Gestern Abend war ich auf Einladung von Regionalstellenobmann Hans Spreitzhofer und Regionalstellenleiter Andreas Schlemmer beim Unternehmercocktail in der Wirtschaftskammer Weiz zu Gast. Die 1.663 Unternehmer des Bezirkes Weiz waren eingeladen um mit mir über die Wirtschaftskrise und die Maßnahmen der Bundesregierung für die Klein- und Mittelunternehmen zu diskutieren. Dieser Einladung habe ich gerne Folge geleistet, weil ich meiner Heimatregion sehr verbunden bin, und weil ich mich bei den Unternehmerinnen und Unternehmern, die Arbeit schaffen und Menschen Zukunft geben, bedanken wollte.
„Sozial ist was Arbeit schafft“ – von dieser einfachen Maxime bin ich nach wie vor überzeugt. Gerade in den Jahren 2000-2007 haben wir daher viele Reformen durchsetzen können um das Wirtschaften besser möglich zu machen. Mit Erfolg! Die Tatsache, dass Österreich im Vergleich zu anderen europäischen Staaten – wie Irland, Spanien oder Griechenland – auch in Zeiten der Wirtschafts- und Finanzkrise besser dasteht, haben wir auch diesen Reformen zu verdanken. Und gerade angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die sich wahrscheinlich noch verstärken werden, ist es ganz wichtig, dass wir unsere Unternehmer, vor allem die Klein- und Mittelunternehmer, unterstützen.
Klein- und Mittelunternehmen sind das Herz unserer Wirtschaft. Von den 1.663 Unternehmen im Bezirk Weiz beschäftigen 1.304 weniger als 10 Mitarbeiter. Nur ein Betrieb hat über 1000 Beschäftigte. Deswegen haben wir den Schwerpunkt unserer Konjunkturmaßnahmen auch gerade für diese Unternehmen maßgeschneidert. Und gerade mit diesen Unternehmern konnte ich ausführlich über die derzeitige Krise der Weltwirtschaft zu diskutieren.
Und es ist unglaublich wie sehr sich unsere Welt in den letzten Monaten verändert hat. Vor vier Monaten gab es mit 3,8 Millionen Erwerbstätigen Vollbeschäftigung in Österreich. Wachstumsprognosen zwischen 1,5 und 2 Prozent. Und heute? Alle Prognosen sagen: Die Wirtschaft schrumpft. Die Prognose liegt bei -1 Prozent für Österreich, und noch schlechter für die EU. In den USA und Japan ist die Rezession bereits da, die so wichtigen Exporte schrumpfen. Experten sind sich einig, dass die Talsohle noch nicht erreicht ist. Wirtschaftsforscher warnen davor, dass die Börsenkurse noch um 20 Prozent fallen werden und es eine „harte Landung“ in China geben könnte, die die ganze Welt mitreißt.
Und genau in diese Phase wurde eine neue Bundesregierung angelobt, die mit dieser Krise konfrontiert war. Diese Regierung hat rasch – sogar sehr rasch – gehandelt und ein Bankenhilfspakt, eine Steuerreform und zwei Konjunkturpakete auf die Beine gestellt, die europaweit ihresgleichen suchen.
Wir haben dafür gekämpft, dass alle, die Steuern zahlen, entlastet werden. Die Steuerreform ab dem neuen Jahr bringt eine Entlastung von 2,2 Milliarden. Das bedeutet netto zwischen 400 und 1.350 Euro jährlich und damit mehr Kaufkraft für die Bevölkerung, von der die Unternehmer wiederum profitieren werden. Und wir haben durchgesetzt, dass diese Entlastungen auch für die Einkommensermittlung bei Selbstständigen und Unternehmen gelten. Wir haben Konjunkturprogramme von 3 Milliarden Euro auf den Weg gebracht – gezielt zur Stärkung unserer Klein- und Mittelbetriebe und für Investitionen in die Zukunft.
Ich war positiv überrascht, mit welchem Optimismus die Unternehmer in Weiz diese Krise als Chance verstehen und sich von schwierigen Rahmenbedingung nicht in die Knie zwingen lassen. Nur so können wir möglichst viele Arbeitsplätze sichern!