Die Bundesregierung setzt drei weitere glaubwürdige Schritte für einen erstzunehmenden Kampf gegen Doping im Sport. Mit den gestern im Ministerrat beschlossenen Verschärfungen des Anti-Doping-Gesetzes, dem Hearing für den Geschäftsführer der unabhängigen Anti-Doping-Kontrolleinrichtung NADA Austria und der Ausweitung des Anti-Doping-Pilotprojekts „Der Gläserne Athlet“ durch den Österreichischen Radsportverband (ÖRV) zeigt Österreich EU-weit die Ernsthaftigkeit des Themas auf. Insgesamt verdoppelt der Bund die finanziellen Mittel für die NADA Austria auf 1,2 Millionen Euro.
In Österreich gehen wir mit den neuen strafrechtlichen Bestimmungen für das In-Verkehr-bringen, das Verabreichen, den Besitz ab einer gewissen Menge und dem Blutdoping einen sehr restriktiven Weg. Neu im Gesetz ist auch die Möglichkeit der Beiziehung von Polizeiorganen beispielsweise bei Kontrollen in Fitnesscentern. Es ist klar, dass der Kampf gegen Doping ein permanenter Prozess ist, der dauernder Nachjustierungen Bedarf, wie das mit dem Entwurf eines Bundesgesetzes, mit dem das Anti-Doping-Bundesgesetz 2007, das Arzneimittelgesetz und das Rezeptpflichtgesetz geändert werden, geschieht. Diese Novelle soll noch vor Beginn der Olympischen Spiele in Peking, noch am 1. August 2008 in Kraft treten. In einem zweiten Schritt wird es im Herbst eine weitere Novelle geben, in der die technischen Standards der WADA nach deren Beschlussfassung und Vorliegen der beglaubigten deutschen Übersetzung sowie die von der WADA vorgeschlagenen Empfehlungen und Änderungen des derzeitigen Gesetzes eingearbeitet werden.
Als dritten Schritt im Kampf für einen sauberen Sport konnte ich bei einer gemeinsame Pressekonferenz mit ÖRV-Präsident Gen.Dir. Otto Flum, Mag. Harry Horschinegg vom Institut für medizinische und sportwissenschaftliche Beratung (IMSB) und Radweltmeister Franz Stocher die Ausweitung des Pilot-Projekts „Gläserner Athlet“ durch den Österreichischen Radsportverband präsentieren. Der ÖRV beteiligt sich an der Ausweitung des Vereins-Projekts auf den Profiradsport mit fünf namhaften österreichischen Spitzenfahrern – Thomas Rohregger (Elk Haus), Christoph Sokoll (Volksbank), Josef Kugler (KTM Junkers), Matthias Krizek (Team Tyrol), Franz Grassmann (Resch Gourmetfein Wels) und möchte 2009 mit einem umfassenden, österreichweiten Projekt starten, das ich vom Staatssekretariat für Sport finanziell unterstützen werde. Mit dem innovativen Pilotprojekt der Niederösterreichischen RadUnion von Franz Stocher gefördert vom Sportstaatssekretariat wurde auf Vereinssportebene (U23) ein Modell für einen sauberen (Rad)Sport gestartet, das heuer bereits ins zweite Jahr geht und für mich ein Vorzeige-Präventions-Modell für den gesamten österreichischen Sport ist.