Zur Stärkung der bilateralen Beziehungen war ich in Mazedonien. Nach Gesprächen mit dem für Wirtschaftsfragen zuständigen Vize-Premierminister Vlado Peševski, dem Staatssekretär für Europaangelegenheiten Jovan Andonovski und dem Wirtschafts-Vizeminister Metodij Hadži-Vaskov traf ich den mazedonischen Finanzminister Zoran Stavreski.
Bestimmendes Thema aller Diskussionen: Die Aufnahme Mazedoniens in die Europäische Union. Österreich gehört zu den größten Investoren in Mazedonien, im Jahr 2008 kamen mehr als 100 Millionen Euro und damit weitaus am meisten Investitionen aus Österreich. Österreichische Unternehmen sind mit 50 Firmen in Mazedonien präsent. Das zeigt die Bedeutung der Beziehungen der beiden Länder. Österreich, das immer bestrebt war, dass Westbalken-Länder Mitglieder der EU werden, unterstützt auch den Wirtschaftspartner Mazedonien auf dem schwierigen Weg zur Integration in die EU.
Fakt ist allerdings, dass die Annäherung der ehemaligen jugoslawischen Teilrepublik an die EU blockiert ist, da sich Griechenland und Mazedonien nicht auf eine Lösung in der Namensfrage einigen konnten. Der Namensstreit – Griechenland akzeptiert nicht, dass sich sein nördlicher Nachbar seit 1991 als Republik Mazedonien bezeichnet und sieht sich als Alleinerbe des antiken Mazedonien – und die Blockade auf dem Weg in die EU habe für das Zwei-Millionen-Einwohner-Land zahlreiche negative Folgen, wurde von den mazedonischen Politikern in allen Gesprächen betont.
Von den Aussichten eines zukünftigen EU-Beitritts hängt für Mazedonien letztlich der realwirtschaftliche Aufschwung ab. Umso mehr gilt es für Österreich den wichtigen Partner am Westbalkan zu unterstützen.