer, Turnierdirektor der UEFA EURO 2008 in Österreich, bei der Präsentation des Endberichts (C) HBF / Pusch 

Der größte Nutzen für Österreich besteht darin, dass wir für einen geringen Aufwand an öffentlichen Geldern sehr viel bekommen haben. Neue Stadien wurden gebaut, andere konnten generalsaniert werden. Die wirtschaftlichen Investitionen haben sich für Österreich bezahlt gemacht. Der Bund hat 133 Millionen Euro in den Ausbau der Austragungsorte und der Infrastruktur investiert, konnte aber ein Plus von 145 Millionen an zusätzlichen Steuereinahmen verzeichnen. Der infrastrukturelle Mehrwert dieser Spiele bleibt unserem Land noch über Jahre hinaus erhalten. Außerdem konnte sich Österreich über eine ausschließlich positive Resonanz in der Welt freuen. Auch im Inland haben wir beobachten können, dass gerade an den Schulen die Begeisterung am Sport geweckt wurde. Auf diese positive Stimmung muss weiter aufgebaut werden.

"Das Einmalige an der EURO wird gewesen sein, dass wir für so wenig so viel bekommen haben." (C) GEPA pictures / Günter R. Artinger

Die Bundesregierung hat gezeigt, dass sie eine derartig große Veranstaltung sehr gut koordinieren kann. Die Zusammenarbeit mit unserem Nachbar und Co-Veranstalter Schweiz hat hervorragend funktioniert. Die EURO war vor allem eines, ein wunderbares, Völker verbindendes Fußballfest. Auch die UEFA sprach von einer Erfolgsgeschichte und dass man die beste EURO aller Zeiten erleben durfte. Ganz ist die EURO organisatorisch noch nicht zu Ende. Am 8. November wird die eigens für den Europameister angefertigte und mit 11.000 Swarowski-Kristallen besetzte Riesenstatue nach Madrid verfrachtet und dort auf dem Uni-Campus aufgestellt.

Den gesamten Endbericht gibt es als Download unter:

http://www.oesterreich-am-ball.at/site/5778/default.aspx

17. Oktober 2008: Im "Fall Kohl" ist die Justiz gefordert

Wie bei jedem Dopingfall stellt sich auch bei Bernhard Kohl die Frage nach dem Umfeld des gedopten Sportlers. Dieses, und da kann man ihn nicht aus der Verantwortung lassen, schafft er sich natürlich selbst. Mit dem neuen Anti-Dopinggesetz drohen jedenfalls den „Hintermännern“ seit 1. August 2008 in besonders schweren Fällen sogar Haftstrafen. Hier ist die Justiz gefordert, egal ob Radprofi Kohl zu den Hintermännern aussagen wird oder nicht, ein Verfahren gegen Unbekannt einzuleiten und Kohl in den Zeugenstand zu holen.

Bernhard Kohl hat gestanden, gedopt zu haben, also muss es jemand geben, der Dopingmittel in den Verkehr gebracht hat. Das ist ein strafrechtlicher Tatbestand und ein Zeuge ist bereits bekannt, nämlich Bernhard Kohl. Daher müsste die Justiz von sich aus mit einem Verfahren gegen Unbekannt tätig werden. Wenn es auch einer Anzeige bedarf, liefere ich diese gerne. Daran soll es nicht scheitern. Es darf nur nicht wieder wie in der „Causa Turin“ passieren, dass die Justiz dieses Verfahren über Jahre verschleppt. Was man sich dort an Zeit lässt, ist unentschuldbar.

Ich kenne Bernhard Kohl persönlich als sympathischen Menschen. Sportler sind ohnehin das schwächste Glied in der Kette und eine Sperre für sie ohnehin die Höchststrafe. Vielleicht kommt irgendwann der Tag, an dem man auch in Österreich gedopte Sportler mit Haftstrafen bedrohen muss. Aber derzeit ist das Gesetz stark genug, schlecht ist, was man daraus macht. Man soll ein Verfahren einleiten und Kohl vorladen, damit er einen Beitrag zur Aufklärung liefern kann. Dabei zu lügen, ist höchst unratsam. Denn bei einer falschen Zeugenaussage droht auch dem Sportler eine Haftstrafe.

16. Oktober 2008: Welternährungstag: Sport setzt Zeichen im Kampf gegen Hunger

Sport ist wichtig im Kampf gegen den weltweiten Hunger. Denn Sport bewegt, schafft Emotionen und begeistert jede Woche Millionen Fans weltweit. Daher ist es ein positives Signal, wenn sich die Profi-Fußballer in Österreich und 26 weiteren europäischen Profi-Ligen an der internationalen Solidaritätskampagne für die 923 Millionen Menschen, die weltweit als Hungerleidend eingestuft werden, aktiv beteiligen. Diese Kampagne soll die Popularität der europäischen Spitzenfußballer nutzen, um Spenden für den Kampf gegen die Nahrungskrise zu sammeln. Das ist eine einzigartige und wichtige Initiative.

Anlässlich des Welternährungstages 2008 wurde das Projekt "Profi-Fußball gegen Hunger" aus der Taufe gehoben (C) FAO 

Gemeinsam mit Jacques Diouf, Generaldirektor der UN-Nahrungsmittelorganisation FAO, und Emanuel Macedo de Medeiros, Generaldirektor der Organisation des Europäischen Profi-Fußballs (EPFL), sowie den Sportstaatssekretären Italiens und Spaniens, Rocco Crimi und Don Jaime Lissavetzky Diez, und den Fußballstars Roberto Baggio, Dino Zoff und Fernando Couto wurde anlässlich des heutigen Welternährungstages das Projekt „Profi-Fußball gegen Hunger“ aus der Taufe gehoben. Ich begrüße die „Professional Football against Hunger“-Kampagne des europäischen Fußballs mit der UN-Nahrungsmittelorganisation, an der sich bei einem großen Aktionstag im März 2009 die 27 europäischen Mitgliedsorganisationen mit Schiedsrichtern, Spielern und Fans beteiligen, um auf das Thema Hunger aufmerksam zu machen. Gemeinsam mit EPFL-Generaldirektor Medeiros und Vertretern der Österreichischen Bundesliga werde ich im November in Wien die Kampagne und den Aktionstag präsentieren.

Der Kampagnen-Startschuss in Rom anlässlich rückt die Bedeutung der Weltgemeinschaft und den Beitrag, den der Sport im Kampf gegen Hunger leisten kann, in den Vordergrund (C) FAO 

Der Kampagnen-Startschuss in Rom anlässlich des Welternährungstages rückt die Bedeutung der Weltgemeinschaft und den Beitrag, den der Sport im Kampf gegen Hunger leisten kann, in den Vordergrund. Es ist unser aller Aufgabe, ausreichende Ernährung in allen Ländern sicherzustellen. Basis dafür ist neben einer zielgerichteten Entwicklungszusammenarbeit auch die Schaffung des Bewusstseins für diese globale Katastrophe. Laut UN-Statistiken leiden weltweit 923 Millionen Menschen Hunger, 25.000 Menschen, davon 13.000 Kinder, sterben täglich an den Folgen ihrer Unterernährung. Wie auch in der Finanzkrise braucht die Hungerkrise internationale Zusammenarbeit. Und der Sport leistet einen wichtigen Beitrag, um den Ärmsten der Armen zu helfen. Auch wenn mit der Fußballer-Kampagne nicht jedem einzelnen Hungerleidenden Menschen geholfen werden kann, ist sie ein wichtiges Signal für den Einsatz der Sportfamilie zur Bekämpfung von Hunger und Armut.