29. Juni 2007: Bedeutung des Sport in der EU stärken

Mit der Initiative für das Weißbuch Sport, welches die europäische Kommission im Juli vorlegen wird, erhält der Sport auch auf europäischer Ebene jene Bedeutung, die ihm in den Mitgliedstaaten jetzt schon zukommt. In einem Pressegespräch mit dem Europaabgeordneten, Vizepräsident der EVP-ED-Fraktion, Othmar Karas, konnten wir den Journalisten bereits erste Details und unsere Beurteilung darlegen.

Insgesamt trägt das Weißbuch dem Sport als wichtigen sozialen, pädagogischen, wirtschaftlichen, aber auch gesundheitspolitischen Faktor Rechnung. Sport darf aber nicht Gegenstand direkter EU-Politik werden, er soll vielmehr als Querschnittsmaterie von den EU-Politikfeldern Gesundheit-, Bildungs-, Forschungs- und der Integrationspolitik berücksichtigt werden, also bei jedem EU-Ministertreffen, egal zu welchem dieser Themen, als Tagesordnungspunkt behandelt werden. Trotz Europäisierung muss natürlich die Autonomie der Verbände erhalten bleiben, damit diese auch in Zukunft das Kernelement der Organisation des Sports bleibt. Aus heutiger Sicht ist das Weißbuch eine wichtige Initiative zur Stärkung des Sports in seiner vielschichtigen Bedeutung in der EU-Politik.

Gemeinsam mit Othmar Karas wollen wir die Bedeutung des Sport in der EU stärken (C) HBF / Peter Lechner 

Aus österreichischer Sicht ist es jedenfalls erfreulich, dass wesentliche Anliegen und Impulse der österreichischen Ratspräsidentschaft wie der Themenkomplex „Sport und Entwicklungspolitik“ und die Forderung nach einem „Satellitenkonto Sport“ Eingang in das Weißbuch gefunden haben. Einziger wirklicher Kritikpunkt ist, dass Sport im europäischen Haushalt unberücksichtigt bleibt und in keiner einzigen Zeile erwähnt wird. Schwerpunkt des Journalisteninteresses lag natürlich auf der europäischen Initiative zum Anti-Doping-Kampf. Ich stehe diesbezüglich schon mit der kommenden EU-Ratspräsidentschaft Portugal und meinem dortigen Kollegen Laurentino Dias in Kontakt. Um den europäischen Kampf gegen Doping zu intensivieren, müssen wir beim nächsten Treffen der EU-Sportminister im Oktober die Diskussion über eine engere Koordinierung der nationalen Anti-Doping-Regeln als zentrale Zukunftsfrage der europäischen Sportpolitik auf die Tagesordnung setzen. Als Grundlage für diese Diskussion habe ich Dias eine vergleichende Studie über die Anti-Doping-Gesetzgebungen der Mitgliedsstaaten vorgeschlagen. Gleichzeitig hat Othmar Karas eine schriftliche Anfrage an die Europäische Kommission eingebracht, mit welcher er meine Initiative zur Förderung der Zusammenarbeit der Mitgliedsstaaten auf dem Gebiet der Anti-Doping-Politik unterstützt. Ein erfolgreicher europäischer Kampf gegen Doping muss das Anliegen aller EU-Institutionen sein.

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