Mit der Ratifizierung des kroatischen EU-Beitritts hat das Parlament Kroatien im EU-Hafen willkommen geheißen. Einen Hafen anlaufen heißt heimkehren und Kroatien als ein zutiefst europäisches Land gehört in die Europäische Union und wir nun das 28. Mitgliedsstaat.
Österreich hat seit Jahrhunderten zu Kroatien eine besondere historische Beziehung. Im Rahmen seiner Staatswerdung vor 21 Jahren, beim Wiederaufbau sowie beim Beitritt Kroatiens zur EU hat Österreich Kroatien von Anfang an unterstützt. Schon während der Jugoslawienkrise setzte sich der damalige ÖVP-Vizekanzler und Außenminister Alois Mock massiv für die Selbständigkeit von Kroatien ein. Die Stabilität auf dem Balkan ist von enormer Bedeutung für das Friedensprojekt Europa. Der Weg Kroatiens in die EU hat eine positive Perspektive für alle anderen Staaten des ehemaligen Jugoslawiens geöffnet. Dieser gemeinsame Blick aller Balkanstaaten Richtung Europa ist einzigartig in der jahrhundertelangen Geschichte dieser Region, wo bis vor kurzem Serbien Richtung Russland ausgerichtet war.
Mit Kroatien wird ab Juli 2012 ein weiteres kleines Land Mitglied der EU. Die kleineren und mittleren Staaten erhalten somit einen weiteren Mitstreiter, wenn es um die Durchsetzung ihrer Interessen gegenüber den großen Staaten geht. Gerade für die Steiermark und Kärnten ist die Nähe zu Kroatien wirtschaftlich von großer Bedeutung. Zum Vergleich: Die Wegstrecke Graz-Zagreb ist kürzer als die Strecke Graz-Wien.
Ich bin davon überzeugt, dass wir die bis schon jetzt gute Zusammenarbeit mit Kroatien innerhalb der Europäischen Union in Zukunft fortsetzen werden.