Meinen 75. Marathonlauf nehme ich in Hong Kong in Angriff. An diesem Sonntagvormittag sind 75.000 Läufer/-innen unterwegs. 13.000 starten beim Marathon, 27.000 beim Halbmarathon und 37.000 nehmen den 10 Kilometerlauf in Angriff. Eine große logistische Herausforderung, die die Veranstalter bestens bewältigen. Zu 11 unterschiedlichen Startzeiten werden die 3 Rennen gestartet, dazu kommen noch 2 Rollstuhl-Bewerbe (3 Kilometer und Marathon).
Trotzdem gibt es auf den ersten 10 und auf den letzten 10 Kilometern ein Gedränge, da am Schluss Halbmarathonläufer zu den Marathonläufern stoßen. Der Kurs ist schwierig. Es gibt viele Brücken und mehr als 4 Kilometer werden unter der Erde oder unter dem Meer in Tunneln gelaufen. Neben den damit verbundenen Steigungen gibt es Wind und eine Luftfeuchtigkeit von 87 Prozent beim Start um 6.45 Uhr. Die Temperatur steigt von 16 auf 20 Grad Celsius. Zwischendurch sieht man auch kurz die Sonne. Die Versorgung mit Getränken ist sehr gut (Wasser und isotonische Getränke). Viel wird auf Autobahnen gelaufen. Die letzten Kilometer führen durch das Stadtzentrum.
Im 16. Jahr des „Standard Chartered Hong Kong Marathon“ gibt es nicht nur einen Teilnehmer-, sondern auch einen Streckenrekord in einem dramatischen Zielsprint. Nur eine Sekunde trennt die ersten vier Läufer. Dereje Abera Ali aus Äthiopien gewinnt mit 2:11:27 vor drei Kenia-Läufern. Im Ziel gibt es aber für alle Finisher eine schöne Medaille. Als 2533. von 13.000 Marathonläufern beende ich das Rennen, das ich gemeinsam mit dem österreichischen Generalkonsul von Hong Kong und Macao gelaufen bin.