Bei den ÖBB hat sich einmal mehr die Gewerkschaft durchgesetzt und es gibt keine Nulllohnrunde. Heute wurde der Lohnabschluss fixiert: Für mich ist das Ergebnis enttäuschend, da bei einem schwer defizitären Unternehmen auch ein Beitrag der Belegschaft zu leisten wäre, um die Produktivität zu steigern.
ÖBB-Chef Christian Kern wurde von Bahngewerkschafter Wilhelm Haberzettl über den Tisch gezogen. Und die Zeche zahlt der Steuerzahler.
Fakt ist: Ich habe nichts dagegen, wenn die Leute mehr verdienen – wenn endlich besser gewirtschaftet wird. Doch anstatt Produktivitätssteigerung sehe ich nur Kostensteigerungen, der Milliardenschuldenberg wird größer statt kleiner.
Ich habe gehofft, dass bei den ÖBB nun endlich die Zahl der Spitzenmanager reduziert wird, so wie das Verkehrsministerin Doris Bures vor einem Jahr angekündigt hat. Zuletzt haben 15 der Manager mehr verdient als der Bundeskanzler.
Kerns Renommee als Manager ist durch diesen Lohnabschluss jedenfalls nicht gestärkt worden. Wann nimmt man endlich das Dienstrecht in Angriff? Wo bleibt die Änderung bei den Sonderpensionsrechten? All das hätte man im Zuge der Lohnverhandlungen in Angriff nehmen können, oder zumindest einen Zeitplan darüber erstellen – aber nichts von dem ist geschehen.