Zum 21. Mal lud die Raiffeisenlandesbank Steiermark und das Wirtschaftsforschungsinstitut Meinungsbildner aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft zum Konjunkturgespräch in den Grazer Congress. Mehr als 560 Interessierte folgten der Einladung von Generaldirektor Markus Mair, der mit dieser Veranstaltung einen Impuls geben will um Denkmuster zukunftsfit zu machen.
Der steirische Wirtschafts- und Finanzlandesrat Christian Buchmann strich die Bedeutung von Forschung und Innovation für die Wirtschaft hervor. „Innovation ist der natürliche Feind der Krise“ und die Steiermark ist mit einer F&E Quote von 4,3% des Brutto-Regionalproduktes Staatsmeisterin und Vize-Europameisterin bei der Förderung von Innovation. Zudem präsentierte Buchmann die SFG-Transparenzdatenbank die heute online geht und in der alle Wirtschaftsförderungen des Landes genau nachzulesen sind.
Wirtschaftsforscher Aiginger betonte, dass die Krise ihren Höhepunkt zwar überschritten habe, nun gehe es jedoch darum die steigende Arbeitslosigkeit, die in den kommenden Jahren auf Österreich zukomme, in den Griff zu bekommen. Österreich habe die Krise allerdings besser gemeistert als andere europäische Staaten und seinen Platz unter den 5 reichsten Ländern Europas und unter den 10 reichsten Ländern der Welt verteidigt. Der EU-Beitritt und das Engagement österreichischer Firmen im CEE-Raum seien absolut wichtig und richtig gewesen für die heimische Wirtschaft. Aiginger sprach zwar von einem „Österreich-Bonus“, erklärte aber auch, dass das Wachstum unserer Wirtschaft in den kommenden Jahren zwar zunehmen, aber mit rund 1% Wachstum nicht die Zuwachsraten der Jahre vor der Krise erreichen werde.
In meinem Referat war es mir ein Anliegen darzustellen, vor welch großen Herausforderungen wir uns befinden. Die Budgetkonsolidierung, die notwendig ist um Handlungsspielraum für etwaige neue Krisen zu schaffen, wird alle Ressorts und alle Österreicher treffen. Wir haben uns in der Regierung darauf geeinigt die Konsolidierung zu zwei Drittel ausgabenseitig und nur zu einem Drittel einnahmenseitig zu gestalten.
Als größte Herausforderung der nächsten Jahre sehe auch ich die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit. Zwar ist Österreich unter den TOP-3-Ländern mit der geringsten Arbeitslosigkeit – aber jeder Arbeitslose ist einer zuviel.
Deswegen brauchen wir mehr Wachstum, um mehr Beschäftigung schaffen zu können. Die Demographie ist hier ein wesentlicher Faktor: 2050 werden wir 50% mehr Pensionisten, aber nur 5% mehr Beschäftigte in Österreich haben. Und: Die Politik muss Antworten auf die Pflege- und Pensionsfrage finden.