An begabte Studierende mit asylberechtigtem Status, die am Vorstudienlehrgang teilnehmen oder ihr Studium an einer österreichischen Universität nostrifizieren lassen, vergibt der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) seit dem Wintersemester 2004 zweimal jährlich Stipendien.
Seit 2008 heißen die Stipendien „Liese-Prokop-Stipendien“, in Erinnerung an unsere, leider viel zu früh verstorbene, Innenministerin. Liese Prokop hat selbst ihren größten sportlichen Erfolg im Ausland, nämlich in Mexiko, gefeiert. Zum anderen hatte sie immer ein großes Herz für die Anliegen unserer ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürger.
Dieses Jahr durfte ich Gastgeber bei der Stipendienverleihung im Finanzministerium sein. Es war für mich höchst interessant die unterschiedllichen Stipendiaten – aus Ländern wie Afghanistan, Aserbaidschan, Irak, Iran oder Somalia und mit Studienrichtungen wie Betriebswirtschaft, Mechatronik, Rechtswissenschaft, Soziologie, Technische Physik oder Medizin – persönlich kennenzulernen und von ihren unglaublichen Schicksalen zu erfahren.
Die Studierenden werden nun mit 500 Euro pro Monat für fünf Monate unterstützt. Bei guten Leistungen kann das Stipendium auch im Folgesemester vergeben werden. Neben der sozialen Bedürftigkeit ist das Stipendium direkt an die Erfüllung von Studienleistungen gebunden.
Insgesamt hat der ÖIF bereits 340 Stipendien an Asylberechtigte und subsidiär Schutzberechtigte im außerordentlichen Studium verliehen. Für das Wintersemester 2009/2010 wurden 5 Stipendien an Personen verliehen, die ihr im Heimatland abgeschlossenes Studium in Österreich nostrifizieren lassen, und 22 Stipendien an Studierende im Vorstudienlehrgang.