Nach den politischen Gesprächen in Addis Abeba, der Hauptstadt Äthopiens, ging es zum Hauptzweck unserer Reise: dem Besuch von entwicklungspolitischen Projekten.
Die SOS Kinderdörfer, gegründet vom Österreicher Hermann Gmeiner, feierten kürzlich ihr 60 jähriges Bestehen und sind auf der ganzen Welt vertreten. Das SOS Kinderdorf in Addis Abeba ist ein Vorzeigeprojekt. Die Auswirkungen von AIDS/HIV und Armut lassen Familien in Afrika oft zerbrechen und gefährden somit in besonderem Maße Kinder.
2007 konnte in Äthiopien mit Hilfe einer Kofinanzierung der Österreichische Entwicklungszusammenarbeit mit den ersten Familienstärkungsprogrammen in Awassa und Bahir Dar begonnen werden. Mittlerweile gibt es im Land vier Standorte (Keranyo, Makalle, Awassa, Bahir Dar), von denen aus über 3.000 stark benachteiligten Kindern und Familien geholfen wird. Drei weitere Projekte sind in Planung. Das SOS-Kinderdorf ist ein sehr geschätzter Partner der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (OEZA). Die Familienstärkungsprogramme setzen ein Leitprinzip der OEZA beispielhaft um: Hilfe zur Selbsthilfe – die Familien werden durch individuelle Betreuung dabei unterstützt, sich selbst zu erhalten.So haben benachteiligte Kinder wieder konkrete Hoffnung und Zukunftsperspektiven.
Ebenfalls zu Gast wir dann bei einem Projekt für taubstumme Jugendliche von „Licht für die Welt“, dass ebenfalls von der ADA (Austrian Developement Agency) unterstützt wird. Derzeit haben in Äthopien von den geschätzten zwei Millionen Kindern mit Behinderung im Schulalter nur rund 4.000 Zugang zu regulärem Unterricht. Um taubstummen Kindern eine Schulbildung und damit die Chance auf ein besseres Leben zu eröffnen, schult „Licht für die Welt“ Lehrer und Kinder in der Gebärdensprache. Rund 1.000 gehörlose Kinder haben von diesem Projekt schon profitiert.