Uganda ist ein reiches Land: reich an Gastfreundschaft und Herzlichkeit! Das konnte ich bei meiner Reise mit dem Geschäftsführer der Dreikönigsaktion, Erwin Eder, zu EZA-Projekten in Uganda erleben. Von Gulu, in Norduganda, ging es in einer achtstündigen Autofahrt in die Hauptstadt Kampala und von dort aus in den kleinen Ort Wansumba zum Sonntags-Gottesdienst.
Ich war fasziniert vom Ritus in dem in Afrika die Heilige Messe gefeiert wird – Gospel, Tanz, Emotionen gehören hier, in der überfüllten Kirche von Wansumba, ganz selbstverständlich dazu. Pfarrer Robert führte uns anschließend in das Cultural Research Center in Jinja, das in den vergangenen Jahren von der Diözese, mit Unterstützung von Sternsinger-Mitteln aus Österreich, aufgebaut wurde. Um die reiche Tradition der Basoga (ein Volk von mehr als 2,6 Millionen Menschen), die bislang nur mündlich überliefert wurde, der Gesellschaft zugänglich zu machen, wurde das Kulturzentrum als Forschungseinrichtung errichtet. Ziele sind neben der Förderung eines besseren Verständnis der Basoga-Kultur vorallem die Förderung der Alphabetisierung und Bildung im Gebiet der Diözese Jinja.
Ein weiteres Projekt, dass wir in der Region Jinja besichtigen konnten zielt auf die Verbesserung der Lebensverhältnisse der ländlichen Bevölkerung ab und steht unter dem Titel Communiy Initatives & Livelihoods Programme II. 1500 Haushalte in zehn Dörfern des Bugiri Distrikts – also ca. 10.500 Personen – profitieren von der von JIDDECO (dem Entwicklungsbüro der Diözese Jinja) und Dreikönigaktion ermöglichten Initative, bei der Landwirten einfache Tipps und Tricks gezeigt werden, die ihr Leben wesentlich verbessern. So führt das Einzäunen der Hühner – die normal in Uganda frei am Grund herumlaufen – zu einer massiven Steigerung des Nachwuchses. Ebenso verhält es sich bei der Stallhaltung der Ziegen und dem gezielten Anbau neuer und vielfältiger Pflanzen. Wichtiger Teil des Projektes ist auch die Förderung der Hygiene in den Dörfern. So konnte der Bau von Waschmöglichkeiten und der Zugang zu sauberen Wasser massiv gesteigert werden was die Ausbreitung von Krankheiten verhindert.
Im kleinen Ort Kayunga konnten wir schließlich ein Projekt der UNO, genauer gesagt von UNDP und NCDF, besichtigen, bei dem Dezentralisierung – also das Verschieben von Entscheidungskompetenz auf die Ebene der Gemeinden – gefördert wird. Das Ziel ist es Entscheidungen dort anzusiedeln wo sie am besten aufgehoben sind. Beim Besuch der örtlichen Schule, die von diesem Projekt gefördert wird, konnte ich mir ein Bild vom ugandischen Schulsystem machen. Mehr als 60 Schülerinnen und Schüler pro Klasse stehen auf der Tagesordnung. Die Lehrer, die oft im Schichtdienst von Morgens bis Abends, mehrere Klassen unterrichten, leisten einen großartigen Job. Bildung ist einer der Schlüssel zu einer besseren Zukunft Ugandas und des gesamten afrikanischen Kontinents!
Abschließend kann ich sagen, dass mich diese Afrika-Reise sehr beeindruckt hat und ich den vielen Nichtregierungsorganisationen, die in der Entwicklungszusammenarbeit tätig sind, dankbar für ihre unverzichtbare Arbeit bin. Der Besuch bei den EZA-Projekten hat mich noch mehr in meiner Überzeugung bestärkt, dass der österreichische Beitrag für die Länder der Dritten Welt gut angelegt ist und auf keinen Fall weniger werden darf. Dafür werde ich in meiner politischen Arbeit kämpfen!