5. Oktober 2010: Energie-Partnerschaft mit Bhutan auf wirtschaftlich breitere Beine stellen

Eine hochrangige Delegation aus Bhutan, dem letzten buddhistischen Königreich im Himalaya, war heute bei mir im Finanzministerium.

An der Spitze der Delegation aus dem Königreich stand Finanzminister Wangdi Norbu. Österreich schreibt der wirtschaftlichen und politischen Entwicklung des Königreichs Bhutan große Bedeutung zu. Österreichische Entwicklungshilfeprojekte sind in Bhutan erfolgreich. Saubere Energie und hier speziell Wasserkraft ist einer der wesentlichen Sektoren – nicht nur für Bhutan selbst, sondern auch im Rahmen unserer Entwicklungshilfeprojekte.
Österreich hat den Bau mehrerer Wasserkraftwerke im vergangenen Jahr unterstützt. Für das Wasserkraftwerk Dagachhu wurde elektromechanische Ausrüstung von der Alstrom Austria GmbH geliefert, die Andritz Hydro GmbH war bei der Errichtung des Wasserkraftwerks Basochhu engagiert.

Die Wasserkraft liefert mit 35 Prozent den größten Beitrag zum BIP, Strom ist für 46 Prozent der Exporte des Landes verantwortlich. Die derzeitige Leistung soll bis 2020 mehr als versechsfacht werden, zehn neue Projekte sind dazu in Planung und sollen auch unter Beteiligung ausländischer Investoren entstehen.

Österreich will die Energie-Partnerschaft mit Bhutan auf eine wirtschaftlich breitere Basis stellen. Dabei ist es uns wichtig, das Entwicklungsprinzip das vom Buddhismus geprägt ist, größtmöglich mit einzubeziehen. Denn im Königreich steht nicht allein die Vermehrung des BIP im Mittelpunkt der Entwicklungsbestrebungen, sondern auch die Bewahrung der kulturellen Identität und einer intakten natürlichen Umwelt. Darum nimmt Bhutan bei der Auswahl der EZA-Partner eine sehr selektive Haltung ein und bevorzugt Partnerschaften mit multilateralen Organisationen wie mit kleineren und neutralen europäischen Staaten.

Mit Finanzminister Wangdi Norbu (C) HBF

 

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