Beim gestrigen 20-jährigen Bestehen des ungarischen Honorarkonsulats in Graz hat auch der ungarische Staatssekretär, Gergely Pröhle, teilgenommen. Ich habe bei dieser Gelegenheit darauf hingewiesen, dass uns mit Ungarn eine Jahrhundert alte gemeinsame Geschichte, die ein enges Netz an wirtschaftlichen, kulturellen und menschlichen Verbindungen geschaffen hat, verbindet. Auch während der Zeit künstlicher Grenzen, wie zur Zeit des Eisernen Vorhangs, blieb diese Beziehung aufrecht. 2014 jährt sich zum 25. Mal der Fall des Eisernen Vorhangs, und mittlerweile hat sich der ehemalige Grenzraum zu einem lebendigen und dynamischen Begegnungsraum entwickelt.
Ich sehe in guten und engen nachbarschaftlichen Beziehungen eine wesentliche Voraussetzungen für Stabilität in Europa. In einem globalen Wettbewerb können wir nur gemeinsam mit unseren Nachbarn in einer erfolgreichen und starken Europäischen Union bestehen. Die EU ist außerdem Garant für unseren wirtschaftlichen Wohlstand, denn noch immer gehen 70 Prozent unserer Exporte in den EU-Raum mit über 500 Millionen Einwohnern. Das stärkt die heimische Wirtschaft und schafft Arbeitsplätze.
Vor allem die EU-Erweiterungsrunde von 2004 hat dazu beigetragen, dass in Österreich 9.000 Arbeitsplätze pro Jahr geschaffen werden. In allen Staaten des „Westbalkans“ sind österreichische Betriebe bereits unter den Top 3 Investoren. Die Rechtssicherheit ist dabei eine wesentliche Voraussetzung und wir sprechen dieses Thema auch regelmäßig bei unseren ungarischen Regierungskollegen an. Wir fordern auf jeden Fall ein, dass europäische Regeln eingehalten werden, denn nur so kann das Ziel, die Schaffung von Wachstum und Arbeitsplätzen in unserer Region, auch erreicht werden.
Foto: v.l.n.r: Mag. Rudi Roth, Honorarkonsul für Ungarn in Graz, ehemaliger Fußballprofi und Präsident des Grazer AK; Franz Majcen, Präsident des Landtages Steiermark; ungarische Staatssekretär, Gergely Pröhle; Botschafter der Republik Ungarn in Österreich, Vince Szalay-Bobrovniczky