Im Rahmen meiner Plenarrede zu einem von allen Parlamentsparteien unterstützten Entschließungsantrag bezüglich der Anerkennung der deutschsprachigen Volksgruppe in Slowenien betonte ich, dass die Anerkennung durch Slowenien der Volksgruppe endlich kollektive Rechte, aber auch kollektive Würde geben würde. Es gilt hier, die kulturelle und die sprachliche Vielfalt zu stärken. Das ist eine Stärke der Europäischen Union und muss auch von jedem einzelnen Mitgliedstaat ernst genommen werden.
Minderheitenrechte sind immer auch Menschenrechte. Die deutschsprachige Volksgruppe in Slowenien verdient unsere Unterstützung. Eine Unterscheidung zwischen den einzelnen Volksgruppen in Slowenien ist nicht gerechtfertigt. Es gibt rund 7.000 Personen, die der ungarischen Volksgruppe angehören und rund 3.000, die zur italienischen Volksgruppe gehören. Was die deutschsprachige Volksgruppe betrifft, gehen die Zahlen auseinander, aber die Anzahl dürfte so groß sein wie jene der Italiener. Und auch wenn die Anzahl kleiner wäre, gilt: Jede Volksgruppe ist schützenswert, und je kleiner sie ist, umso mehr braucht sie Unterstützung!
Nun hat auch der Nationalrat mit allen fünf Parteien ein kräftiges Signal dazu abgegeben. Auch der Europarat und der Menschenrechtsrat der UNO empfehlen die Aufnahme eines Dialogs mit der deutschsprachigen Bevölkerung in Slowenien. Slowenien und Österreich arbeiten in der EU, auf nationaler und regionaler Ebene sehr gut zusammen. Wir sollten es gemeinsam schaffen, auch hier zu einer guten Lösung mit der Anerkennung der Volksgruppe zu kommen!