Generalstabschef Edmund Entacher, der ranghöchste Offizier des österreichischen Bundesheeres, nahm beim Forum Hartbergerland zur Frage der Wehrpflicht Stellung.
Er hielt ganz klar fest: Wenn man den Pfad der Wehrpflicht verlässt, gibt es kein Zurück mehr. Und nach genauer Betrachtung gibt es mehrere Gründe, warum ein Berufsheer nicht erfolgversprechend sein kann.
Eine Abschaffung der Wehrpflicht würde daher „zwingend zu einem Absinken der Qualität, der Quantität und der Fähigkeiten“ des Bundesheers führen, so Entacher. Sollte die Volksbefragung am 20. Jänner zugunsten eines Berufsheeres ausgehen, können wir davon ausgehen, dass nichts unversucht bleiben wird, zum ehestmöglichen Zeitpunkt keine Rekruten mehr einzuberufen. Dies bedeutet einen dramatischen Leistungsverlust als unausweichliche Folge. Man hat beim Bundesheer drei budgetäre Vollbremsungen hinter uns, eine vierte kann ich nicht ganz ausschließen. Ein Heer ohne Grundwehrdiener hätte aus der Sicht Entachers auch erhebliche Rekrutierungsprobleme für die Miliz und für die Auslandseinsätze: Die Wehrpflicht ist die verlässlichste Rekrutierungsbasis für unsere Berufskader und die Miliz. Auch größere Katastropheneinsätze und andere mannschaftsintensive Einsätze könnten nicht in bisherigem Umfang ohne Grundwehrdiener erfüllt werden. Für den Ersatz der Grundwehrdiener durch Freiwillige fehle das Geld und wohl auch die Bereitschaft, die gesetzlichen Rahmenbedingungen zu schaffen.
Doch fordert Entacher auch – der Wehrdienst müsse reformiert werden, um ihn für die Grundwehrdiener wieder attraktiver zu machen.