Die Fußball-Europameisterschaft (EURO) 2008 ist eine unbezahlbare Werbung für den österreichischen Tourismus und rückt die wirtschaftliche Bedeutung des Sports in den Mittelpunkt, trug ich gestern Studenten der Tourismus-Fachhochschule Krems vor. Wir können Österreich vor einem Milliardenpublikum weltweit als Sport- und Tourismusland und als guten Gastgeber präsentieren.
Diesen Impuls für Wirtschaft und Arbeitsplätze sowie für das positive Image des Landes hat die österreichische Bundesregierung früh erkannt und gehandelt: Zehn von vierzehn Ressorts sind in die Vorbereitungen für das Jahrhundert-Ereignis EURO 2008 mit eingebunden. Von der Stadien-Errichtung über das Verkehrs- und Nachhaltigkeitskonzept bis hin zu Gesetzes-Entwürfen im Sicherheitsbereich liegen wir ein Jahr vor der EURO 2008 im Plan.
Die Weltmeisterschaft (WM) in Deutschland hat deutlich vor Augen geführt, wie man durch ein Sport-Event neben dem sportlichen auch einen wirtschaftlichen Nutzen lukrieren kann, wobei der positive Imagewert noch nicht einmal eingerechnet ist. Die Bilanz ein Jahr nach der WM zeigt, dass die staatlichen Investitionen etwa beim Stadionbau oder in die Infrastruktur durch die erzielte gesamtwirtschaftliche Wirkung voll ausgeglichen wurden. Auch in Österreich wird die EURO 2008 die Wirtschaft beflügeln. Bereits ohne Sport-Großveranstaltungen erwirtschaftet der Sport in Österreich mehr als 15 Milliarden Euro im Jahr oder mehr als 7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Der Sport, und dazu gehört in großem Maße auch der sportorientierte Tourismus, sichert in Österreich bereits jeden 10. Arbeitsplatz.
Insgesamt sind rund 35 Prozent aller Übernachtungen in Österreich dem so genannten Sporttourismus zuzurechnen, laut einer aktuellen Studie der „SportsEconAustria„. Dabei fungiert die Ausübung von Sport in Österreich als Hauptreisemotiv. Aktuelle Umfragen im Rahmen des „Tourismus Monitoring Austria“ kommen sogar zu dem Ergebnis, dass 67 Prozent aller befragten Touristinnen und Touristen sportliche Betätigung als ein Motiv für ihren Aufenthalt in Österreich anführen, wobei vor allem Skifahren, Wandern und Radfahren genannt wird. Ein zunehmender Anteil an Tourismusregionen erkennt das Marketingpotential, welches von traditionellen Tourismusangeboten in Kombination mit Sportevents ausgeht. Die EURO 2008 wird dabei neue Maßstäbe setzen, gerade was die Unterbringung der bis zu zwei Millionen in Österreich erwarteten Fußball-Fans, die Gestaltung eines länderübergreifenden Verkehrskonzeptes und die Public Viewing-Möglichkeiten in und außerhalb der Host-Cities betrifft.