Eine erfreuliche Zwischenbilanz zur Absetzbarkeit von Spenden habe ich beim „Spendentag“ in der Diplomatischen Akademie in Wien gezogen. Vor zwei Jahren wurde die Spendenabsetzbarkeit von Finanzminister Josef Pröll im Rahmen der Steuerreform 2009 eingeführt. Rund 320.000 Steuerpflichtige haben in dieser Zeit von der Möglichkeit humanitäre Spenden abzusetzen Gebrauch gemacht. Das sind rund 10 Prozent der Steuerpflichtigen, die insgesamt rund 61,1 Millionen Euro an Spenden steuerlich geltend gemacht haben. Aus den vorliegenden Daten lässt sich ablesen, dass besonders niedrige und mittlere Einkommensbezieher von der Möglichkeit der Spendenabsetzbarkeit Gebrauch machen. Die Mehrzahl der Spenden bewegt sich in einem Rahmen von rund 200 Euro jährlich.
Die Spendenabsetzbarkeit hat für die Finanz zu einem Steuerausfall von rund 22,2 Millionen Euro geführt. Diese Summe wird in den kommenden Jahren noch deutlich ansteigen. Laut Fundraising Verband geht man auf Basis der Erfahrungen in Nachbarländern davon aus, dass der Anteil der Steuerpflichtigen mit absetzbaren Spenden von 10 Prozent auf rund 30 bis 35 Prozent in den kommenden Jahren steigen wird. Damit werden die budgetären Kosten für humanitäre Spenden auf 80 Millionen Euro ansteigen. Gemeinsam mit der Erweiterung werden daher aus heutiger Sicht mittelfristig 100 Millionen Euro wie prognostiziert erreicht werden.
Das Spendenvolumen ist vor allem durch die Krise gestiegen, so sei in den vergangenen zwölf Monaten von 61 Prozent der Österreicherinnen gespendet worden, das sind um 6 Prozent mehr als im Jahr davor. Das Spendenaufkommen bei den größten 50 Vereinen ist im Schnitt um 5 bis 10 Prozent gestiegen, jenes für mildtätige Organsationen ist seit der Einführung der Absetzbarkeit um 10 Prozent gestiegen.
Der Begutachtungsentwurf des Finanzministers für die Ausweitung der Absetzbarkeit enthält Feuerwehren, Umwelt-, Natur- und Artenschutzvereine sowie Tierheime. Diese Ausweitung ist ein wichtiges Signal für die gemeinnützige Freiwilligenarbeit im Ehrenjahr 2011.