Die nachhaltige Nutzung der EURO 2008 für das Sportland Kärnten war eines der Themen, die mich bei meinem Besuchstag in Kärnten begleitet haben. Gemeinsam mit ÖVP-Chef Josef Martinz, seinem Klubobmann Stefan Tauschitz und Klagenfurts Stadtrat Peter Steinkellner habe ich meine Österreich-Tour in Kärnten fortgesetzt, um mir vor Ort die Anliegen der Sport-Verantwortlichen und ihre Wünsche an die Politik anzuhören und mitzunehmen.
Gemeinsam mit Sportfunktionären diskutierten wir im „Salzamt“ die Zukunftsperspektiven für den österreichischen Sport. Ich präsentierte mein 10-Punkte-Programm für die Professionalisierung im Spitzen-, Breiten- und Gesundheitssport und holte mir viele wichtige Anregungen direkt von den Sportvereinen und –verbänden. Wichtig ist mir, dass wir die Spitzensportförderung konzentrieren. Es darf nicht sein, dass die Bundessportorganisation, das ÖOC und die Sporthilfe sich darüber getrennt Gedanken machen. Ich will die BSO und das ÖOC mittelfristig unter einem Dach sehen, wie in Deutschland, Italien und der Schweiz. Nach einem Interview mit der „Kleinen Zeitung“ ging es weiter nach St. Jakob/Rosental, wo wir beim Langlaufzentrum Rosenbach Station bei den Verantwortlichen und ihren Athlet/innen machten. Zurück in Klagenfurt besuchten wir das Training der „Wörthersee-Piraten“.
Zum Klagenfurter Stadion: Seitens des Sportstaatssekretariats ist die nachhaltige Nutzung der EURO 2008 oberstes Ziel. Für das Sportland Kärnten geht es hier um die Zukunft das Stadions Klagenfurt bzw. um die Finanzierung des Rückbaus, aber auch um den Ausbau des Stadions zu einem Ballsportkompetenzzentrum. Explizit zwischen Bund und Land geregelt wurde vertraglich nur der komplette Rückbau auf das Basisstadion (ca. 12.000 Sitzplätze). Die Klagenfurter Stadtregierung hat sich aber für den Rückbau auf 22.000 Sitzplätze entschieden. Der Bund ist grundsätzlich bereit, einen Teil der Kosten bei einer 22.000er-Lösung zu tragen. Man orientiert sich am so genannten „Salzburger Modell“. In Salzburg hat der Bund letztendlich ein Drittel der Kosten für den Fixausbau auf 30.000 Plätze übernommen. Kommt es zu keiner Einigung im Land, kann der Bund auf dem Rückbau auf 12.000 Plätze bestehen.
Auch von ÖFB-Präsident Stickler empfiehlt die 22.000er-Variante und verspricht für die nächsten fünf Jahre je ein Länderspiel und auch das Cup-Finale in Klagenfurt. Das ist jene Größenordung, die auch dem Bund vorschwebt. Er wird seinen Beitrag zum Umbau leisten. Da in Kärnten aber auf Initiative des Sportstaatssekretariats zusätzlich auch ein „Ballsportkompetenzzentrum“ (BKZ) entstehen soll, wird es noch Verhandlungen geben, um die künftige sportliche wie wirtschaftliche Nutzung eines der schönsten und modernsten Stadien Mitteleuropas zu garantieren. Demnächst geht eine Expertenrunde daran, einen Fahrplan für die Ballsporthalle in Klagenfurt zu erarbeiten. Inhaltlich soll ein hochprofessionelles Ausbildungsprogramm für 6 bis 10jährige Mädchen und Buben im Ballsportkompetenzzentrum starten. Das ist der erste Schritt für die Etablierung eines TOP SPORT AUSTRIA-Kompetenzzentrums im Land Kärnten und der Stadt Klagenfurt. Eines ist aber klar – es gibt kein Geld, wenn beim BKZ die Fachverbände nicht in die Planung eingebunden sind.