Am Montagabend durfte ich gemeinsam mit meinem Kollegen Staatssekretär Andreas Schieder sowie mit Ludwig Scharinger, Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank OÖ, und Klaus Pöttinger, Vizepräsident der Industriellenvereinigung, den Verwaltungspreis 2008 vergeben. Prämiert wurden innovative Leistungen der öffentlich Bediensteten in Bund, Ländern und Gemeinden. Mit dem von der Raiffeisenbank OÖ und der Industriellenvereinigung gestifteten Preis wurden herausragende Leistungen der öffentlichen Verwaltung in drei Kategorien prämiert. Insgesamt wurden neun Haupt- und 18 Anerkennungspreise vergeben, unter anderem auch an steirische Projekte.
Die Tatsache, dass rund 90 Projekte eingereicht wurden, beweist das große Engagement und die Innovationsfreudigkeit der Bediensteten im öffentlichen Bereich. Österreich hat sicherlich eine der besten Verwaltungen der Welt und ist in vielen Bereichen sogar Spitzenreiter. Wer an der Spitze bleiben will, muss aber immer wieder Anpassungen vornehmen. Vor derartigen Schritten stehen wir – besonders in den kommenden Jahren.
Für das von der Jury ausgewählte Hartberger Projekt nahm Bezirkshauptmann Mag. Max Wiesenhofer die Auszeichnung entgegen. Das Amtsgebäude der Bezirkshauptmannschaft Hartberg wurde einer Generalsanierung unterzogen, ein neuer Kultur und Mehrzwecksaal und weitere Büroräume wurden geschaffen. Die bauliche Verbesserung und Modernisierung des Amtsgebäudes war Anlass, die organisatorische Innenstruktur zu evaluieren, das Haus zu öffnen und Verwaltungsabläufe zu optimieren. Die barrierefreie Gestaltung ermöglichte der Bezirkshauptmannschaft Hartberg, sich zu einer zentralen Kommunikationsstätte des Bezirkes zu entwickeln.
Die Stadt Graz erhielt drei Preise, unter anderem in der Kategorie Bürgerorientierung. Das Grazer BürgerInnenamt, dessen Leiterin Dr. Ingrid Bardeau den Preis von Finanzstaatssekretär Lopatka entgegen nahm, bietet seit November 2004 ein sich stetig erweiterndes Service zur Lebenslage Geburt an. Eltern von Neugeborenen haben heute bzw. in Zukunft die Möglichkeit, in den größten Grazer Geburtskliniken bereits am Wochenbett durch Besuch von MitarbeiterInnen des Standesamtes – also ohne Behördenweg – folgende Erledigungen zu beantragen: Geburtsurkunde, Wohnsitzanmeldung, Staatsbürgerschaftsnachweis, Miteintragung des Kindes im Reisepass der Eltern sowie ein etwaiges Vaterschaftsanerkenntnis. Das Service ist für die Jury gelebte BürgerInnen-Bedürfnis-Orientierung.
Die Stadt Graz erhielt weiters für das Projekt „Gender Mainstreaming findet Stadt“ den Gender-Preis. Graz verfolgt bei der gesellschaftspolitischen Gleichstellung von Frauen und Männern in sämtlichen Bereichen eine gut überlegte Implementierungsstrategie. Gender Mainstreaming sollte einerseits in den internen Strukturen der Verwaltung verankert werden, um die Arbeitsbedingungen der MitarbeiterInnen zu verbessern und andererseits auch in den Produkten und Dienstleistungen Niederschlag finden.
Der Projekt „Möbelabfuhr – von der Wertminderung zur gesteigerten Wertschöpfung“ der Stadt Graz erhielt die Anerkennung in der Kategorie Verwaltungseffizienz. Rund 240 Möbelstücke werden jährlich im Magistrat Graz abgeführt. Im Sinne der Sparsamkeit werden diese Möbel nicht entsorgt, sondern innerhalb des Magistrates nach Möglichkeit weiter genutzt. Um die bislang aufwendige Zustellungen und damit verbundenen Lager-, Personal- und Transportkosten zu vermeiden bzw. gering zu halten wurde eine „elektronische Möbelbörse“ ins Leben gerufen.