Vor kurzem habe ich im Parlament den Bischof von Tambura-Yambio im Südsudan, Eduardo Hiiboro Kussala, getroffen. Bischof Kussala hat während des sudanesischen Bürgerkrieges über 42000 Flüchtlinge betreut und hat auch als Lehrer in einem Flüchtlingslager gearbeitet. Auch nach der Unabhängigkeit des Südsudan sind die Lebensverhältnisse für die Menschen sehr schwierig. Bewaffnete Kampfhandlungen, über 80% der Menschen können nicht lesen und schreiben, die Säuglingssterblichkeit liegt zwischen 30-40%. Bischof Kussala selbst hat seine Mutter im Alter von 2 Jahren im Krieg verloren, wurde zum Flüchtling und hat dann seine Berufung zum Priesteramt und Friedensverhandler gefunden. Es gibt übrigens eine besondere historische Beziehung zu Österreich: die Vorfahren von Bischof Kussala haben vor rund 100 Jahren die ersten Missionare aus Österreich empfangen.
Gerade am heutigen Weltmissions-Sonntag, an dem wir in jeder Pfarre für den Aufbau der Weltkirche sammeln und beten, wird uns bewusst, wie viele Christen in Situationen großer Armut, in Kriegen und Konflikten, auf der Flucht, und leider zunehmend, auch in Verfolgung leben.