Heute führte ich Gespräche in Laibach mit Außenamts-Staatssekretär Igor Senčar und Parlamentsvizepräsidentin Renata Brunskole. Es ging vor allem um Wirtschaftsbeziehungen, die Anerkennung der deutschsprachigen Volksgruppe und europäische Themen. Die positive Entwicklung nach der Lösung der Ortstafelfrage sollten wir gemeinsam nutzen, um auch in der Frage der verfassungsmäßigen Anerkennung der deutschsprachigen Volksgruppe in Slowenien als Minderheit weiterzukommen. Die vertrauensvollen Beziehungen zu Slowenien stimmen mich zuversichtlich, dass es möglich ist, an einer Lösung der Anerkennungsfrage konstruktiv zu arbeiten.
Ich traf auch Vertreter der deutschsprachigen Volksgruppe, die mich über ihre Aktivitäten und Anliegen informierten. Wir müssen sicherstellen, dass die kulturellen Beiträge und Leistungen der Kulturvereine weiter erbracht werden können und noch stärker wahrgenommen werden. Ich habe mich daher dafür eingesetzt, dass neben Mitteln aus Österreich auch von slowenischer Seite ausreichend Fördermittel auf Basis des Kulturabkommens von 2001 zur Verfügung gestellt werden. Es ist wichtig, auch das Bewusstsein der gemeinsamen Vergangenheit zu fördern. Die Ausstellung ‚Nemci in Maribor/ Die Deutschen und Marburg‘ stellt einen Anfang in der Aufarbeitung der Geschichte der deutschsprachigen Bevölkerung dar.
Besonders eng sind unsere Beziehungen zu Slowenien im Wirtschaftsbereich. Mit 5,6 Milliarden Euro und einem Anteil von 48% an den ausländischen Direktinvestitionen ist Österreich mit Abstand der größte Investor in Slowenien. Bis 2008 haben österreichische Exporteure nach Slowenien mehr geliefert als nach China und Indien zusammen.