12. März 2007: Sport & Gewalt braucht europäische Antwort

Dem internationalen Phänomen der zunehmenden Gewaltbereitschaft auf Fußballplätzen müssen wir auch auf europäischer Ebene begegnen.

Die jüngsten Ereignisse bei Fußball-Spielen in Italien, Deutschland, aber auch Österreich haben hier Handlungsbedarf aufgezeigt. Ich begrüße es daher sehr, dass der deutsche EU-Ratsvorsitz das Thema „Sport und Gewalt“ auf die Agenda gesetzt hat. Beim informellen EU-Sportministertreffen in Stuttgart ist die bessere Koordination der internationalen Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden und der Verbände besprochen worden. Nur durch die bestmögliche Abstimmung mit den einzelnen Mitgliedsländern können wir der Komplexität des internationalen Gewaltphänomens eine einheitliche europäische Antwort aus rechtlichen und sozialpräventiven Maßnahmen gegen Gewalt im Sport schnüren.

In Österreich begegnen wir der Problematik über die rechtliche Ebene hinaus mit einem breiten Maßnahmenpaket, das selbstverständlich auch präventive Sozialarbeit mit einbezieht. Nichts desto Trotz muss der rechtliche Rahmen mit Ausblick die Fußball-Europameisterschaft (EURO) 2008 in Österreich und der Schweiz erweitert werden. Im Fall einer strafrechtlichen Verurteilung wegen Sachbeschädigung oder Körperverletzung sollten Stadionverbote auch von den unabhängigen Gerichten ausgesprochen werden können. Dafür müssten auch die EU-Mitgliedsstaaten einheitliche Grundlagen schaffen:

  • Weiterentwicklung der Sicherheitskonzepte
  • Zusammenarbeit mit dem Europäischen Fußballverband (UEFA)
  • intensivere Einbeziehung von Kommunen und Fanprojekten
  • europaweite Vereinheitlichung von Stadionordnungen und Ordner-Ausbildung
  • einheitliche Verurteilung gewalttätiger Ausschreitungen im Umfeld des Sports
  • Intensivierung der Zusammenarbeit der EU-Sportminister mit ihren Ressortkollegen aus den Bereichen Innere Sicherheit, Jugend, Bildung, Gesundheit und Soziales.

Sport ist ja fairer und friedlicher Wettstreit miteinander und nicht gegeneinander.

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