Die größte polnische Tageszeitung „Dziennik“ war für ein Interview bei mir zu Gast. Die Journalisten aus unserem Gruppengegner-Land interessierten sich für die Vorbereitungsarbeiten der Bundesregierung auf die Fußball-Europameisterschaft (EURO) und ob ich glaube, dass Polen von Österreich für die Heim-EM 2012 etwas lernen kann.
Ich konnte versichern, dass ich mit meinen polnischen Amtskollegen in ganz engen Kontakt bin und auch im Herbst nach Polen reisen werde, um über die Evaluierung der EURO zu berichten und Tipps zu geben, was ich rückblickend anders machen würde. Die von den Journalisten geäußerte Sorge, dass die Infrastruktur nicht rechtzeitig fertig wird, konnte ich entkräften. Auch der Bau der Wörthersee-Arena war im Vorfeld mit Problemen behaftet und dann entstand in kurzer Zeit eines der schönsten Stadien dieser EURO. Die EURO 2012 wird ein großer Impuls für Polen sein. Die EURO geht, aber die neuen Stadien und Straßen bleiben.
Da ich polnische Wurzeln habe, freute ich mich auch besonders über den Besuch des EURO-Pfarrers Christoph Pelczar der, als gebürtiger Pole mit Pfarre in Österreich, sowohl die österreichische als auch die polnische Mannschaft während der EURO seelsorgerisch betreute. Er erzählte mir, dass der Großteil der Spieler seine Dienste in Anspruch nahmen, um vor und nach dem Spiel gemeinsam zu beten oder einfach auch ein Gespräch zu führen. Bei seinen Messen in Stegersbach und Bad Waltersdorf fehlte fast kein Nationalspieler. Als ganz besonderes Geschenk überreichte er mir einen goldenen Bierkrug mit eingravierten Namen und Gebet. Diesen Krug haben sonst nur die polnischen Nationalspieler bekommen. EURO-Pfarrer Pelczar macht für mich aber eine Ausnahme, da er mich als großen Freund des Sports kennengelernt hat, worüber ich mich sehr gefreut habe.